Alle Reviews in der Übersicht

Aktuelle Reviews

Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.


Lascar - Wildlife

Lascar - Wildlife
    Atmospheric Black Metal

    Label: A Sad Sadness Song / ATMF
    VÖ: 25.10.2018

    Bewertung:7/10

Der Berg Lascar zählt zu den wohl aktivsten Vulkanen Chiles. Letztmalig im Jahr 2007 ausgebrochen, thront der gut 5.500 Meter große Riese bedrohlich über den trostlosen Plateaus der Anden. Nur allzu passend also, dass der Chilene Hugo Gabriel sein Atmospheric-Black-Metal-Projekt LASCAR nach eben jenem bedrohlich-schönen Naturschauspiel benannt hat. Mit dem neuen Album "Wildlife“ fängt das Ein-Mann-Projekt die Wildheit der Natur einmal mehr auch musikalisch ein.


Nothgard - Malady X

Nothgard - Malady X
    Epic Melodic Death Metal

    Label: Metal Blade Records
    VÖ: 26.10.2018

    Bewertung:6/10

Eine düstere Gestalt breitet ihre Arme über einem riesigen Haufen an Knochen aus und bietet mit ihrem sakralen, eindrucksvollen Erscheinungsbild einen einschüchternden Anblick. Meine Damen und Herren – darf ich Ihnen das Cover der Epic-Melodic-Death-Metaller vorstellen?


Lafote - Fin Tipp

Lafote - Fin
    Punkrock, Noise

    Label: Misitunes (Broken Silence)
    VÖ: 16.10.2018

    Bewertung:9/10

LAFOTE fangen mit "Fin" von hinten an, hinten ist schließlich auch irgendwie vorne. Die Hamburger beglücken uns mit überspitztem Miese-Laune-Rock, fast immer ironisch tanzbar und mit einer lebenbejahenden ersten Zeile wie "Ich habe keine Kraft mehr", begleitet von einem scheinbar kopfschüttelnden Schlagzeugtakt. Wieder ein grantiges und von Noise angehauchtes Trio, wieder aus Deutschland – logisch, dass einige sofort an die üblichen Referenzbands denken. Dabei erinnern LAFOTE viel mehr an DIE STERNE oder TOCOTRONIC, als an DIE NERVEN. Alles auf "Fin" wirkt äußerst dringlich, stark angespannt und kurz vorm Platzen.


Nuage & Das Bassorchester - Es Lohnt Tipp

Nuage & Das Bassorchester - Es Lohnt
    Postpunk, Noise und Wave

    Label: This Charming Man
    VÖ: 26.10.2018

    Bewertung:8/10

Fragt man hundert Leute, was sie sich unter einer Band namens NUAGE & DAS BASSORCHESTER und derem Album "Es Lohnt" vorstellen, wird man skurrile Fehldeutungen hören. Gibt man dann aber das Label This Charming Man und Songaufnahmen durch Pogo McCartney von MESSER als weitere Hinweise dazu, grenzt sich das Spektrum schon etwas ein. Zu hören gibt es von der Band aus Bergkamen eine ansprechende Mischung aus Post-Punk, Noise und Wave mit herrlich übellaunigen Texten.


Horrendous - Idol

Horrendous - Idol
    Progressive Death Metal

    Label: Season Of Mist
    VÖ: 28.09.2018

    Bewertung:6/10

Diese Amis machen es einem auch nicht einfach. Jedes Album entpuppt sich als Überraschungskiste, denn so richtig weiß man nie, wohin HORRENDOUS musikalisch wandern werden. Und so ist es auch diesmal.


Northward - s/t Tipp

Northward - s/t
    Hard Rock

    Label: Nuclear Blast
    VÖ: 19.10.2018

    Bewertung:8/10

Floor Jansen hat die einjährige Pause ihrer Symphonic-Metal-Band NIGHTWISH genutzt. Statt einfach nur auf der faulen Haut zu liegen, hat die Gesangskünstlerin in Kooperation mit PAGAN'S MIND-Gitarrist Jorn Viggo Lofstad gleich ein ganzes Album eingezimmert. Die musikalische Ausrichtung des NORTHWARD betitelten Projektes? Geradliniger Hard Rock in der Tradition der FOO FIGHTERS und ALTER BRIDGE. Und siehe da – der Sprung aus der Komfortzone kann sich durchaus sehen lassen.


Benighted - Dogs Always Bite Harder Than Their Masters (EP)

Benighted - Dogs Always Bite Harder Than Their Masters (EP)
    Deathgrind

    Label: Season Of Mist
    VÖ: 12.10.2018

    Bewertung:keine

20 Jahre Death und Madness – so ließe sich der Werdegang der französischen Deathgrind-Truppe BENIGHTED hervorragend betiteln. Doch für Rückschau und Lobsagungen bleibt zum Jubiläum keine Zeit. Jeglichem Alter trotzend, macht das Quintett einfach weiter und hat sich mit der neuen EP "Dogs Always Bite Harder Than Their Masters“ gleich ein eigenes Geburtstagsgeschenk gebastelt. Herausgekommen ist eine nette Zusammenstellung für Fans und Neulinge.


Empowerment - Bengalo

Empowerment - Bengalo
    Hardcore

    Label: End Hits Records
    VÖ: 07.09.2018

    Bewertung:6/10

Die Stuttgarter Hardcore-Jungens EMPOWERMENT sind nach sechs Jahren nun mit neuem Material zurück. "Bengalo" heißt die neue Scheibe und knallt in die gleiche Kerbe wie seinerzeit schon "Gegen.Kult". Geboten wird wieder grooviger New York Hardcore mit einer Menge Wucht und kritischen, deutschsprachigen und linken Texten.


Anti-Flag - American Reckoning

Anti-Flag - American Reckoning
    Akustischer Punkrock

    Label: Spinefarm Records
    VÖ: 05.10.2018

    Bewertung:6/10

ANTI-FLAG bringen mit "American Reckoning", wahrscheinlich inspiriert von ihrer Benefiz-EP "Live & Acoustic In Vienna", nun ein komplettes Akustikalbum raus. Da kann einiges schief gehen und die Skepsis war dementsprechend groß. Überraschenderweise funktioniert die Idee aber erstaunlich gut und neben den gelungenen Neu-Interpretationen ihrer eigenen Songs von den Alben "American Spring" und "American Fall" finden sich auch Cover von CHEAP TRICK, BUFFALO SPRINGFIELD und JOHN LENNON auf dem halbstündigen Album. 


Atreyu - In Our Wake Tipp

Atreyu - In Our Wake
    Modern Metal

    Label: Spinefarm Records UK
    VÖ: 12.10.2018

    Bewertung:8/10

ATREYU wagen sich mit "In Our Wake" definitiv auf die nächste Stufe. Weg von den kleinen Bühnen, stramme Marschrichtung ins Stadion. Dabei umschiffen die Amerikaner (wieder) gekonnt die üblichen Stolperfallen. Trotz aller Eingängigkeit klingen die 12 Songs nicht plump oder anbiedernd, kleine Überzuckerungen hier und da fallen nicht weiter ins Gewicht. Das liegt zu einem an den wirklich sehr guten Kompositionen und zum anderen an der angenehm kratzigen Stimme von Alex Varkatzas. Besonders mitreißend ist aber das enorme Selbstbewusstsein der Band. "In Our Wake" ist kein Versuch, sondern der nächste logische Schritt.


Elegiac - Pagan Storm

Elegiac - Pagan Storm
    Black Metal

    Label: De Tenebrarum Principio / ATMF
    VÖ: 28.09.2018

    Bewertung:5/10

Quantität ist nicht immer gleich Qualität. Gut, der Spruch ist kein Dogma – Ausnahmen bestätigen schließlich die Regel –, ein Fünkchen Wahrheit ist der Redewendung jedoch nicht abzusprechen. Gut Ding will eben Weile haben. Eine Regel, mit der insbesondere die vielen kleinen Black-Metal-Projekte in den Tiefen des Undergrounds ihre Probleme zu haben scheinen. So bleibt auch das amerikanische Ein-Mann-Projekt ELEGIAC mit der fünften Veröffentlichung des Jahres, dem neuen Album "Pagan Storm“, hinter den Erwartungen zurück.


Aborted - TerrorVision Tipp

Aborted - TerrorVision
    Death/Grind

    Label: Century Media
    VÖ: 21.09.2018

    Bewertung:8/10

Wer hätte damals vor knapp 20 Jahren gedacht, dass sich diese Belgier innerhalb von zwei Dekaden zur Speerspitze der europäischen Death-Metal-Liga aufschwingen würden? Da sie da ja mittlerweile angekommen zu sein scheinen, mag man meinen, dass sie nun vielleicht etwas kürzer treten. Aber weit gefehlt …


Voivod - The Wake Tipp

Voivod - The Wake
    Progressive Metal

    Label: Century Media
    VÖ: 21.09.2018

    Bewertung:9/10

Meine Lieblingskanadier sind zurück! Und wie! Nach fünf Jahren steht nun endlich der Nachfolger zum vielversprechenden “Target Earth”-Album von 2013 in den Läden. 


Nanowar Of Steel - Stairway To Valhalla Tipp

Nanowar Of Steel - Stairway To Valhalla
    Power Metal / Spaß Metal

    Label: Eigenveröffentlichung
    VÖ: 09.11.2018

    Bewertung:8/10

Ich muss sagen, dass ich NANOWAR OF STEEL immer weniger leiden kann, je länger ich dieses Album-Review vor mir her schiebe. Der musikalische Ansatz wehrt sich gegen eine einfache Meinungsbildung. Nicht die Musik an sich, die ist gut produziert und – wie bei den meisten Spaß-Metal-Bands – mindestens so solide gespielt, wie das Original.


Royal Tusk - Tusk II

Royal Tusk - Tusk II
    Modern Rock

    Label: eOne
    VÖ: 26. Oktober 2018

    Bewertung:6/10

ROYAL TUSK klingen zwar sehr direkt, trotzdem ist ihre Musik schwer in ein Genre einzuordnen. Das zweite Album „Tusk II“ klingt vor allem energiegeladen. Mit dem dicken Sound und der Affinität zu catchy Melodien, die fast jeden Refrain zum Ohrwurm machen, klassifiziere ich die Mucke der Nordamerikaner einfach mal als Modern Rock.


Samavayo - Vatan

Samavayo - Vatan
    Heavy / Stoner / Psychedelic Rock

    Label: Noisolution / Soulfood
    VÖ: 23.11.2018

    Bewertung:7/10

Heimat. Ein Begriff, der mit Zuhause, Liebe, Familie, Kindheit und Geschichten verbunden ist. Betrachtet man jedoch die heutige Situation der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten, die notgedrungen ihre sogenannte „Heimat“ verlassen müssen, stellt sich natürlich die Frage, was den nun für sie Heimat ist – der Haufen Schutt und Asche, der zurückgelassen wird, oder vielleicht doch das neue Zuhause, das gesucht werden muss?


Dir En Grey - The Insulated World

Dir En Grey - The Insulated World
    Metal

    Label: Okami Records / Gan-Shin Records
    VÖ: 26.09.2018

    Bewertung:7/10

Japan hat seine ganz eigene Geschichte der Isolation. Geographisch durch massive Wasserkörper vom Festland abgeschnitten, hat das Land der aufgehenden Sonne über die Jahrhunderte eine einzigartige Kultur entwickelt, die Menschen auf der ganzen Welt fasziniert. Trotz der gestiegenen Aufmerksamkeit leidet jedoch insbesondere die japanische Musikszene bis heute unter ihrem Robinson-Crusoe-Dasein. Denn wer in Japan Arenen füllt, ist hierzulande meist nur einem eingeschworenen Kreis an Fans bekannt. Mit DIR EN GREY lässt sich diesen Herbst wenigstens eine dieser japanischen Größen dazu herab, ihren europäischen Fans einen Besuch abzustatten.


Beginnings - Recover Tipp

Beginnings - Recover
    Punkrock

    Label: Rookie Records
    VÖ: 05.10.2018

    Bewertung:9/10

BEGINNINGS stellen uns zwölf Songs auf ihrem ersten Album "recover” vor. Irgendwie verwirrend, anfangen und dann gleich erholen? Genauso irritierend wie die Tatsache, dass die deutsch-finnische Band auf ihrem Debüt weder typisch deutsch noch typisch finnisch klingt. Und obwohl in anderen Reviews von Post-Punk die Rede ist, würde ich dem Album eher einen starken Folk-Anteil und einen ähnlichen Vibe wie AGAINST ME! attestieren. Wie auch immer, alles Haarspalterei, denn was hier in der Anlage rotiert, ist stark. Kein Wunder, dass das sogar den Dinosaurier auf dem Plattencover umhaut.


Vederkast - And In The Abyss They Sleep Tipp

Vederkast - And In The Abyss They Sleep
    Melodic / Progressive Hard Rock

    Label: Rob Mules Records
    VÖ: 16.11.2018

    Bewertung:8/10

Erst ist alles still. Ein paar Vögel schrecken auf und fliehen, jetzt bist du ganz allein. Kleine Schaumkronen bilden sich auf den Wellen der unendlichen Weite des gigantischen Ozeans, die anwachsen und mit zunehmender Geschwindigkeit auf die Felsen donnern. Dunkle Wolken bilden sich und rücken zusammen, machen dicht, lassen kein Blau durchscheinen. Auch das Meer färbt sich dunkelgrau und der Wind kämpft mit einer Kraft, die nicht zu bändigen ist und feuert sich selbst an mit seinem tosenden Geheule. Du bist doch nicht einsam, eine einsame, zerrissene Seele steht am Rand der Klippe, hält gegen die Naturgewalt an, ballt die Fäuste und schreit, nein, singt, bis die Worte eins werden mit dem endlosen Grau.


Behemoth - I Loved You At Your Darkest Tipp

Behemoth - I Loved You At Your Darkest
    Black/Death Metal

    Label: Nuclear Blast
    VÖ: 05.10.2018

    Bewertung:9/10

BEHEMOTH Frontmann Nergal wurde seit der Veröffentlichung des hochgelobten “The Satanist” (2015) nicht müde zu betonen, dass dies das ultimative Werk der Band sei. Nicht unbedingt die beste Voraussetzung, wenn man plant, noch weitere pechschwarze Perlen unters Volk zu bringen. Doch mit der ebenso starken wie zeitweise überraschenden neuen Platte „I Loved You At Your Darkest“ stellt der erfolgreiche Black/Death-Metal-Act aus Polen unter Beweis, dass er nicht nur durch eigenwillige Geschäftsideen wie veganes Hundefutter in Kreuzform (sic!) für Schlagzeilen sorgen, sondern sich musikalisch noch weiterentwickeln kann.

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