Stil (Spielzeit): (crustiger) Black Thrash
Label/Vertrieb (VÖ): Monumentum Records (Sept. 08)
Bewertung: 7, 5 / 10
Link: http://www.myspace.com/blackanvilny
Black Thrash muss man ja auch nicht gerade mit der Lupe suchen, aber gemessen an den unzähligen Veröffentlichungen und Debüts in den Death-Spielarten, ist man dann doch immer wieder gespannt, wenn dieser Sektor mal `was Neues vermeldet…
Praktisch deshalb, dass zusammen mit den Gründungsvätern des Genres, AURA NOIR, das Debüt der New Yorker BLACK ANVIL hier eingetrudelt ist, die gerade mal ein Jahr existieren, deren Mitglieder aber auch keine Greenhorns mehr sind: das Triumvirat entstammt dem New York Hardcore Kollektiv KILL YOUR IDOLS und sind nämlich Paul Delany (b, voc), Raeph Glicken (dr, voc.) und Garry Bennet (git, voc).
Somit ist 1.) wohl klar, dass man kein plattes Nachahmertum geboten bekommt und 2.), dass man bei Leuten, die neben BLACK SABBATH, POISON IDEA vor allem CROMAGS und andere NYHCorler zu ihren ursprünglichen Einflüssen zählen, auch mit entsprechenden Einschlägen rechnen darf, zumal das Trio einen ganz schönen Aufriss um den Umstand macht, aus NYC zu sein.
Und so kommt’s, dass der typische Black Thrash Appeal (: alte SLAYER, VENOM, teutscher Rumpelthrash und CELTIC FROST) sich mit doomigen und corigen Parts paart und eine leichte Frischzellenkur erfährt, ohne dass das Old-School Feeling vollständig in die Tonne geht. Selbige Frischzellenkur zahlt allerdings den Preis, in Charme-Fragen gegenüber AURA NOIR (und anderen Norwegern) den Kürzeren zu ziehen. Außerdem fehlt’s etwas an der Black Thrash-typischen Grundaggressivität, was vielleicht auch am zu guten und differenzierten Sound liegen mag, aber damit hatten in der letzen Zeit ja auch andere zu kämpfen.
Da aber die Mischung insgesamt gekonnt und ausgewogen ist: Schwerstriffs im Downtempo, stampfendes Mid-Tempo, schnelle und treffsichere Thrash-Attacken, ultraschneller Black Blast --- und dabei sogar natürlich und ehrlich klingt, kann man auch als ideologisch Verbildeter an dieser vom Crust kontaminierten Black Thrash Fassung viel Spaß haben, selbst wenn das Corpse Paint im restlichen Core-Ambiente mal ganz besonders aufgemalt wirkt.
Dass beim Eintrümmern von „Time Insults the Mind“ BLACK ANVIL „didn't have an agenda to play `black metal’ or have a sound“, wie in einem Interview zu lesen war, kann man glauben oder auch nicht. Fakt ist, dass die Mucke gerade dadurch, dass sie nicht in völlig ausgelatschten Fußspuren daherkommt, den Geist des Black Thrash mit etwas Frischluft beatmet. Sehr gutes Debüt. (Aber jetzt lege ich wieder AURA NOIR auf…)