Heavy Metal Reviews
Heavy Metal Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Highlord - The Warning After
Was HIGHLORD hier mit ihrem aktuellen Album "The Warning After" präsentieren, kann man durchaus als amtlichen Heavy/Speed Metal mit eindeutig südländischer Prägung bezeichnen. Kein Wunder, stammen die Herren doch aus Italien, und so fühlt man sich als Hörer - zumindest was die Gesangsmelodien angeht - ein wenig an Bands der Marke DARK MOOR erinnert.
Vicious Rumors - Electric Punishment Tipp
Mit „Electric Punishment“ erscheint dieser Tage nach dem 2011er „Razorback Killers“ das zweite Album von VICIOUS RUMORS mit dem neuen Sänger Brian Allen. Die Band um Gitarrist Geoff Thorpe schifft schon seit über 30 Jahren durch die Szene, ohne dass ihr jemals der kommerzielle Erfolg zugekommen wäre, den sie durch Klassikeralben wie „Digital Dictator“ (1988) eigentlich verdient hätte. So haben immerhin die Fans das Vergnügen, die Power-Metal Band aus Kalifornien weiterhin bei kleinen Clubshows sehen und feiern zu können.
Alpha Tiger - Beneath The Surface Tipp
Wenn sich junge Bands dem „Metal der alten Schule" verpflichten, machen es sich viele Kritiker ganz leicht. Posertum und Absicht, eine lukrative Marktlücke schließen zu wollen, sind schnell unterstellt. Nach dem hochgelobten Debüt von 2011 haben die fünf Sachsen nicht blind nachgeschossen, sondern mit „Beneath The Surface" einen würdigen Nachfolger geliefert. Musikalisch versiert, authentisch und verschwindend geringe Anteile an Schmachtschmalz sind Attribute, die das neue Werk auszeichnen.
Volbeat - Outlaw Gentlemen and Shady Ladies Tipp
Drei Jahre können eine verdammt lange Zeit sein. So lange ist es her, dass VOLBEAT mit "Beyond Hell / Above Heaven" ihr letztes Studioalbum veröffentlichten. Nun aber folgt endlich Scheibe Nummer fünf, welche die Dänen auf den Namen "Outlaw Gentlemen and Shady Ladies" tauften. Um es vorwegzunehmen, große Experimente wurden nicht gewagt und so ist das neue Werk einfach nur gut geworden, ein absolut klassisches VOLBEAT-Album eben.
Flotsam And Jetsam - Ugly Noise
Gleich am Anfang des Reviews entblöße ich eine fatale musikalische Bildungslücke, denn ich hatte mit FLOTSAM AND JETSAM bis dato noch nicht viel Kontakt. Außer vereinzelten Songs und der Tatsache, dass der ehemals Basser Jason Newstedt von METALLICA die Band mitgegründet hat, weiß ich nicht viel über die Speed / Thrashkapelle aus Arizona, die ihr aktuelles Album „Ugly Noise" über Pledge finanziert hat, bevor es einen Deal mit Metal Blade gab.
Pretty Maids - Motherland Tipp
Es gibt nicht viele Bands, die über mehrere Dekaden mit einer beachtlichen Regelmäßigkeit starke Alben auf den Markt bringt. Die Dänen PRETTY MAIDS gehören definitiv dazu. Dabei konnten auch diverse Line Up Wechsel die beiden Macher Ken Hammer (guitars) und Ronnie Atkins (vocals) nicht von ihrem Weg abbringen. In der aktuellen Besetzung rocken die Unermüdlichen jetzt bereits schon einige Jahre durch die Welt, was man der Langrille „Motherland" auch anhören kann.
Avantasia - The Mystery Of Time Tipp
Manchmal bewahrheitet sich der Spruch, dass Totgesagte länger leben. Eigentlich wollte Tobias Sammet sein im Jahr 2000 gestartetes Projekt AVANTASIA nach drei Millionen verkauften Tonträgern, einer halben Million Zuschauer auf der Tour 2008 und einem Headliner-Auftritt auf dem Wacken Open Air 2011 aufgeben, doch die Ideen sprudelten immer weiter aus dem Fuldaer heraus. So beschert uns eine glückliche Fügung das bereits sechste AVANTASIA-Studioalbum mit dem Titel "The Mystery Of Time", auf dem sich mit seinen Gastmusikern und Sängern selbst übertroffen hat.
Lordi - To Beast Or Not To Beast
LORDI sind die finnische Antwort auf KISS bzw. deren Gegenstück zu unseren J.B.O. Mit neuem Drummer (Tonmi Lillman verstarb 2012 unerwartet im Alter von 38 Jahren) haben sich LORDI an ihr Album „To Beast Or Not To Beast" gemacht und wer die Monsterköppe vorher nicht mochte, der wird sie auch jetzt nicht plötzlich ins Herz schließen. LORDI beweisen mit ihrem mittlerweile sechsten Album seit der Gründung 1992, dass sie neben dem ganzen Kostümkappes ganz genau wissen, wie man einfachen aber guten Glam Hard Rock spielt.
Gamma Ray - Master Of Confusion
Zwischen uneigennütziger Fannähe und wirtschaftlichem Kalkül verläuft manchmal nur eine schmale Grenze. Weil man seine Fans nach einer Auszeit nicht noch länger auf neues Material warten lassen will, werden einfach ein paar Songs des noch nicht fertigen neuen Albums vorab veröffentlicht und mit Boni angereichert – alles für den Fan, damit er bei der bevorstehenden Tour auch brav die Texte mitsingen kann.
Epicrenel - The Crystal Throne
EPICRENEL aus Finnland versuchen sich an Power Metal und das gelingt ihnen richtig gut, denn obendrauf gibt es noch irgendwas zwischen „Burgfräulein-Sound" und „Weihnachtsähnlichen Kling Klang", zumindest beim instrumentalen Intro „The Calling". Klingt komisch, aber sehr interessant, denn stellenweise werden EPICRENEL richtig crazy, dass man meinen könnte SIGHT meets Power Metal.
Jorn - Symphonic
JORN LANDE als Workaholic zu bezeichnen, wäre wohl noch untertrieben. In schnellerem Tempo bringen nur NEAL MORSE und JOE BONAMASSA Material mit ihrer Beteiligung auf den Markt. Gut, wenn die Künstler entsprechend talentiert sind, hören wir eben oft und regelmäßig neue Großtaten, ist doch klasse. Bei einer Flut von Veröffentlichungen kann es jedoch auch passieren, dass man selbst als eingefleischter Fan irgendwann die Schnauze voll hat. Für welche Option man sich entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Fest steht: JORN hat es schon wieder getan!
Saxon - Sacrifice
In den letzten Jahren sind SAXON sehr umtriebig gewesen. 2011 erschien das Album "Call To Arms", im Jahr darauf folgten der bärenstarke Live-Release "Heavy Metal Thunder Live – Eagles Over Wacken" und die Banddoku "Heavy Metal Thunder – The Movie". Nur wenige Monate nach dem sehenswerten Film bringt UDR mit "Sacrifice" das bereits 20. Studioalbum heraus - und das unterstreicht einmal mehr den Status der NWOBHM-Legende.
The Roxx - To Heaven With Hell
THE ROXX legen mit „To Heaven With Hell" nicht nur einen Albumtitel vor, der mich seit langem mal wieder aufhören lässt, sondern bedienen auch ein Genre, mit dem ich in letzter Zeit sehr gute Erfahrungen gemacht habe: New Wave Of British Heavy Metal. Noch dazu haben sich THE ROXX aus München bereits 1984 gegründet und somit erwarte ich eine stilechte Platte mit geilen Songs und talentierten Musikern – die müssen ja wissen, wie es geht.
Crimson Valley - Crossing The Sky
Stil (Spielzeit): Heavy / Power Metal (45:50)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (23.08.2012)
Bewertung: 5/10
Enforcer - Death By Fire Tipp
Alter Schwede! Ein anderer Ausspruch kann einem bei "Death By Fire", dem dritten Album der schwedischen Combo ENFORCER, kaum in den Sinn kommen. 35 Minuten nach dem kurzen, atmosphärischen Intro und eine Zeitreise in die Achtziger mit der NWOBHM, Speed Metal und schmutzigem Rock später bin ich mir sicher: Schon ganz früh im Jahr 2013 ist "Death By Fire" ein Platz unter den besten Alben des Jahres sicher!
Blackbeard G.O.D. - Drunk & Bad
BLACKBEARD - G.O.D. sind eine der wenigen Bands, die ich erst mal so gar nicht verstehe. Zugeführt wird mir eine Platte mit einem ansprechendem Cover und dem Titel „Drunk & Bad". Ich erwarte also irgendwas mit Piraten und am besten mit Rock.
Six Magics - Fallen Angels
SIX MAGICS kommen aus Chile, was metaltechnisch mal so gar keinen Ansatzpunkt bringt, und bieten seit zehn Jahren einen eigenständigen und ungewöhnlichen Mix. Ein kleiner Anteil Thrash, ein etwas größerer Power Metal und Melodiebögen á la BLIND GUARDIAN, allerdings gesungen von einer Frau.
Raven Black Night - Barbarian Winter
So langsam sollte ich meine Meinung bezüglich traditionellem Rock überdenken, bin ich doch Bands wie IRON MAIDEN, BLACK SABBATH, KING DIAMOND und DIO sehr zugetan. RAVEN BLACK NIGHT haben ein Stück der alten Scheiben von allen genannten Truppen ins Hier und Jetzt katapultiert und minimal aufpoliert. Das überzeugende Ergebnis gibt es auf „Barbarian Winter" zu hören – und selbst, wenn ich Hard Rock nicht als mein bevorzugtes Genre bezeichnen würde: gepaart mit Doom und True Metal rockt das Ding heftig. Besonders die sich ständig wiederholenden, eingängigen Riffs in den Strophen geben dem Hörer sofort einen Anhaltspunkt und leichten Zugang zu jedem Song.