Tamino
Die taiwanesischen Black-Metal Pioniere CHTHONIC haben zwar bereits ein paar Veröffentlichungen vorzuweisen, waren jedoch bislang eine Band, die nicht unbedingt jeder auf dem Zettel hatte. Es wäre nicht nur der Band selbst zu gönnen, wenn sich dies jetzt ändern würde, denn auf „Bú-Tik“ präsentieren die Damen und Herren einen sehr stimmigen Mix aus Black Metal der Marke CRADLE OF FILTH und Folk-Epik von Bands wie ENSIFERUM (mit denen bereits eine Tour bestritten wurde) oder TURISAS.
Mit „Trapped In Perdition“ bringen FUELED BY FIRE aus Kalifornien ihren dritten Longplayer an den geschmackssicheren Metalhead. Das Album wurde im Death-Metal Mekka Florida mit niemand geringerem als Erik Rutan (ex-MORBID ANGEL, HATE ETERNAL) aufgenommen und produziert – dass das nur eines bedeuten kann, macht bereits der Opener deutlich: Während der Vorgänger „Plunging Into Darkness“ noch hauptsächlich auf reinen Thrash setzte, herrscht hier eine ausgewogene Mischung aus Thrash-Riffs und old-school Death-Metal (der tatsächlich stark an alte MORBID ANGEL erinnnert), allerdings zu jeder Zeit ungemein druckvoll klingt und glasklar produziert wurde.
WATAIN aus Schweden zählen zu den größten Namen in der heutigen Black Metal-Szene. Und auch wenn die Band polarisiert und man ihre Ansichten nicht teilen muss, nötigen ihre Unbeirrbarkeit und die Ernsthaftigkeit, mit der sie ihr Ding durchziehen, einem Respekt ab. Und so klingelte mittags Sänger Erik Danielsson durch, um mit mir über das Album "The Wild Hunt" zu philosophieren.
Die junge australische Hardcoreband DEEZ NUTS hat just ihr drittes Album „Bout It!“ veröffentlicht und betourt die neue Platte fleißig in allen Teilen der Welt. Im Gegensatz zum neuen Album, welches eine absolut hörenswerte Gute Laune-Platte ist, lässt die Band mich heute Abend allerdings ziemlich enttäuscht und genervt zurück.
Eine gute Instrumentalplatte zu schaffen, ist eine große Kunst. Eine Platte, die keinem Strophe/Refrain-Schema folgt, steht vor der großen Aufgabe, den Hörer ohne wiederkehrende Singalongs und Refrains zu fesseln und kann die Musik nicht hinter dem Gesang verstecken. Was SCALE THE SUMMIT aus Texas hier kreiert haben, löst diese Aufgabe mit Bravour.
Ich höre viel Musik – Heavy Metal, Thrash, Death, Black, Prog, Grind, Rock, Hardcore, Grunge, Stoner, Punk und sogar Rap. Wenn Musik mit Leidenschaft und aus Überzeugung gespielt wird, kann ich sie respektieren und vielleicht gefällt sie mir auch. Und dann gibt es Bands wie PRIDE SHALL FALL und deren Debüt „The Breach Of Atlas“. Die Bremer präsentieren auf ihrem von HEAVEN SHALL BURN-Gitarrist Alexander Dietz produzierten Album 11 Tracks inklusive In- und Outro.
IRON MAIDEN touren wieder! Diesmal unter dem Motto „Maiden England“, im Gepäck: Die Show ihrer erfolgreichen Tour von 1988. Das Wetter in der Hansestadt ist alles andere als berauschend: Beim Betreten der o2-World ist es mit 32°C unglaublich heiß und schwül, und als gegen halb elf die Massen aus der Halle strömen, blitzt, donnert und regnet es so unglaublich, als gäbe es kein morgen – oder aber, als würde das Wetter selbst der Legende aus England nach einem großartigen Konzert die Ehre erweisen. Die Band muss keinem mehr etwas beweisen, und doch zeigt sie heute wieder so viel Spielfreude, dass man Ihnen einfach abnimmt, mit ganzem Herzen bei der Sache zu sein.
Nicht wenige Fans werden sich „Wisdom Of Crowds“ kaufen, weil die Namen Jonas Renkse (KATATONIA) und Bruce Soord (THE PINEAPPLE THIEF) Erwartungen und Vorstellungen an bestimmte Sorten von Musik wecken. Mein Tipp: Ignoriert die Namen, die auf dem Cover prangen, und geht unvoreingenommen an diese Scheibe heran – auch wenn sich das als nicht ganz einfach herausstellt.
'Songs To Invade Countries To' ist ein sehr selbstsicherer Albumname, aber VOODOO SIX aus London können sich das durchaus erlauben. Die Band, die im Moment mit IRON MAIDEN auf Europatour ist, kredenzt uns hier ein rundes Dutzend an modernen Hardrocksongs, die sofort ins Ohr gehen und fern jeder lyrischer Plattitüden durch die Lautsprecher grooven.
Diese Band werden die meisten Leute außerhalb des Undergrounds gar nicht auf dem Schirm haben – der Bandname dürfte vielen Metalheads jedoch ein Begriff sein; schließlich geht er auf den gleichnamigen VOIVOD-Song zurück (nur dass der Umlaut vertauscht wurde). Auch musikalisch wird direkt klar, wohin die Reise geht: Die Achtziger. Räudig und charmant produzierter Proto-Thrash, mit einigen frühen Black Metal-Einflüssen.
Mit „ABachalypse Now“ bringt der ehemalige SKID ROW-Sänger Sebastian Bach ein wertiges Paket auf den Markt. Enthalten sind eine DVD mit gleich drei Konzerten, vom Hellfest in Frankreich, einer Show im Club Nokia in Los Angeles, und dem Graspop-Festival in Belgien, sowie zwei CDs, die Mitschnitte der Shows aus Frankreich und Los Angeles bieten. Desweiteren finden sich drei aktuelle Videoclips zu „Kicking & Screaming“, „Tunnelvision“ und „I'm Alive“ auf dem Silberling.
Beim ersten Blick auf ein Promofoto der Jungs von DE LA CRUZ hatte ich Angst, nach dem Hören das „BROKENCYDE-Syndrom“ zu erleiden, sprich angesichts der schrecklichen Musik die nächsten Tage über meinen Mageninhalt an verschiedenen Orten unfreiwillig zu verteilen; ich wurde jedoch schon beim ersten Track eines Besseren belehrt. DE LA CRUZ sind meilenweit entfernt von irgendwelchen Plastik-Chart-Fabrizierungen, sondern zelebrieren auf ihrem Debütalbum zwölf mal Rock der launigsten Sorte, den man mit Bands wie MÖTLEY CRÜE, GUNS N' ROSES oder DEF LEPPARD in Verbindung bringt.
„A Split Worse Than Death“ ist eine Split-CD aus dem Vereinigten Königreich und beinhaltet die Bands FOETAL JUICE, BASEMENT TORTURE KILLINGS, DECIMATION, ZOMBIFIED und NAILED. Sie alle spielen Death-Metal, aber einem Kenner wird das Cover sofort alles sagen. Die Undergroundbands haben insgesamt 21 Songs auf ihren runtergestimmten Instrumenten fabriziert, die mal mehr und mal weniger modern tönen.
Death Metal aus Spanien bekommt man weiß Gott nicht allzu häufig in den Player. GRAVEYARD (nicht zu verwechseln mit den Bluesrockern aus Schweden) wissen aber auch abseits des Exotenbonus' mit ihrem Old School Death Metal zu überzeugen, der absolut nicht anbiedernd ist und auch mit irgendwelchen Core-Spielereien nichts am Hut hat.
INSANITY ALERT aus Innsbruck sind eine dieser Bands, denen man ein Genre zuordnen kann, bevor man die CD überhaupt in den Player geworfen hat – der skatende Skelettjunge, die knallgrüne Zombiekrankenschwester... die junge Band wütet eindeutig im Thrash/Crossover-Bereich auf Pfaden von Bands wie den SUICIDAL TENDENCIES (mit denen sie übrigens auch schon zusammen auftraten). Die Crossover-Szene kann sich nicht beklagen, dass in den letzen Jahren wenige Bands diesen Sound reproduziert hätten, oder dass es wenige Releases gegeben hätte, und manchen mag das ganze auch schon zum Hals raushängen – das ist diesen Bands wohl allerdings komplett egal, und ich denke, dass Genrefreunde der zweiten EP von INSANITY ALERT durchaus ihr Gehör schenken sollten.