Torture Squad - Hellbound


Stil (Spielzeit): Thrash Metal (52:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Wacken Records (25.04.08)
Bewertung: 8,5 / 10
Link: www.torturesquad.com.br

Mit dem gleichermaßen bedrohlichen wie geilen Bombast-Intro „MMXII“ steigt das seit 1993 aktive brasilianische Folter-Kommando in seine erste Veröffentlichung für Wacken Records.

Im Anschluss daran gibt’s 8 Mal feinen, dezent angedeathten Thrash, der auch 80er ol’-school Fetischisten zufrieden stellen könnte. Sowie eine akustische Kurz-Ballade, die man verschmerzen kann. Der Death-Anteil hält sich wie gesagt im Rahmen; so klingt man nicht zu modern. Gut. TORTURE SQUAD agieren gefühlte 90% der Zeit im oberen Tempobereich, dennoch schafft der Vierer es, die Stücke abwechslungsreich zu gestalten. Was bei dieser Sorte Musik dann für gewöhnlich am geschmackvollen Riffing liegt.

Wenn überwiegend kompromisslos geradeaus gedroschen wird, und brettharte Riffs einem nur so um die Ohren fliegen: viele und viele verschiedene und alle ziemlich geil… Wenn auch mal (mal!) das Tempo rausgenommen wird oder man wie zu Beginn von „In the Cyberwar“ mit SLAYER-Mid-Tempo in einen Song einsteigt, oder mit einem schönen, keinesfalls kitschigen Akustikpart (Twilight of the Mankind)… Wenn der Sänger nicht mit Hysterie nervt, sondern tut, was er tun soll: schreiend, keifend, brüllend, growlend glaubhaft Aggressionen abzusondern… Wenn die Rhythmiker der Gitarre einen Teppich ohne Webfehler ausrollen, auf dem sie sich nach allen Regel der Kunst austoben kann, dann sind weniger als 8,5 Punkte unmöglich, eine Kaufempfehlung unausweichlich. Hiermit geschehen.

Dass diese Musik nicht nur in den heimischen vier Wänden so gut funktioniert, dass man sich bei Zeiten neue suchen muss, sondern außerdem und vor allem prädestiniert ist, live abzuräumen, könnte klar sein. Den Beweis gibt’s auf diversen Deutschland-Konzerten in diesem Sommer (Termine demnächst in den News) zu bestaunen. Und, die Plattenfirma lässt’s vermuten, natürlich in Wacken.