Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Jeff Rosenstock - Post
2016 hat mich JEFF ROSENSTOCK mit seinem Album „Worry“ ziemlich überrascht und auch umgehauen. Diese Mischung aus Punk, Indie, Grunge und positivem Wahnsinn hat bei mir genau einen Nerv getroffen, den ich vorher zumeist übersehen hatte. Und dementsprechend habe ich mich jetzt auch auf „Post“ gefreut. Leider bleiben 2018 meine Nerven allerdings relativ unberührt von den Versuchen des Amerikaners …
Vug - s.t.
VUG treten mit ihrem selbstbetitelten Debüt ins Rampenlicht der an Konkurrenz nicht armen Retro-Rock-Bühne. Wobei: „Retro“ klingt bemüht, VUG hingegen klingen überaus authentisch – als würden sie die letzten Musikjahrzehnte nicht ignorieren, sondern schlichtweg nicht kennen. Classic Rock, Blues Rock, Heavy Rock oder einfach Rock trifft es daher besser.
Spiders - Killer Machine
Als Arachnophobikerin habe ich all meinen Mut zusammennehmen müssen, als SPIDERS mit ihrer neuen Scheibe „Killer Machine“ um die Ecke kamen. Voller Stolz kann ich jedenfalls bestätigen, dass ich meine Angst vor Spinnen mit diesem Killeralbum wohl endgültig überwunden habe (oder vielleicht auch nicht).
Between Oceans - Oxymoron
Für einen Musikredakteur gibt es quasi nichts Schöneres, als eine CD zugeteilt zu bekommen, deren Titel allein schon genug Stoff für eine passende Einleitung bietet. Ein Oxymoron ist nämlich – na, wer hat im schulischen Deutschunterricht nicht geschlafen? – ein rhetorisches Stilmittel, bei der eine Formulierung durch sich selbst widersprechende Begrifflichkeiten geschaffen wird. Der "stumme Schrei“ ist das vielleicht bekannteste Beispiel und diente jedenfalls in der Schulzeit des hiesigen Schreiberlings als Merkhilfe. Und tatsächlich eignet sich diese Figur auch, um die Musik der Dänen von BETWEEN OCEANS zu beschreiben.
War On Women - Capture The Flag Tipp
Zweites Album, und viel ist passiert bei WAR ON WOMEN seit dem Debüt. Die Hardcore-Punks aus Baltimore haben nicht viel mehr gemacht als touren, touren, touren – unter anderem mit BOYSETSFIRE und als Teil der VAN’S WARPED TOUR in den USA. „Capture The Flag“ hört man die neuen Erfahrungen an.
Malasaners - Footprints
Eines vorweg: ich bin kein Freund des Genres. Ich habe genau ein DROPKICK MURPHYS-Album im Plattenregal. Das feiere ich bis heute auch ab, aber damit habe ich exakt so viel aus dieser Ecke, wie ich brauche. Zugegeben: Live habe ich mal die REAL MCKENZIES ziemlich abgefeiert, aber die haben mich auch echt überrascht. Ansonsten kann ich mit Celtic Punkrock einfach nichts anfangen. Und auch MALASANERS können daran nichts ändern.
The Last Gang - Keep Them Counting
Vor kurzem erst haben FAT WRECK eine erste Single von ihrem neuen Signing THE LAST GANG herausgebracht. Die hatte zwar noch Luft nach oben, hat aber direkt Lust auf mehr gemacht. Vor allem, da der RANCID-nahe Sound der Band für Fat Wreck eher ungewöhnlich ist. Jetzt ist mit „Keep Them Counting“ ein ganzes Album des US-Trios heraus – und es macht trotz ein paar Schönheitsfehlern doch großen Spaß.
Coilguns - Millenials
Für diejenigen, die noch nicht wirklich was von der Band COILGUNS gehört haben, gibt es eine kleine Vorstellungsrunde: Das Quartett kommt aus dem beschaulichen schweizerischem Dorf La Chaux-de-Fonds und wurde ca. 2011 gegründet. 2013 hat die Band in Eigenregie ihr Debüt „Commuters“ eingeprügelt. Eingeprügelt trifft zu, weil die Band einen chaotischen Mix aus Hardcore und wahnwitzigem Mathcore spielt und dadurch wie ein Mix aus TODAY IS THE DAY und CONVERGE klingen.
Mel T. Eyes - Dwellers
Die ersten sommerlichen Sonnenstrahlen zeigen sich über dem Schwabenland und so manch einer wird sich aus dem eisigen Griff der Winterdepression befreien. Eigentlich fast schon unpassend, dass MEL T. EYES ausgerechnet jetzt, wenn die Frühlingsgefühle erwachen, mit einem neuen Album angetanzt kommen, das wohl eher depressivere Themen behandelt.
Our Last Oath - Revival (EP)
Lange Zeit war es ruhig bestellt um das schwäbische Quintett OUR LAST OATH, dessen Musik irgendwo zwischen Metalcore und Melo-Death anzusiedeln ist. 2011 gegründet, veröffentlichte die Formation um Robin Khorrami und Fabian Bauer zwar schon bald eine erste EP ("Distance“), litt in der Folge allerdings stark unter dem sich im Underground rasch drehenden Besetzungskarussell. Nachdem die Schwaben vor ein paar Jahren endlich ein beständiges Line-Up finden konnten, kehren OUR LAST OATH nun mit ihrer neuen EP "Revival“ aus der Versenkung zurück.
Octopus - Supernatural Alliance
OCTOPUS aus Detroit kann man zwar locker in die Retro-Trend-Ecke schieben, aber ein bisschen anders sind sie dann doch. Zwar haben sie bei den Kings der 70er sehr genau zugehört – „Fleetwood Mac“ haben sie sogar einen Songtitel gewidmet – aber sie reichern ihren Sound mit einer gehörigen Portion Heavyness an, die damals noch nicht erfunden war.
Spanish Love Songs - Schmaltz Tipp
Manchmal schaffen es ja seltsame deutsche Worte in den englischen Sprachgebrauch. „Doppelgänger“ ist ja ziemlich bekannt. Vor kurzem habe ich gelernt, dass sogar „Schwanz“ funktionieren kann. SPANISH LOVE SONGS bedienen sich dieser Masche und nennen ihr zweites Werk „Schmaltz“. Wobei es streckenweise auch ganz gut Arsch tritt und nicht in zu viel „Schmaltz“ abdriftet.
Reverend Hound - Enter My Nightmare (EP)
Machen wir es kurz und knackig: REVEREND HOUND sind eine fünfköpfige Heavy-Metal-Band aus München, welche seit ihrer Gründung 2008 einige Besetzungswechsel durchmachen musste. Die neusten Mitglieder im rasenden Fünfer sind dabei Drummer Martin Schiller und Sänger Wolfgang Gräbner, welche bisher beide noch auf keinem Tonträger zu hören waren. Mit der EP "Enter My Nightmare“ wurde dieser Makel nun endlich ausgemerzt, sodass die Neuankömmlinge sich in zwei neuen Songs, zwei Re-Recordings und einem Live-Mitschnitt zum ersten Mal der deutschlandweiten Fanschar präsentieren durften.
The Plot In You - Dispose
„Metalcore existiert nicht ohne die ganzen Breakdowns, die die ganzen Emotionen wegnehmen!“ Das oder so etwas Ähnliches wird man bestimmt irgendwann von einem Metalcore-Widersacher gehört haben. THE PLOT IN YOU zeigen mit ihrem neuesten Album „Dispose“, dass es auch anders geht.
Ayreon - Ayreon Universe - Best Of Ayreon Live (Blu-ray) Tipp
Wenn eine seit mehr als 20 Jahren bestehende Band zum ersten Mal offiziell live spielt, kann man schon mal von der Reaktion der Fans überwältigt werden. So geschehen bei AYREON, die im September 2017 ihr offizielles Live-Debüt gaben – drei Mal in Folge vor ausverkauftem Haus im niederländischen Tilburg. Zum Glück für alle Anwesenden (und erst recht für die, die kein Ticket ergattern konnten) wurde das historische Ereignis als "Ayreon Universe - Best Of Ayreon Live" für eine Veröffentlichung in verschiedenen Formaten festgehalten.
Beesus - Sgt. Beesus... and the Lonely Ass Gangbang
Es ist immer wieder erstaunlich, auf was für kreative Albumtitel die Künstler heutzutage kommen, aber was ich mir unter einem „Lonely Ass Gangbang“ vorzustellen habe, will ich vielleicht nicht unbedingt wissen. Jedenfalls kommen BEESUS aus der historischen Stadt Rom, die keine wirklich nennenswerte Szene aufzuweisen hat – DIY ist die Lösung!
Auri - s/t Tipp
Ein Mädchen mit wallenden, blonden Haaren, welche ihren Kopf wie in Wolken hüllen. Das ist Auri. Nein, nicht die Band, sondern der Charakter, die Person Auri. Mit dem jungen und eigentlich namenlosen Mädchen, welches unterhalb der Universität von Imre im "Unterding“ lebt, hat der Autor Patrick Rothfuss eine der wohl beliebtesten Figuren der zeitgenössischen Fantasy-Literatur erschaffen. Kaum ein Leser kann sich der Verrücktheit und Fragilität der Dame entziehen, welche immer darauf bedacht ist, im Einklang mit ihrer Umwelt zu leben und dabei sogar Zahnrädern ihre Intimsphäre lässt.
Mean Jeans - Jingles Collection
Die MEAN JENAS aus Portland gibt es schon seit 2006 und der Name ist mir auch geläufig. Dennoch ist „Jingles Collection“ das Erste, was ich bewusst von diesem Trio höre. Und ich bin leicht amüsiert, aber auch schnell wieder uninteressiert.
Fire Red Empress - Black Morphine Tipp
- Alternative Rock / Stoner Rock / Metal
Label: Polarian Records / The Orchard
VÖ: 23.03.2018 / Ursprünglich: 20.10.2017
Bewertung:
Eigentlich wurde "Black Morphine“, das Debütalbum der britischen Heavy-Rock-Band FIRE RED EMPRESS, schon letztes Jahr veröffentlicht. Damals allerdings exklusiv in Großbritannien. Seit dieser Woche ist das gute Stück nun auch weltweit zu erstehen, sodass auch wir einmal für euch reinhören konnten.