Helge

Helge

Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog

Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis


RANGER legen nach, und ein halber Blick auf das Cover zeigt: Es hat sich nichts verändert. Auch das Zweitwerk „Speed & Violence“ fasst alles zusammen, was Anfang bis Mitte der 80er im Speed Metal gesagt wurde und heutzutage gerne zitiert wird. Wenige allerdings zitieren mit so viel Freude wie die Finnen RANGER.


Der erste wohlige Schauer kommt kurz nach dem Intro: Eine wunderbar warme Hammond-Orgel webt sich in die Gitarren ein. Willkommen in der Vergangenheit, als es noch keine Genres gab – nur Rock. SHAMAN ELEPHANT klingen auf ihrem Debüt souverän gestrig.


Atmosphärischer Post-Rock aus Griechenland: MALAPÄRT ist das Soloprojekt von Miltiadis Karanastassis, der von der Insel Rhodos stammt. Er hat auf „Mr Me Yagi Is Dead“ nicht nur alle Instrumente eingespielt, sondern ist auch für die Produktion verantwortlich.

Einige Zeit nach dem Release trudelt dieses Album bei uns ein. WORMHOLE aus Italien haben ihr zweites Werk veröffentlicht: „Songs From The Counter Island“ geht in Richtung 90er-Gothic Metal und ist ein Konzeptalbum mit SciFi-Story – klingt gut. Wenn die Musik nur auch so gut wäre…

Glückwunsch an das griechische Trio HAIL SPIRIT NOIR: Sich mit drei Alben kontinuierlich zu verbessern, ist schon geil. Wenn dann noch so ein intensives Werk wie „Mayhem In Blue“ dabei herauskommt…

Mir ist nicht ganz klar, ob ADMIRAL SIR CLOUDESLEY SHOVELL auf ihrem neuen Album „Keep It Greasy!“ einem Konzept folgen oder einfach nicht besonders gut sind. Vielleicht ist auch beides der Fall.

Fakt ist: Eine Kollektion mit Songs von BLACK SABBATH kann nur großartig sein. Klar ist aber auch, dass „The Ultimate Collection“ ein kaum zu haltendes Versprechen ist. Der Back-Katalog der Heavy Metal-Erfinder ist zu lang und die Meinungen, was die beste Phase war, zu verschieden. Bei der nun zum Ende der letzten Tour erscheinenden Zusammenstellung sind BLACK SABBATH auf Nummer sicher gegangen.

IT’S NOT NOT: Das diese Band nicht alles völlig ernst nimmt, signalisiert schon ihr Name. Das spiegelt sich aber nicht in Klamauk wider, sondern in einer gewissen Leichtigkeit und stilistischen Offenheit, die dem vierten Album „Fool The Wise“ gut steht.

Die Florida-Death-Bande OBITUARY hält weiter an dem Sound fest, der sie zu einer Institution in ihrem Genre gemacht hat. Zwei Jahre nach dem letzten Album „Inked In Blood“ gibt es jetzt eine zwei-Track-Single, die mit einer Reihe Live-Aufnahmen auf Albumlänge gestreckt wurde.

Auch wenn mich das Debüt nicht begeistern konnte, fand ich KING 810 doch sofort spannend. Ein extremer und kompromissloser Ansatz hat die Texte einzigartig gemacht, leider war „Memoirs Of A Murderer“ musikalisch zu monoton und langatmig. Das zweite Werk „La Petite Mort Or A Conversation With God“ ist ein großer Schritt nach vorne.

Ob er’s noch drauf hat? Klar! Dafür muss man Mike Muir, immerhin auch schon 53 Jahre alt, nur über die Bühne hüpfen sehen, als wären die letzten 20 Jahre nicht passiert. Im Chef der legendären SUICIDAL TENDENCIES steckt noch immer eine Menge Energie – das Konzentrat davon hat er in das neue Album „World Gone Mad“ gegossen.

Die beiden Stücke „Ich bin total“ und „Werwolf“ sind schon seit einigen Jahren Teil des Live-Sets von VALBORG. Jetzt bringt das Bonner Trio sie erstmals als Studioversionen auf einer Single raus. Gute Idee, denn beide Songs sind extrem stark und hörenswert. Man hört allerdings auch, dass sie schon älter sind.


Eigentlich bin ich der Falsche für dieses Album. Pop-Appeal und ein Sound, der auf die ganz großen Bühnen strebt – nichts für mich. Das neue Album der RIVAL KINGS nimmt mich trotzdem mit.

Experimentierfreude kann man SUBROSA nun wirklich nicht absprechen: Die Doom-Band aus Salt Lake City kombiniert Frauengesang mit einer elektrischen Gitarre und zwei elektrischen Violinen. Das Ergebnis ist so weit vom Doom Metal entfernt, dass dieses Genre nur noch knapp als Referenz durchgeht.

Ich geb’s zu: Mein erster Gedanke war „Nicht noch eine Retro-Band“. Ist mit Kadavar, Graveyard, Blues Pills und Co nicht langsam alles wiederholt, was Led Zeppelin ja eh zuerst gesagt haben? Zumal MAIDAVALE auch noch aus Schweden kommen, der Wiege des Retro-Sounds.  Aber nicht nur hat mich das Debüt der vier Frauen sofort mitgerissen, es hält sich auch dauerhaft in meinem Player.


Durchschnittliche Alben sind durchaus verzeihbar. Wenn eine Platte wie ein Abklatsch von, sagen wir, MOTÖRHEAD oder den RAMONES klingt, kann man immer noch den Kopf ausschalten und einfach nicken. Bei Progplatten ist Durchschnitt jedoch schwierig.


Prog und Gefühl, das ist eine schwierige Sache. Und progressiver Death Metal umso mehr. Vielen Bands geht zwischen Frickel, Breaks und schrägen Takten das Feeling flöten. Den US-Metallern BLACK CROWN INTIATE hingegen gelingt auf Album Nummer zwei das Zusammenspiel von Kopf und Bauch sehr gut.


Vor drei Jahren gab es ein bisschen Aufregung: Dan Swanö, Multi-Instrumentalist, Produzent, Wegbereiter mehrerer Genres und Metal God ehrenhalber,  ging mit einem neuen Projekt an den Start. Das Debüt von WITHERSCAPE schlug ein wie ne Bombe, und seitdem warten Prog Metal-Fans gespannt auf den Nachschlag. Der kommt jetzt in Form von „The Northern Sanctuary“. Und schlägt ein wie ne Bombe!


Ich bin immer wieder überrascht und erfreut, was in Deutschlands Proberäumen für Perlen entstehen – einfach so, aus eigener Kraft und eigenem Antrieb. THE GREAT COLD kommen aus Marburg, nur wenige werden sie kennen, und sie haben ein Debüt-Album am Start, das ein echter Leckerbissen ist.


Es wird wohl eine bewusste Entscheidung gewesen sein, die rote Phase zu beenden und zum Dunkelblau des Debüts zurückzukehren – die optischen Parallelen zwischen dem neuen Werk und dem DARK FUNERAL-Debüt „Secrets Of The Black Arts“ sind unverkennbar. Das spiegelt sich auch musikalisch wider, obwohl die selbst ernannten „Kings Of Black Metal“ erstaunlich abwechslungsreich klingen.
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