Stil (Spielzeit): Old School Thrash Metal (34:51)
Label/Vertrieb (VÖ): No Colours/Metal Inquisition (2009)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.myspace.com/sounderthrashmetal
Dass in Brasilien nicht nur die Hüften zu heißen Tänzen geschwungen werden, dürfte spätestens seit KRISIUN klar sein. Ob der Macher von SOUNDER wirklich Gerson Horror heißt, wage ich zu bezweifeln und im Gegensatz zu oben genanntem Todeskommando sind SOUNDER deutlich neueren Datums und zocken seit vier Jahren Trash Metal der alten Schule.
Auf ihrem Debüt geben die Südamerikaner gleich von Anfang an Vollgas, so dass keine Missverständnisse aufkommen können. Mit dem Fuchsschwanz wird geholzt was das Zeug hält und Horror bellt angepisst seine Texte über Tod und Teufel raus. Bei den schrägen Soli im Höllentempo fällt einem spontan Herr King ein, und da SLAYER unter anderem in einer Widmungsliste aufgeführt werden (jeder Song wird einer Hand voll Bands gewidmet), ist dieser Vergleich auch nicht von der Hand zu weisen.
Ich hätte gerne das Attribut „schwerwiegend" für den Titeltrack verwendet, der in der Mitte des Albums vor sich hin rockt. Doch da der Sound oldschoolig nicht ganz so schwer wiegt, würde ich es eher einen satten Groove nennen. Das Quartett aus dem Land der Samba-Rhythmen beschränkt sich in seinem Taktgeben lieber auf Thrash-Gekloppe, das kaum vom rechten Weg abweicht.
Jemand, der in den Achtzigern mit den Banden von KREATOR, SLAYER und ähnlichem in seine Kutte hineingewachsen ist, würde SOUNDER vielleicht auch locker einen Punkt mehr geben. Natürlich machen die vier ihre Sache nicht schlecht und rumpeln in bester Röhrenjeans-Manier ihren Thrash aus dem Ärmel. Spielerisch gut und soundtechnisch wie es sich gehört ist eigentlich nicht viel falsch. Doch bei den vielen neuen Thrash-Truppen fehlt für mich ein bisschen der Kick, der mich zum Beispiel bei SKELETONWITCH etwas mehr aufhorchen lässt.
Manuel
"Größtenteils harmlos."