Nana
Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop
Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia
Norwegen – eine Metropole der Undergroundmusik. Und zwar nicht nur was Black Metal angeht, sondern auch was härteren Retro Rock betrifft. Entsprechend überrascht es nicht unbedingt, WOODLAND ganz vernetzt in der Szene bereits als Vorband von SPIDERGAWD gesehen zu haben. Auf jeden Fall haben die fünf Retrorocker mit „Bad Days In Disguise“ wieder neun groovige Songs auf die Welt losgelassen, die nicht nur die Füße zum Tanzen bringen sondern auch ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern.
Es war einmal ein Mann namens Dennis Grimm, der auf ganz märchenhafte Weise mit Instrumenten umgehen konnte. Bald schon konnte der Musiker, nun bekannt als BROTHER GRIMM, die Medienwelt von seiner vielleicht ein wenig düsteren Kunst überzeugen. Jetzt ist er wieder da mit seinem dritten Album und überrascht mit ungeahnter Farbenfröhlichkeit.
Jetzt kommt langsam die Jahreszeit, in der man auf der Suche nach seinem perfekten Wintersoundtrack ist. INSOMNIUM haben nun, zwei Jahre nach ihrem Winterepos „Winter‘s Gate“, ein weiteres eisiges Biest auf uns losgelassen. „Heart Like A Grave“ heißt es und ich denke, meine Suche hat jetzt schon ein Ende.
Stell dir vor, du stehst mitten in der Wüste. Hitze und Wassermangel wecken die Verzweiflung in dir und während du langsam aufgeben willst und deinen Körper der öden Landschaft übergeben willst, siehst du in der Ferne eine üppige Oase. Vorfreude und große Erwartung schleppen deinen Körper zur besagten Stelle, doch du stellst fest – es war doch nur eine Fata Morgana.
Vergessen. Für manch' einen die Erlösung, doch ist es die einfachste und feigste Art, mit der Vergangenheit und dem eigenen Sein umzugehen. Die Hamburger Band CALEYA will das Vergessen bekämpfen. Mit ihrem neuen und vierten Album „Lethe“ (aus der griechischen Mythologie ein Fluss der Unterwelt) bringt die fünfköpfige Post-Hardcore-Formation die Essenz ihres Könnens auf den Punkt, aber leider auch nicht mehr.
Wie die Zeit vergeht! Kennengelernt habe ich die fränkische Band EMPYREAL im Jahr 2016 mit ihrer ersten EP „Psalms Of Forlorn Hope“, die für enorme Vorfreude auf den für 2017 angekündigten ersten Longplayer gesorgt hatte. Doch diese hatte sich ziemlich schnell verflogen, denn es kam einfach nichts mehr. Doch jetzt ist es endlich wieder so weit – zwei Jahre verspätet, aber umso zielstrebiger und professioneller zeigen sich die Blackened Death Metaller auf dem lang ersehnten Debüt „My Own Living Hell“.
Wenn niemand anderes als der Schlagzeuger einer der legendärsten Metalbands ein kleines, junges norwegisches Trio als „seine neue Lieblingsband“ betitelt und mit auf Tour nimmt, sind die Erwartungen an das, was die Skandinavier produzieren, ziemlich hoch. Wir sprechen von niemand anderem als BOKASSA, die mit METALLICA durch die Länder gereist sind und sämtliche Bühnen unsicher gemacht haben. Aber sind sie denn tatsächlich so „incredibly fucking good“, wie Lars Ulrich betont?
„Es ist eine Kritik an vielen Künstlern, die von sich behaupten, etwas ‚Neues‘, ‚Junges‘, ‚Frisches‘ zu schaffen, obwohl es sich offenkundig um etwas Altes handelt. ‚Habt Mut, euch eurer eigenen Kreativität zu bedienen!‘ würde ich, mit Kant gesprochen, so vielen Künstlern gerne ins Gesicht sagen. Es geht um Selbstverwirklichung und Selbstwirksamkeit“, so der gesichtslose Künstler PHIILOSOPHER über die Namensgebung seiner aktuellen EP „Young Rose“, welcher zwar selbst eine vielleicht eher neuartige Version des Hip Hops kreiert, sich aber auch selbst im Durchschnitt verliert.
Weisheit und tiefe Angst. Laut Esoteriker-Handbuch ist Gold die Farbe der Sehnsucht, des Trosts und des inneren Friedens. Diese Beschreibung trifft auf die Namensgebung des neuen BARONESS Albums „Gold & Grey“ ziemlich gut zu. Die vierköpfige Band erweitert nicht nur ihr Farbspektrum, sondern traut sich zeitgleich an unberührtes Gebiet ihrer musikalischen Karriere.
Ich liebe Debütalben, denn meistens sind die jungblütigen Bands noch voller Energie, Tatendrang und am allerwichtigsten: voller toller Ideen. Und auch wenn die Songs dann in der Garage aufgenommen wurden und dadurch ein wenig Qualität eingebüßt wird, machen die ersten Veröffentlichungen mit am meisten Spaß.
Wer schon einmal bei einer Jam-Session vorbeigeschaut hat, weiß, wie unbeschreiblich das Gefühl nicht nur für Zuschauer sondern auch für Musiker ist: Wenn ein Musiker beginnt, hypnotisch einen Loop zu spielen, immer mehr Leute einsetzen und sich das erst gleichförmige Konstrukt verändert, dynamisch wird, ein Eigenleben entwickelt und sich nach und nach jeder ein wenig mehr traut.
Berlin – die internationale Stadt der Möglichkeiten, der Kunstszene, der ominösen Kreaturen und Szenegestalten. Und so kommt es, dass sich ein Holländer und ein Israeli in der berüchtigten Hauptstadt über den Weg laufen und sich dazu entscheiden, toten Katzen zu huldigen – oder doch viel eher die Punkszene mit skurrilen Klängen zu bereichern.
„Re|Awakening“ – A FEAST FOR CROWS neigen schon seit jeher zum Melodramatischen, doch der Titel des zweiten Albums passt eigentlich ganz gut, wenn man bedenkt, dass mit dem Sänger-Wechsel nicht nur eine neue Ära in der Bandgeschichte begonnen hat, sondern sich der Sound auch tausendfach verbessert hat: Der Gesangspart ist endlich nicht nur erträglich, sondern genial!
Kiel, 13.04.2019 – Es beginnt. Die Scheinwerfer gehen aus und das Einzige, was noch zu sehen ist, sind die flackernden Kerzen, die trübes, orangenes Licht auf die Bühne werfen. Gebannt richten sich die Augen auf die zwei Personen, die nun das Rampenlicht betreten – begleitet von einem tiefen Dröhnen.