Stil (Spielzeit): Neo Thrash Metal (45:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner/Warner (15.06.2007)
Bewertung: Fettes Brett mit Stil (8,5/10)
Link: www.devildriver.com
Ehrlich gesagt hatte ich nicht viel vom dritten DEVILDRIVER-Output erwartet – umso erfreulicher, dass „The Last Kind Of Words“ mich tatsächlich umhaut – im positiven Sinne. Zwar war schon zwischen dem selbstbetitelten Debut (2003) und „The Fury Of Our Maker’s Hand“ (2005) ein Fortschritt zu erkennen, doch schien mir der urgewaltige New-School-Thrash/Death doch etwas zu limitiert. Was sollten uns DEVILDRIVER mit einem dritten Album also noch bieten können? So viel sei schon Mal vorweg genommen: Eine ganze Menge! Wer „The Last Kind Of Words“ sein Eigen nennen darf, kann die ersten beiden Platten getrost aussortieren, denn alles was die Band bisher ausgemacht hat, wurde noch einmal um 100 Prozent verbessert. Die Tracks blasen einen förmlich um, der Sound geht kaum noch fetter und vor allem ist das Songwriting so abwechslungsreich wie noch nie, das Niveau zehn Mal höher als auf dem Erstling. Zwar ist Sänger Dez Fafara nicht unbedingt ein Stimmkünstler, doch das gleichen die Herren an den Instrumenten locker wieder aus. Was hier an den Gitarren und Drums fabriziert wird, ist absolute Weltklasse (die Double-Bass!), da können sich einige Bands noch eine Scheibe von abschneiden. Hier werden Riffs geschmiedet bis der Arzt kommt und das ohne die sonst so langweiligen Schema-F-Akkorde wie sie von so vielen Metalcore-Combos immer wieder missbraucht werden. DEVILDRIVER legen neben gekonntem Geknüppel (kein stumpfes Geballer!) viel Wert auf atmosphärische Leads und coole Tempowechsel. Ab und zu schimmert sogar der klassische Schweden-Death à la IN FLAMES in den Refrains durch („These Fighting Words“). Trotz der Direktheit strotzt die Gitarrenarbeit nur so vor netten Details, Hut ab vor den Männern an der Axt! Schön zu hören, dass es auf diesem Härtelevel immer noch Klampfer gibt, die persönliche Akzente setzen können und dafür auf Effekthascherei verzichten. Endlos-Schrubben auf dem tiefsten Ton und aufgesetzte Zweistimmigkeit haben DEVILDRIVER nicht nötig (und wenn Zweistimmigkeit, dann mit Stil, siehe Solo bei „Bound By The Moon“)! Zwar hat sich mit dem Low-Tempo-Song „Monsters Of Deep“ auch eine schwächere Nummer eingeschlichen, aber der Rest der Scheibe ist so intensiv, dass man diesen Song dann als Verschnaufpause (aus)nutzen kann.
Fazit: Die Scheibe killt ohne Ende! Keine Frage, mit „The Last Kind Of Words“ ist DEVILDRIVER der Sprung vom Support zum Headliner gelungen. Für mich die Überraschung des Monats, denn eigentlich hatte ich keine großen Erwartungen an das Album gestellt.