Stil (Spielzeit): Heavy/Thrash Metal (49:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner Records/Warner (30.03.07)
Bewertung: Richtig guter Metal (8/10)
Link: www.shadowsfall.com
www.myspace.com/shadowsfall
SHADOWS FALL hatten noch nie die eingängigsten Songs, die trendigsten Elemente, den besten Sänger oder die fetteste Produktion. Aber genau das macht die Band aus Boston so sympathisch. Die Ecken und Kanten, das Ungeschliffene, das Unbekümmerte, ja auch das Verspielte. Von allen Bands aus der NWOAHM-Welle bzw. der Metalcore-Szene sind SHADOWS FALL wohl am meisten Heavy Metal.
Auf „Threads Of Life“ verhält es sich nicht anders als auf den drei fulminanten Vorgängern. Die Produktion ist ehrlich erdig, die Songs oftmals verschachtelt und die Riffs und Leadgitarren teilweise so old-schoolig, dass sie auch auf einem DIO-Album aus den 80ern nicht aufgefallen wären. Einige Parts erinnern mich sogar an FATES WARNING oder QUEENSRYCHE, was als Kompliment gemeint ist. Denn im Gegensatz zur breiten Konkurrenz setzen SHADOWS FALL nicht auf Härte um jeden Preis, sondern glänzen mit vielseitigem Songwriting, teils sehr rockigen Riffs, tollen Harmonien, vielen melodischen Details und coolen Refrains ohne Schmalz und Pathos. Manchmal wünscht man sich zwar beim Hören der Platte, dass die Band mal ausbricht und so richtig auf die Kacke haut – „Threads Of Life“ ist zwar thrashig, dennoch weniger aggressiv als die alten Alben – aber das ist auch nur ein kleiner Wehrmutstropfen.
Dass die Band trotz der etlichen Remiszenzen an die Heavy-Metal-Vergangenheit noch originell und frisch klingt, ist ein Beweis, dass man 2007 zurück in die Zukunft gehen kann ohne allzu angesagte Klischees bedienen zu müssen. Daumen hoch!