Scared to Death - Deathstruction



Stil (Spielzeit): (Power-) Thrash-Metal
Label/Vertrieb (VÖ): STF Records (29.08.08)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.scaredtodeath.de

Meine Begeisterung für Oldschool-Thrash aus hiesigen Gefilden hält sich allgemein in recht eng gesteckten Grenzen. Für gewöhnlich fehlt es „unsern“ an (amerikanischer) Finesse oder (britischem) Charme. Eine Ausnahme stellten die unlängst verblichenen BLOODDAWN dar… (Finesse hatten die auch keine, aber waren mit extrem hohem Rotz-Metal Faktor ganz weit vorn.)

Deren viel zu frühes Ende wird zwar nicht wettgemacht, aber erträglicher durch das (Wieder-) Auftauchen von SCARRED TO DEATH aus den Niederungen von Passau. Was mir nicht ganz so reinläuft: der Power-Metal Anteil ist recht hoch; und gerade in den Mid-Tempo-Bereichen fällt die Monotonie des Gesangs, sprich: das immer in derselben Tonlage agierende angeraute Shouting, einschläfernd auf; ein bisschen wie Lemmy nach `ner Kiefer-OP.

Wenn die Scheibe dennoch ganz gut Spaß macht… was dem Material live garantiert noch einen Tacken leichter fällt… dann weil a) einige der Riffs durchaus mal altes kalifornisches Niveau erreichen (ohne den Vergleich bitte allzu wörtlich zu nehmen: manchmal fühlte ich mich blaß an die wunderbaren HEATHEN erinnert). Und b) weil im Bereich der Leads gerne mit MAIDEN- Läufen gearbeitet wird. Da mag der Purist zwar rumjammern, dass das ja gar kein Thrash mehr ist, so wie ich rumjammer, dass der Power Metal-Anteil zu hoch ist. --- Aber immer noch besser, als wie die xte deutsche KREATOR- oder DESTRUCTION- Version zu klingen. Na klar, die Verweise fehlen auch hier nicht: siehe Albumtitel oder Songtitel wie „Extreme Aggression“. Aber es gibt Schlimmeres.

Was man noch bemängeln sollte: das Songwriting könnte kompakter sein. Obwohl diverse schnucklige Riffs und Leads das Album durchziehen, bleiben die Stücke nur bedingt hängen. Dumm auch, dass es gerade die fremdbestimmten Teile sind, die „Deathstruction“ reizvoll machen…

Was man bemängeln kann: der Sound ist etwas pappig; positiv ausgedrückt: schön old-schoolig. Aber der Bass ist dann doch ne Nummer zu massiv. Und weil er außerdem ziemlich „schmierig“ (ja, das war eine Anspielung) klingt, nimmt er „Deathruction“ reichlich Wind aus den Segeln.

Dennoch eine Scheibe, die man eingeschränkt empfehlen kann, und die ab 1,5 Promille zu wahrer Größe aufläuft.

Relativ gut g’macht, Buam!