Punk Rock Reviews
Punk-Rock Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Tequila And The Sunrise Gang - Of Pals And Hearts
Nur um mal zu sehen, was ich denn über ihre letzte Platte 2016 geschrieben habe, habe ich mir grad mein letztes Review über TEQUILA AND THE SUNRISE GANG durchgelesen. Und das führte dazu, dass ich erstmal prüfen musste, ob ich mich nicht aus Versehen bereits stark um den ersten Teil ihres Bandnamens heute gekümmert habe. Denn die Formulierungen, die ich für dieses Review bereits vor dem Öffnen meines Laptops im Kopf hatte, finden sich beinahe exakt so in meinem letzten Review. Also fast wortwörtlich. Das bedeutet: Ich bin entweder unglaublich unkreativ, wenn es um die acht-köpfige Truppe aus Kiel geht, oder TATSG lösen wieder das Gleiche in mir aus, wie vor zwei Jahren.
The Lawrence Arms - We Are The Champions Of The World: The Best Of
THE LAWRENCE ARMS gehören zu den Punkbands, die ich seit Ewigkeiten auf dem Schirm, ab und zu mal gehört und auch mal live gesehen habe, die es aber nie wirklich auf mein Radar geschafft haben. Und das obwohl ich weiß, dass viele Hörer sie unglaublich abfeiern. Vielleicht kann mich ihre Retrospekive ja endlich überzeugen.
Jeff Rosenstock - Post
2016 hat mich JEFF ROSENSTOCK mit seinem Album „Worry“ ziemlich überrascht und auch umgehauen. Diese Mischung aus Punk, Indie, Grunge und positivem Wahnsinn hat bei mir genau einen Nerv getroffen, den ich vorher zumeist übersehen hatte. Und dementsprechend habe ich mich jetzt auch auf „Post“ gefreut. Leider bleiben 2018 meine Nerven allerdings relativ unberührt von den Versuchen des Amerikaners …
Malasaners - Footprints
Eines vorweg: ich bin kein Freund des Genres. Ich habe genau ein DROPKICK MURPHYS-Album im Plattenregal. Das feiere ich bis heute auch ab, aber damit habe ich exakt so viel aus dieser Ecke, wie ich brauche. Zugegeben: Live habe ich mal die REAL MCKENZIES ziemlich abgefeiert, aber die haben mich auch echt überrascht. Ansonsten kann ich mit Celtic Punkrock einfach nichts anfangen. Und auch MALASANERS können daran nichts ändern.
The Last Gang - Keep Them Counting
Vor kurzem erst haben FAT WRECK eine erste Single von ihrem neuen Signing THE LAST GANG herausgebracht. Die hatte zwar noch Luft nach oben, hat aber direkt Lust auf mehr gemacht. Vor allem, da der RANCID-nahe Sound der Band für Fat Wreck eher ungewöhnlich ist. Jetzt ist mit „Keep Them Counting“ ein ganzes Album des US-Trios heraus – und es macht trotz ein paar Schönheitsfehlern doch großen Spaß.
Spanish Love Songs - Schmaltz Tipp
Manchmal schaffen es ja seltsame deutsche Worte in den englischen Sprachgebrauch. „Doppelgänger“ ist ja ziemlich bekannt. Vor kurzem habe ich gelernt, dass sogar „Schwanz“ funktionieren kann. SPANISH LOVE SONGS bedienen sich dieser Masche und nennen ihr zweites Werk „Schmaltz“. Wobei es streckenweise auch ganz gut Arsch tritt und nicht in zu viel „Schmaltz“ abdriftet.
Mean Jeans - Jingles Collection
Die MEAN JENAS aus Portland gibt es schon seit 2006 und der Name ist mir auch geläufig. Dennoch ist „Jingles Collection“ das Erste, was ich bewusst von diesem Trio höre. Und ich bin leicht amüsiert, aber auch schnell wieder uninteressiert.
Dead Kittens - Pet Obituaries
Wir leben in einer Welt voller Medien, voller falscher Gefühle, voller Isolation und Einsamkeit in der Großstadt. „Der Punk wurde weichgespült!“ – DEAD KITTENS zeigen, dass dem nicht so ist. Sie sind nicht hart und oldschool, sondern sie sind verrückt, wahnsinnig – ja, fast schon beängstigend ehrlich und fröhlich.
Great Escapes - Shivers And Shipwrecks
GREAT ESCAPES scheinen irgendwo bei mir um die Ecke zu wohnen und rein musikalisch kommen sie meinem Geschmack auch durchaus nahe: Punkrock, Emo, etwas Indie und etwas Posthardcore. Ihre erste Platte „To My Ruin Ill Go Gladly“ hat mich damals noch nicht so umgehauen. Aber den Job übernimmt dafür „Shivers & Shipwrecks“.
Hysterese - s.t Tipp
Es ist gar nicht mal so einfach, HYSTERESE zu beschreiben. Ihre Musik ist punkig, aber vor allem auch tanzbar. Und an der einen oder anderen Stelle ist etwas dunkler und lässt eine leichte Hardcore-Attitüde erkennen, während sie in anderen Songs wiederum sehr poppig agieren. Aber das Beste an der Band aus Tübingen: Die Mischung passt!
Templeton Pek - Watching the World Come Undone
Diese Band begegnet mir seit ca. sieben Jahren immer mal wieder. Und wenn ich einem alten Poster glauben darf, habe ich sogar schon mal mit denen eine Show gespielt – damals war die Welt allerdings noch Schwarz/Weiß und die Idee, Fotos mit einem Telefon zu machen, klang noch ganz schön bescheuert. Im Jahre 2018 gibt es TEMPLETON PEK immer noch, während meine Band von damals schon als „Jugenderinnerung“ durchgeht. Aber was macht man als Band, wenn man so lange bereits unterwegs ist: vermutlich eine ganze Menge richtig!
The Bennies - Natural Born Chillers
Mit „Wisdom Machine“ haben mich die Australier von THE BENNIES vor ein paar Jahren total umgehauen. Sowohl auf Platte als auch live. Unglaublich stimmiges Album zwischen Reggae und Punk mit etwas Elektro-Spinnerei (ich musste da immer etwas an ANTITAINMENT denken, was den Synthi angeht) und eine absolut mitreißende Live-Show. Jetzt kommt mit „Natural Born Chillers“ das nächste Album der musizierenden Kiffer heraus und … ja … jetzt ist das Bild nicht mehr ganz so stimmig.
Feine Sahne Fischfilet - Sturm Und Dreck Tipp
Um den Namen FEINE SAHNE FISCHFILET kam man in den letzten Jahren nicht herum und jetzt, da ihr fünftes Album erscheint, kann ich auch endlich mal auf Albumlänge bei den Jungs von der Ostseeküste reinhören. Ich finde es zwar schwer, die Musik von dem – sagen wir mal „Phänomen“ zu trennen, aber vielleicht ist das ja mit ein Grund dafür, warum ich „Sturm & Dreck“ so abfeiere …
Swinging Utters - Drowning In The Sea, Rising With The Sun (Best Of)
SWINGING UTTERS und ich also? Keine sehr einfache Beziehung, da ich die Amis immer extrem durchschnittlich bzw. halt „nett“ fand. Dementsprechend habe ich mich jetzt auch nicht so unfassbar viel mit ihnen beschäftigt. Und so finde ich mit „Drowning In The Sea, Rising With The Sun“ eine gute Gelegenheit, mich wirklich mal mit den Jungs aus der Bay Area zu beschäftigen. Es handelt sich hier nämlich nicht um ein weiteres Album, sondern um eine Best Of!
The Last Gang - Sing For Supper (Single)
Fat Wreck sind ja eher für melodischen Punk zuständig und in dem Bereich ja gerne auch mal recht modern, aber mit THE LAST GANG haben sie sich jetzt eine Band an Land gezogen, die eher in den StreetPunk-Bereich fällt und mich vor allem an die Duftmarken von RANCID und den DISTILLERS erinnert.
Hardsell - Subculture Criminals
Satte 14 Jahren haben sich HARDSELL Zeit gelassen, bevor sie jetzt mit "Subculture Criminals" den Nachfolger vom "Pissed ’n’ Broke" nachschießen. Ganz schön viel Zeit, um sich zu entfalten und Ideen zu sammeln. Ein Blick auf das Cover lässt Schlimmes ahnen, denn das präsentiert sich eher derb und platt. Die ursprünglich aus den Niederlanden stammenden Musiker haben zumindest keinen großen Anspruch an Ästhetik und, wie sich im Verlauf der vorliegenden knappen halben Stunde herausstellt, auch nicht an musikalische Beweglichkeit.
Radio Havanna - Utopia
An und für sich möchte ich RADIO HAVANNA ja mögen. Und mit „Alerta!“ von vor ca. fünf Jahren konnte ich ja auch wirklich was anfangen. Außerdem sind die Berliner durchgehend politisch und wirken auch sehr engagiert. Aber ich werde den Eindruck einfach nicht los, dass es sich hier um „Kiddie-Punk“ mit dicker Produktion handelt …
Donots - Lauter als Bomben
Es gibt sie, diese Bands, bei denen mindestens ein Bandmitglied total sympathisch ist und diese Tatsache irgendwie immer als eine Art Schutzschild im Vordergrund steht. Und zwar immer dann, wenn es darum geht, die Band ernsthaft zu "kritisieren". Die DONOTS sind so eine Band, und deren Joker heißt Ingo. Mit "Lauter Als Bomben" liefert die Band 2018 nicht nur ihr zehntes Studioalbum, sondern auch einen heißen Anwärter auf den besten Albumtitel und ihr zweites Album mit überwiegend deutschen Texten ab.