Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Batushka - Царю Небесный / Heavenly King (EP)
Dass die ewige Fehde zwischen den beiden Mitgliedern Krzysztof Drabikowski und Bartłomiej Krysiuk der polnischen Band BATUSHKA einfach kein Ende zu nehmen scheint, ist nach nun mittlerweile mehr als zwei Jahren schon offensichtlich. Während man von Drabikowski seit „Panihida“ kaum noch etwas hört, ist Krysiuk auf dem Höhepunkt seiner Produktivität. „Heavenly King“ stellt die vierte Veröffentlichung seit dem von manchen geliebten, von manchen gehassten „Hospodi“ dar, das damals noch unter Metal Blade Records erschienen ist.
Cryptosis - Bionic Swarm
Wie die Zukunft aussieht? Nicht rosig, wenn man "Bionic Swarm“, dem Debütalbum des europäischen Metaltrios CRYPTOSIS Glauben schenkt. In dezenter "Matrix“-Manier hat sich hier eine der hartnäckigsten Dystopievorstellungen längst zur Realität entwickelt: die Technologie kontrolliert den Menschen. Und zu einer solchen Thematik passt natürlich nichts besser als modernes Thrash-Gehämmer.
Evanescence - The Bitter Truth
EVANESCENCE-Fans brauchten einen langen Atem, doch jetzt meldet sich die Band rund um Sängerin Amy Lee endlich zurück. Zuletzt konnten sich Fans 2017 über „Synthesis“ freuen, das allerdings keine neuen Songs bereit hielt. Nach zehn Jahren gibt es mit „The Bitter Truth“, ihrem fünften Album, nun aber endlich neue Musik.
Solbrud - Levende I Brønshøj Vandtår Tipp
Die dänische Black-Metal-Band SOLBRUD liefert seit zehn Jahren feinste Genre-Kost ab – epischer Black Metal, melodisch und oldschool. Zum Jubiläum bringen sie jetzt mit "Levende I Brønshøj Vandtår" ihr erstes Live-Album raus, das sie an zwei Abenden in einer überaus interessanten Location aufgenommen haben.
As Everything Unfolds - Within Each Lies The Other
Nach der Veröffentlichung ihrer EP "Closure" Ende 2018 veröffentlichen AS EVERYTHING UNFOLDS ihr erstes Studioalbum "Within Each Lies The Other". Die britische Post-Hardcore-Formation entwickelt darauf ihren Stil etwas weiter, hebt ihn aber nicht auf neue Höhen. Alles in allem bietet die Gruppe hiermit dennoch ein solides Debut.
Kali Masi - [laughs] Tipp
Viel zu lachen gibt es in Coronazeiten nur selten, dafür umso mehr zum Nachdenken. Per se ist das erst einmal weder positiv noch negativ zu bewerten, die schlagartig eröffneten Momente des Alleinseins fördern aber bei nicht wenigen Personen Zweifel bezüglich des eigenen Lebensstils und der eigenen Identität. Da ist es nicht verwunderlich, das auch die Indie-Punk-Gruppe KALI MASI aus Chicago auf ihrem neuen Album "[laughs]“ mit der Akzeptanz des eigenen Selbst zu kämpfen hat.
Saxon - Inspirations
SAXON sind schon so lange im Geschäft, dass sie selbst zahlreiche Bands beeinflusst haben. Doch auch die seit Jahrzehnten aktiven Herren Byford, Quinn, Scarratt, Carter und Glockler hatten ihre Inspirationsquellen. Welche das waren und sind, zeigt das britische Quintett auf der mit einem herrlich oldschooligen Artwork versehenen Cover-Sammlung "Inspirations".
Grundhass - Wenig los
Wenig los bei GRUNDHASS? Finden wir ganz und gar nicht. Wer gerne Deutschpunk im Stil von DIE ÄRZTE hört, sollte jetzt unbedingt weiterlesen. Mit „Wenig los“ veröffentlicht GRUNDHASS sein erstes Album. Ein sehr erfrischendes Debütalbum, das gute Laune garantiert!
Kapelle Petra - Der Frühling (EP)
- Indie Rock mit Singer/Songwriter-Flair
Label: Gute Laune Entertainment
VÖ: 19.03.2021
Bewertung:
Rückläufige CD-Verkaufszahlen und die erschwerten Aufnahmebedingungen während der Corona-Pandemie tragen schon seit einigen Monaten dazu bei, das Veröffentlichungsmedium der EP wieder in den Fokus zu rücken. Dass dabei auch spannende Konzepte entstehen können, beweist unterdessen das westfälische Indie-Trio KAPELLE PETRA: Vier Jahreszeiten, vier EPs – jeweils zu Beginn von Frühling, Sommer, Herbst und Winter veröffentlicht. Quasi ganzjährige Vollbeschallung im Sinne Vivaldis.
Jetty Bones - Push Back Tipp
Die Alternative-Pop-Sängerin Jetty Bones, bürgerlich Kelc Galluzzo, präsentiert mit „Push Back“ ihr Debüt-Album. Darauf durchlebt sie nicht nur eine emotionale Reise, sondern auch eine durch verschiedene Genres. Ein spannendes Debüt, das hoffentlich nicht ihre einzige Veröffentlichung bleibt.
Mason Hill - Against The Wall
Offenbar mussten MASON HILL erstmal eine gehörige Portion Scheiße futtern, bevor sie acht Jahre nach Bandgründung ihr Debüt veröffentlichen konnten. Die ersten Berührungspunkte mit dem Haifischbecken Musikindustrie verliefen wohl alles andere als super für die Schotten, die zwischenzeitlich auch schon ans Aufgeben gedacht hatten. Eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne hat dann doch dazu geführt, dass wir jetzt “Against The Wall” zu hören bekommen.
Eyehategod - A History Of Nomadic Behavior Tipp
EYEHATEGOD sind schon ein Phänomen: Mehrmals aufgelöst und wiederbelebt, liefern die Südstaaten-Jungs beinah regelmäßig unregelmäßig – mit vielen Jahren Pausen zwischen ihren Werken – fies-geniale Alben und konnten trotzdem nie den Status einer Underground-Band hinter sich lassen.
Orden Ogan - Final Days Tipp
Vier Jahre nach „Gunmen“ melden sich die deutschen Power-Metaller ORDAN OGAN, durch die Pandemie etwas verspätet, mit ihrem sechsten Studioalbum „Final Days“ zurück. Nachdem die Formation aus Nordrhein-Westfalen auf „Gunmen“ den Wilden Westen unsicher machte, nimmt das Quintett seine Hörer:innen auf „Final Days“ nun mit in eine dystopische Zukunft á la „Cyberpunk 2077“.
Blackmore's Night - Nature's Light
Erst vor wenigen Monaten haben BLACKMORE’S NIGHT ihre Weihnachts-EP „Here We Come A-Caroling“ veröffentlicht. Fast pünktlich zum Frühlingsanfang meldet sich das Folk-Pop-Duo, bestehend aus dem Ex-DEEP PURPLE Gitarristen Ritchie Blackmore und seiner Ehefrau Candice Night, nun mit ihrem elften Studioalbum „Nature’s Light“ zurück.
Twangmen - Triskele And Cascades Tipp
Manchmal sagt Musik mehr als tausend Worte. Entsprechend ist Instrumentalmusik in der Regel ein gänzlich anderes Musikerlebnis als man durch Gesang erlebt. Mit ihrem neuen Album „Triskele and Cascades“ nehmen uns TWANGMEN mit auf eine Reise durch die Kuriosiäten ihrer Gedankenfabrik.
Witherfall - Curse Of Autumn Tipp
Wer sich der Subjektivität des Musikgenusses bewusst werden möchte, dem sei gleich zu Beginn dieses Artikels unser Review zur letzten WITHERFALL-Scheibe "A Prelude To Sorrow“ ans Herz gelegt. Während sich Kollege Andreas an einer Platte erfreute, welche „die Genre-Konkurrenz locker abhängt“, hörte Chefredakteur Chris nur „Vibrato-Screaming aus den Vorhöfen der Hölle“. Und auch auf "Curse Of Autumn“, dem dritten Album des amerikanischen Quintetts, dürfte der bandeigene Sound polarisieren – nicht zuletzt weil der im Promowisch enthaltene OPETH/DREAM THEATER-Vergleich enormes Selbstvertrauen suggeriert.
Culted - Nous
CULTED lassen mit ihrem neuen Album “Nous” einen echten Brocken auf uns los. Ein Mix aus Industrial, Doom, Sludge und Drone kann eh keine einfache Sache sein, aber die schwedisch-kanadische Band lotet hier wirklich alle Möglichkeiten aus, unangenehm zu klingen. Laut Promotext ist “Nous” von persönlichen Krisen und extremen Erfahrungen geprägt. Genauso klingt das Album.
A Day To Remember - You're Welcome Tipp
Die fünfköpfige Pop-Punk-Gruppe aus Florida ist nach fünf Jahren endlich mit einem neuen Album zurück. Nachdem A DAY TO REMEMBER 2016 mit „Bad Vibrations“ ihr letztes Album veröffentlicht hatten, folgte 2019 die erste Single „Degenerates“. Lange ließen sie dann ihre Fans warten, bis jetzt, zwei Jahre später, endlich ihr neues Album „You’re Welcome“ erscheint.
Architects - For Those That Wish To Exist
Es ist ein beliebtes Muster in den unterschiedlichen Coreszenen (und nicht nur dort), dass sich Bands mit wachsendem Popularitätsniveau im Laufe ihres Schaffens ein massentauglicheres Klangbild zulegen. Die britischen Metalcore-Giganten von ARCHITECTS stellen hierbei keine Ausnahme dar. Was sich auf dem 2018er Output "Holy Hell“ schon angedeutet hatte, findet auf "For Those That Wish To Exist“ seine vorläufige Vollendung: ARCHITECTS orientieren sich mehr und mehr am Stadionrock.