Stil (Spielzeit): Death/Thrash Metal (35:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Morbid Records/Twilight (25.05.07)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.manos.de
Andrew, Eule und Ratze: Das sind MANOS!
Ein bisschen in die Jahre gekommen, schaut der deutsche Dreier auf die Welt, erkennt die Unmenschlichkeit und nennt sein Album „Genocide“. Doch kann man hier nicht unbedingt von Altersweisheit sprechen, denn die Jungs legen in ihrer 20-jährigen Bandgeschichte schon immer Wert auf eine kritische Haltung gegenüber Politik, Krieg und Elend auf der Erde.
Im Intro bekommt man auch gleich das Kriegsgeschehen live mit, worauf sich dann der Titel-Track „Genocide“ anschließt. Oldschoolig brettern MANOS los, dunkle Growls passen sich thematisch an und ein mehrfaches „Genocide“ könnte man mitschreien. Das folgende Stück schließt sich quasi nahtlos an. Im ersten Moment dachte ich, es wäre der gleiche Track, auch weil wieder ein einzelnes Wort mehrfach geshoutet als „Refrain“ fungiert. Aber dann lese ich den Titel und sehe, dass es „Parasites“ heißt. Nun ja, das kann schon mal passieren bei der in diesem Musikbereich üblichen Gesangsart. Andererseits spricht meine Irreführung nicht für MANOS, da ich anscheinend auf den ersten Blick den zweiten vom ersten Track nicht unterschieden habe.
„Stop the Politess“ beginnt, als ob CLAWFINGER mitmischen würden, geht dann aber in flottes Thrash-Geprügel über der Sorte SODOM. Da die Tracks selten an der Drei-Minuten-Grenze kratzen, darf im Anschluss „Stop the Meter Maid“ genauso klingen, wobei die beiden Stücke sowieso als „Part 1“ and „Part 2“ gekennzeichnet sind.
In Track neun ist anscheinend jemandem übel, zumindest hört es sich am Anfang so an. „Wild Boar’s Dance“ könnte man schon fast als Grindcore bezeichnen, da in den einhundertzehn Sekunden einige komische Geräusche zu hören sind, die in dem eben genannte Genre vorkommen. Anschließend kommen noch zwei Death-Thrash-Tracks (Zungenbrecher), die nicht viel neues bieten und deshalb ganz gut ins Schema passen.
„Frust“ könnte auch von EXCREMENTORY GRINDFUCKERS stammen und das „Outro“ ist ein schönes akustisches Gitarrenstückchen. Als Bonus gibt’s noch zwei alte Aufnahmen aus dem Jahre 1988, die sich spieltechnisch und aufnahmetechnisch auch genauso anhören. Schließlich kann man sich sogar noch ein Video angucken, das die unterhaltsamen Live-Qualitäten von MANOS unterstreicht.
Insgesamt ist „Genocide“ zwar ein politisch kritisches Scheibchen mit Death-Trash-Metal der alten Schule drauf. Leider bringen MANOS aber nicht allzu viel Abwechslung in ihre Stücke, so dass sich nicht gerade Euphorie einstellt. Vielleicht bin ich zu anspruchsvoll, es ist ja ein nettes Ding, aber nicht auf Dauer.
Manuel
"Größtenteils harmlos."