Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Blackout Problems - Kaos
Die Geister, die das Debüt dieser Münchener vor ca. zwei Jahren gehört haben, dürften sich an „Kaos“ eventuell scheiden: Haben die BLACKOUT PROBLEMS auf dem Debüt noch Poppunk mit Posthardcore vermischt, hat sich jetzt das Koordinatensystem des Quartetts deutlich verschoben.
Antipeewee - Infected By Evil Tipp
Alle guten Dinge sind drei, zumindest im Falle der Thrash-Bayern von ANTIPEEWEE. Für die meisten definiert sich guter Thrash Metal nicht nur über Geschwindigkeit, sondern auch über Gitarren zum Mitsingen und auf "Infected By Evil" gibt es erfreulicherweise beides zu hören. Doppelläufige Gitarren im Einklang mit kunstvoll galoppierendem Drumsound und einen Bass, den man richtig hören kann. Einladende Gangshouts und gut eskalierende Moshpassagen an den richtigen Stellen – ANTIPEEWEE machen so vieles richtig und liefern zweifelsohne ein Thrash-Highlight des Jahres!
Whiteriver - Warmth
In vielen Bands bedeutet ein häufiger Besetzungswechsel den Tod, doch das Quintett WHITERIVER hat wohl seit 2016 einen ordentlichen Glücksgriff gelandet und nun die harmonischste Konstellation gefunden. Seit dem Debüt „A Beautiful Place To Hide“ in 2016 geht es für die selbsternannte Ambient Melodic Hardcore Combo nur noch bergaufwärts und nun präsentieren sie uns stolz ihr neuestes Werk „Warmth“ – mit vielversprechendem Konzeptgedanken.
Arthedain - Infernal Cadence Of The Desolate
- Melodic Black Metal / Melodic Death Metal
Label: Naturmacht Poductions
VÖ: 17.06.2018
Bewertung:
Und schon wieder Tolkien. Auch ARTHEDAIN aus Tschechien sind auf den Fantasy-Zug aufgesprungen und haben sich nach einer Region der phantastischen Welt Mittelerdes benannt. Damit enden die Parallelen zwischen Tolkiens Werken und dem Schaffen der Black-Metal-Gruppe aber auch schon, denn statt mit Drachen und Elfen befasst sich das Trio mit Kontrollverlust und dem Abstieg in den Wahnsinn. Dabei markiert das Debütalbum "Infernal Cadence Of The Desolate“ jedoch nur die Fortsetzung der auf der EP "Arias Exalted“ erstmals aufgekommenen Thematik und baut das Konzept weiter aus, wenn auch nur lyrisch.
Mad Caddies - Punk Rocksteady (Cover-Album) Tipp
Was nervt am Sommer? Richtig: Das Rasenmähen! Aber wie ich jetzt eben bemerkt habe, gibt es ein Gegenmittel. Also gegen das Genervtsein. Nicht gegen das Rasenmähen an sich. Und das heißt „Punk Rocksteady“ und wird uns von den MAD CADDIES vorgetragen. Da nerven nicht mal die dämlichen Gewächse, an denen man umständlich vorbei mähen muss!
Zeal & Ardor - Stranger Fruit Tipp
Ehm…Moment mal, eine Mischung aus Gospel und Black Metal? Wie soll denn das gehen? Ebenso schwer, wie sich diese interessante und auch innovative Genrekombination von Mastermind Manuel Gagneux vorzustellen ist, ist diese ganz besondere Art von Musik auch zu beschreiben.
Keys Of Orthanc - Dush agh Golnauk
- Epic / Atmospheric Black Metal
Label: Naturmacht Productions
VÖ: Bandcamp: 01.02.2018 / Digipack: 15.06.2018
Bewertung:
"Ringwraiths“, "Witchking“, "The White Wizard“ - der Kanadier Dorgul lässt keinen Zweifel daran, dass er mit J.R.R. Tolkiens "Der Herr der Ringe“ seine lyrische Bestimmung gefunden hat. Während der Name des Ein-Mann-Projektes – Dorgul zeichnet sowohl für alle Instrumente als auch den Gesang verantwortlich – noch bei so manchem Fan für ein intellektuelles Aha-Erlebnis sorgt, dürfte der Name des Albums "Dush agh Golnauk“ selbst erfahrene Mittelerde-Recken ins Schwitzen bringen. Doch schafft es die Musik auf der Debütplatte des Kanadiers wirklich, seiner Vorlage gerecht zu werden?
The Micro Head 4n's - Nemureru Mori no Prelude ~Revoir~ (Single)
Als anno 2015 Ex-A-Sänger Nimo zur Visual-Kei-Supergroup THE MICRO HEAD 4N‘S stieß, war der Hype enorm. Sowohl in Japan als auch im Ausland wurde das Potenzial des neu formierten Quintetts in den Himmel gelobt. Knapp zwei Jahre später ist von der Begeisterung nicht mehr viel zu spüren, das Tokyoter Quintett steht an der Grenze zur musikalischen Bedeutungslosigkeit. Daran wird wohl auch die neue Single “眠れる森の前奏曲 ~REVOIR~” nicht viel ändern können, schlecht ist die Scheibe aber definitiv nicht.
Reverse - Build My Throne (EP)
Böse Zungen behaupten, der Grunge sei tot. Er sei heutzutage nur ein verzerrter Schatten seiner einstigen Größe und Genialität, die die aufsässige Jugend in den Bann gerissen hatte – ein kümmerlicher Schatten. Dennoch wird der Schatten immer wieder von einem hoffnungsversprechenden Lichtfunken durchbrochen, der der Silhouette des einstigen Tempels der gesellschaftlichen Außenseiter eine neue Form verleiht. Doch trotz allem versinken viele Grunge Bands der Gegenwart in dem tiefen Schattenmeer, denn nicht jeder kann ein Lichtfunken sein.
Matenrou Opera - Invisible Chaos (Single) Tipp
Die letzten anderthalb Jahre waren für die Symphonic-Metal-Helden von MATENROU OPERA überaus ereignisreich. Und das im Positiven wie im Negativen. Während 2017 noch ganz im Zeichen der beiden "PANTHEON“-Alben stand, folgte Anfang 2018 der Nackenschlag, als Drummer Yuu die Band aus gesundheitlichen Gründen verlassen musste. Das ehemalige Quintett war zu einem Trio zusammengeschrumpft. Doch was für andere Bands eine längere Pause bedeutet hätte, schien die Truppe nur noch mehr zu befeuern. Nur vier Monate nach dem Austritt hat die Truppe mit LIGHT BRINGER-Gitarrist JaY nicht nur einen neuen Saitenzupfer in ihren Reihen, sondern kann auch gleich mit einer neuen Single namens "Invisible Chaos“ aufwarten.
Noseholes - Danger Dance
NOSEHOLES aus Hamburg sind eine dieser Bands, die wirklich in keine Schublade passen. In Ermangelung passender Stile nennt man sowas dann gerne international. Das Quartett – bestehend aus Steve Somalia, Hank Haiti, TH und Sängerin ZooSea Cide – gibt sich nölig, penetrant, lustig, kreativ und unvorhersehbar. Es jongliert selbstbewusst mit Punk, Jazz und Noise, verweigert sich erfolgreich altbekannten Strukturen und schafft es trotzdem, beim Hörer seltsame Hooks zu verankern. "A dog is a barking shitmachine" oder "honey in the mouth, cocaine in the brain" sind nur zwei davon.
Trust - Live Hellfest 2017
Die nächste Ausgabe des Erfolgsfestivals Hellfest steht vor der Tür. Zeit also, einen der Headliner vom letzten Jahr ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Rede ist natürlich von niemand anderem als der legendären Hard Rock Band TRUST, die auf dem Festival ihr 40. Jubiläum feierte.
Vyre - Weltformel
Man kann zwar nicht zu viele Ideen haben, aber wenn man ein Album schreibt, wäre Aussortieren ganz gut. Den Schritt haben die Avantgarde-SciFi-Black-Death-Metaller VYRE auf ihrem Album „Weltformel“ übersprungen und sich prompt verhoben.
Dizzy Reed - Rock n Roll Ain't Easy
DIZZY REED tritt aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht: Seit 1990 bei GUNS N ROSES und nebenher in diversen Bands und Projekten aktiv, legt der Keyboarder jetzt sein erstes Solo-Album vor. Dabei überrascht REED mit einer ziemlich coolen Stimme – er singt die zwölf klassischen Rock-Stücke alle selbst. Allerdings ist der Titel seines Debuts „Rock n Roll Ain’t Easy“ auch ziemlich programmatisch. Denn ein komplett fesselndes Album zu schreiben, ist wahrlich nicht einfach.
Valyria - Into The Dying Of Time (EP)
Als BYE-Redakteur musste der Autor schon den abenteuerlichsten Genre-Mischmasch über sich ergehen lassen. Bekanntlich reicht die Kreativität des Genres der schweren Töne inzwischen von Pirate-Metal bis Porngrind, sodass für jeden Fetischisten reichlich Material zur Verfügung steht. Melodic-Death-Power-Metal ist dem hiesigen Schreiberling aber bis heute nicht untergekommen, womit die Musik der kanadischen Band VALYRIA wohl unter persönlichem Neuland zu verordnen ist. Nach ausgiebigem Hören wird allerdings klar: Die Welt ist noch nicht bereit für growlende Einhornreiter.
Distillator vs. Space Chaser - Split Album Tipp
Long story short: DISTILLATOR und SPACE CHASER raufen sich für eine Split zusammen. Der aufmerksame Thrashfan weiß schon an dieser Stelle, welches Brett ihm gleich um die Ohren fliegt und kann auf weitere Informationen dankend verzichten. Geboten werden jeweils ein Intro, drei brandneue Songs und eine Coverversion. Die Spieldauer von knapp 30 Minuten gibt die entsprechende Marschrichtung vor: Es geht nach vorne und zwar schnell.
Lovebites - Battle Against Damnation (EP)
LOVEBITES sind eine 2016 in Tokyo gegründete Power-Metal-Band. Das Besondere? Alle fünf Mitglieder der japanischen Gruppe sind weiblich! Dies darf man in einer solch männerdominierten Szene durchaus lobend erwähnen, wie wir finden. Dass die Japanerinnen darüber hinaus auch keine bloße Quotenerscheinung sind, beweisen die guten Kritiken für das letztjährige Debütalbum "Awakening From Abyss" und die Nominierung für die Metal Hammer Golden Gods in der Kategorie "Beste neue Band“. Darauf ruhen sich die Frauen aus dem fernen Osten allerdings nicht aus und liefern nun, wenige Monate später, mit der neuen EP "Battle Against Damnation“ auch schon Nachschub für die wachsende Fanschar.
Sharp/Shock - Youth Club
Von Mad Butcher Records ist mir jetzt schon die ein oder andere Platte untergekommen und mit einigen hatte ich Probleme. „Youth Club“ von SHARP/SHOCK ist da definitiv anders. Im ersten Augenblich wirkt sie zwar ein wenig zu poppig oder beliebig, aber irgendwann setzen sich diese Melodien zwischen Poppunk und Mod doch ziemlich fest.
Destination Anywhere - Bomben
Über die Jahre hinweg habe ich jetzt schon den ein oder anderen Release von DESTINATION ANYWHERE für BYE besprochen und wenn ich das richtig erinnere, hatte ich mit jedem Tonträger Spaß. Und auch „Bomben“ macht da absolut keine Ausnahme!