Alien Fox - Road

Alien Fox - Road

Habe ich vor knapp einem halben Jahr noch die Demo-EP „Blinded“ von ALIEN FOX in die Hand gedrückt bekommen, haben mir die Jungs dieser Tage ihr Debüt zukommen lassen, bei ihrem ersten Gig nach der Corona-Zeit. Da durfte man einige Songs von ihrem Erstling schon live hören und sie funktionieren gut. Davon abgesehen macht das Trio auf der Bühne echt Spaß und gibt gut Gas.

DIY-Hardrock

Die Band aus der Nähe bei Minden hat auch ihr Album-Debüt im DIY-Style kreiert. Dabei sind einige neue Songs entstanden, von denen es zwölf auf das Album geschafft haben, inklusive dem Bonussong „Revenge“, der sich auch auf der Demo befindet.

Die Jungs haben Spaß an ehrlicher, handgemachter Rockmusik spielen auf "Road" eine Mischung aus Rock, Grunge und teilweise Punkanleihen. So richtig in eine Schublade stecken kann man den Sound daher nicht. Die einzelnen Songs sind gut strukturiert, abwechslungsreich und bauen mit gutem Spannungsbogen aufeinander auf. In den Texten verarbeitet die Band alltägliche Themen wie Liebeskummer, Trennungsschmerz, Ängste, Depressionen. Aber auch mit Krieg und Mobbing setzen ALIEN FOX sich auseinander. Und natürlich wird auch die Liebe und die Leidenschaft gegenüber ehrlicher Rockmusik vertont.

Mit so einem Liebeslied and die Rockmusik startet das Album, in Form des Openers „Till We Die“: Ein richtiger Vollgas-Rock-and-Roll-Song. Im zweiten Track kommt der Sänger aus sich heraus und schreit sich förmlich die Seele aus dem Leib. „Road“ kommt dann beinah etwas balladesk daher, obwohl die Jungs ihre Liebe zu Rock and Roll besingen. Und trotzdem hat der Song echt Eier, denn wer im Titeltrack den Mut hat, Zeilen zu singen, wie „ … and my guitar is my sword …“, der weiß, wo er mit seiner Musik hinwill. Das ist (noch) etwas aus dem Fenster gelehnt, aber schließlich auch erstmal nur der Anfang.

In „Belong To Me“ und „Children’s Eyes“ zeigen ALIEN FOX ihre grungige Seite und beschäftigen sich inhaltlich mit einem Stalker und danach mit dem unbeschwerten Leben, das wir hoffentlich alle als Kind geführt haben. „Dragons“ ist dann definitiv die erste Ballade des Albums – einem Thema passend zum Titel, bei dem es um Krieg geht und darum, dass Kinder Bomber gegebenenfalls als Drachen wahrnehmen, die alles in Schutt und Asche legen. Danach wird es mit „Family Portrait“, „Tired Eyes“ und „Ghost“ wieder richtig rockig.

Zum Abschluss kommt die zweite richtige Ballade „Other Side“, die sich – wie der Titel vielleicht vermuten lässt – mit dem Tod und dem Danach beschäftigt. Als kleines Gimmick hat das Trio dann noch zwei Bonustracks mit auf das Debüt gepackt: Zum ersten einen deutschen Song, „Labyrinth“, in dem es um Liebe und Gefühlschaos geht und zum anderen „Revenge“, den man schon auf der Promo-EP hören konnte.

Hand-und-Fuß-Rock

Kein Song ähnelt dem anderen, hier gibt es Rock bis Grunge, der Hand und Fuß hat. Meiner Meinung nach gibt es zwei Punkte, die verbesserungswürdig wären: Zum einen muss ich leider auch dieses Mal wieder sagen, dass der Sänger mehr aus sich rausgehen kann und etwas mehr Wumms in seinen Gesang packen könnte. Was mich direkt zum zweiten Punkt führt – die Songs mit eben diesem „mehr Wumms“ stehen ALIEN FOX meiner Meinung nach besser als die ruhigeren.

 

ALIEN FOX sind
Matthias - Gitarre und Gesang
Fabian - Drums und Backings
Thomas - Bass

Video zu "Road"

Video zu "Ghost"

Arne

Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore

Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF