Stil (Spielzeit): Thrash Metal (40:25)
Label/Vertrieb (VÖ): My Kingdom Music/Twilight (16.11.2009)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.myspace.com/warfect
In Schweden geht manches ein bisschen schneller, wenn es sich um härtere Mucke handelt. WARFECT entsteigen vor zwei Jahren dem nordischen Sumpf, hauen zwei Demos heraus und kriegen kurze Zeit später ihr erstes Album mit Label-Unterstützung hin. Dieses Tempo würde man manch anderem vielleicht auch wünschen, allerdings gibt es auch bestimmt Unterschiede im eigenen Engagement um den eigenen Aufstieg.
Wie dem auch sei, WARFECT schreiben sich melodischen Thrash auf die Fahne, der an die Alten dieses Genres erinnern soll. Der Titelsong – unter anderem – gibt auch ziemlich genau das her. Straighes Geballer, Geschrei und ein bisserl Gesang, eine langsame Zwischenphase, so entsteht ein Gebräu, das sich gut hören lässt.
Doch da sind wir auch schon bei dem Punkt, dass die obige Beschreibung auf die zehn Songs im Großen und Ganzen zutrifft; will sagen, es verbergen sich nicht das große Hitpotential oder fluffige Ohrwürmer in der Suppe. Deshalb ergibt sich das Problem, dass ich keine richtigen Anspieltipps geben könnte, obwohl die Tracks allesamt nicht unbedingt schlecht sind.
In „Heathen Reigns" wird zum ausfaden die romantisch-südländische Klampfe ausgepackt, während zum Beispiel in „I Factor" eines der klassischen „Griffbrett-Raserei-Thrash-Soli" zu hören ist. „Never To Return" ist eine durchaus gelungene Halbballade, die mit dem zweistimmigen Gesang, der auch sonst des Öfteren zum Vorschein kommt, punkten kann.
Wenn man sich klassischen Thrash einverleiben will, wie er einst bei METALLICA oder SEPULTURA vorkam, da dürfte man einen Lauscher riskieren. Ein bisschen mehr Melodie wie bei SLAYER, etwas weniger dafür als DARKANE wurschteln WARFECT in ihrem schwedischen Cocktail zusammen, mit genügend Biss für ihren skandinavischen Thrash. Auch wenn einmal ein Song vorbeiknödelt, da der Klassikerstatus längst nicht erreicht wird, ist die Krachplatte doch ein leckeres Kuchenstückchen für den deftigen Nachmittagskaffee.
Manuel
"Größtenteils harmlos."