Sondaschule - Volle Kanne




Stil (Spielzeit): Ska / Fun / Punk (36:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Hamburg Records / Soulfood (05.09.08)
Bewertung: 8 / 10
Link: http://www.sondaschule.de/
http://www.myspace.com/sondaschule
Vor ein, zwei Jahren war „Rambazamba“ von der SONDASCHULE für mich eine der größten Überraschungen was deutschen SkaPunk anging: unfassbar gutes Album, welches seit dem Erscheinen bei mir auf Dauerrotation läuft. Nun ist es jetzt wohl Zeit, das schwere Erbe anzutreten.
Und auch wenn ich das neue Album gut finde, kann es doch nicht ganz an die Klasse des Vorgängers heranreichen. Obwohl hier einiges optimiert wurde, was den Sound angeht, fehlt mir an ein paar Stellen die Finesse in den Texten, die mich beim letzten Album so begeistert haben. Zwar hat der Ruhrpott-Achter immer noch einiges an Wortwitz und Detailverliebtheit auf Lager, aber eben in etwas abgespeckter Version.
Überhaupt haben sich ein klein wenig die Bezugspunkte im Soundkosmos der Band verändert. Habe ich beim letzten Album vor allem RANTANPLAN und KASSIERE-Vergleiche gesehen, höre ich jetzt vor allem DIE ÄRZTE aus Berlin (aus Berlin!) und FARIN URLAUB in ihrem Sound. In einigen Songs lehnen sie sich sogar beinahe schon ein wenig dreist an die Haupstädtler an („Sitzen Und Saufen“), was man an ihrem ungemein hymnischen Sound und dem dazugehörigen Songwriting festmachen kann.
Aber ich will ja gar nicht behaupten, sie machen auf ihrem dritten Album einen schlechten Job und klängen nach einer lausigen DÄ-Kopie. Man kann jetzt an und für sich sogar getrost Ruhe bewahren, falls BelaFarinRod mal wieder abdanken sollten – SONDASCHULE haben definitiv das Zeug dazu, sie zu beerben. Zwar finden sich immer noch ein paar Loser-Hymnen  („Niemand kann besser nichts als ich“ und „Dumm aber Glücklich“), aber auch ohne diese bierseelige Attitüde machen sie Spaß (z.B. wenn sie den modernen HipHop aufs Korn nehmen).
Zwar ist „Volle Kanne“ (sollte das Album nicht erst „herzlichen Glückwunsch“ heißen und waren da nicht noch mal andere Songs, die im Netz vorher kursierten?) nicht ganz so gerissen wie „Rambazamba“, aber dennoch ein verdammt gutes Fun/Ska-Punk-Album geworden, welches so ziemlich der Speerspitzes des Genres in Deutschland sein dürfte. Und so unheimlich viel schlechter, wie es durch obige Zeilen eventuell den Anschein haben mag, ist es ja schlussendlich auch nicht. Also hoch die Tassen!