Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Ray Wilson - Time & Distance (2CD)
Nach "Song For A Friend" und "Makes Me Think Of Home" steht mit "Time & Distance" schon die dritte RAY WILSON-Veröffentlichung innerhalb von anderthalb Jahren in den Verkaufsregalen. Die Doppel-CD ergänzt Wilsons nicht gerade armen Katalog an Live-Releases um aktuelle Interpretationen aus der gesamten Karriere des Musikers.
Fuzzy Vox - No Landing Plan Tipp
Ich bin an und für sich kein unglaublich großer Freund des Garage-Punks. Ab und zu gibt es da mal einen Song, den ich richtig gut finde, aber auf Dauer kann ich mir diese Retro-Punk-Variante nicht geben. Umso erstaunlicher, dass dieses Trio aus Paris sich so schnell in mein Herz spielen konnte. Aber „No Landing Plan“ ist auch einfach eine Sammlung von kleinen und streckenweise echt tanzbaren Hits.
Myelin - Reservoirs
2012 brachten APOLOGIES, I HAVE NONE mit „London“ ein unfassbares Album heraus. Ein Freund von mir war der Meinung, dass so ziemlich jeder einzelne Song daraus eine Fußballstadion-Hymne hätte sein können. Zwar zog sich immer Melancholie durch die Songs, dennoch waren es Hymnen, die mit gereckter Faust mitgegröhlt werden wollten.
Nach dieser Sammlung von Hits ging es bei AIHN irgendwie bergab. Mitglieder verließen die Band, eine halbgare EP wurde herausgebracht, die irgendwie den Spirit von „London“ haben sollte und gleichzeitig sehr, sehr traurig war und dadurch nicht so wirklich zünden wollte. Mittlerweile haben sie ein Album herausgebracht, welches von vorne bis hinten getragen, langsam und traurig-melancholisch ist. Aber dieses Mal funktionierte es.
MYELIN ist jetzt die Band des Songwriters (Dan Bond), der AIHN verlassen hat. Zusammen mit einem Mitglied von den GREAT CYNICS meldet er sich nun mit dieser EP zurück – und passt eigentlich wunderbar zu „Pharmacie“ seiner Vorgängerband …
Sleepers' Guilt - Kilesa Tipp
Einer der Vorteile von Festivals ist der Input an neuer Musik. Die eine oder andere "neue" Band findet man immer. Und wenn man dann noch oft genug im Pressebereich sitzt, bekommt man auch noch das ein oder andere aufgeschwatzt. "Kilesa" von SLEEPERS' GUILT zum Beispiel.
Ensiferum - Two Paths
ENSIFERUM sind eigentlich immer ein Tipp, wenn es um Folk und Pagan Metal geht. Allerdings muss ich gestehen, dass sich seit "From Afar" aus dem Jahr 2009 nichts mehr wirklich den Weg in mein aktives Gedächtnis gebahnt hat. Klar hatten "Unsung Heroes" und "One Man Army" auch den ein oder anderen Titel, der Spaß gemacht hat – aber das waren live oder im Shuffle immer eher nette Überraschungen. An der idealen ENSIFERUM Setlist hat sich für mich seit acht Jahren einfach nichts getan.
Sass Jordan - Racine Revisited
Ein viertel Jahrhundert ist es mittlerweile her, dass die Kanadierin SASS JORDAN ihr Hitalbum „Racine“ veröffentlicht hat und damit auf Platz 2 der Billboard Charts gelandet ist. Allerhöchste Eisenbahn also, zurück in die guten alten Zeiten der 90er Jahre zu reisen.
Night - Raft Of The World
Leichte Kurskorrektur bei NIGHT: Die ersten zwei Alben der Schweden waren noch reine Huldigung der New Wave Of British Heavy Metal. Das Drittwerk „Raft Of The World“ geht in Richtung Classic Rock. Dabei beweisen NIGHT ein Händchen für Epik und Melodien, es hapert aber am Durchhaltevermögen.
Cripper - Follow Me:Kill! Tipp
12 Jahre existieren CRIPPER mittlerweile und legen nun ihr sechstes Werk vor: "Follow Me:Kill!". Wer sich die beiden vorab veröffentlichten Singles "Pressure" und "Into The Fire" genauer reingezogen hat, wird es schon gewusst haben – hier kommt ein absolutes Meisterwerk.
Arch Enemy - Will To Power Tipp
Jedes Jahr gibt es ein absolutes Highlight in der Metalszene. Für 2017 ist es bei mir das zehnte Studioalbum „Will To Power“ von ARCH ENEMY. Mit dem letzten Album „War Eternal“ haben sie nicht nur an Bekanntheitsgrad hinzugewonnen, sondern auch die Messlatte gewaltig hochgelegt. Bei solchen Voraussetzungen sind die Erwartungen entsprechend hoch – enttäuscht werden wir aber in keinem Fall.
Travelin Jack - Commencing Countdown
Ein Blick aufs Bandfoto macht schon klar, aus welchen Einflüssen TRAVELIN JACK ihren Honig saugen: Platausohlen à la KISS, weiße Rocker-Stiefel und DAVID BOWIE-Gedächtnis-Makeup weisen den Weg. Die Berliner schaffen es jedoch, aus altbewährten Zutaten eine durchaus eigene Mischung zu zaubern. Vergleich zum Debüt: Verändert hat sich auf „Commencing Countdown“ nichts. Aber der zweite Streich ist stärker.
No Use For A Name - Rarities Vol. 1: The Covers
Wie lange ist der Tod von Tony Sly mittlerweile her? Fünf Jahre, glaube ich. Und bis heute ist das ein einschneidendes Erlebnis für die MelodyCore-Gemeinde. Ich selbst konnte mit ihren letzten Platten zwar nichts mehr anfangen, aber mit ihren ersten Platten habe ich selber Gitarre spielen gelernt oder ersten Bandmitgliedern versucht zu erklären, was ich möchte oder gerade meine. Und alleine deshalb fühlt es sich eigentlich angenehm an, die Kalifornier mal wieder mit „neuem Material“ zu hören.
The Hirsch Effekt - Eskapist Tipp
Über THE HIRSCH EFFEKT muss ich an dieser Stelle hoffentlich nicht mehr allzu viele Worte verlieren. Die drei Jungs kommen aus Hannover und machen seit 2008 eine ziemlich kranke Mischung aus Metal, Hardcore und Prog. Und zwischendurch auch ... ja ... Kammermusik (die Flöte bei „Xenophotopia“ oder die Streicher bei "Nocturne" erinnern daran z.B. heute). Ihr letztes Album „Holon : Agnosie“ war ja schon ein ziemlicher Brocken und gleichzeitig wirklich gelungen, aber auf „Eskapist“ gehen THE HIRSCH EFFEKT meiner Meinung noch mal einen Schritt weiter. Jetzt lassen sie nämlich auch den Pop mehr zu. Aber keine Angst …
Black Lung vs. Nap Tipp
The Loranes - 2nd Tipp
- Garage, Rock, Fuzz Rock, Britrock
Label: Noisolution / Soulfood Distribution
VÖ: 22.09.2017
Bewertung:
„Schnell und schlampig“ heißt es doch immer. Bestätigt wird das Sprichwort dadurch, dass es kaum Bands gibt, die es schaffen, in kurzer Zeit ein gutes Album zu produzieren. THE LORANES aus Berlin können sich glücklicherweise zu den Ausnahmefällen zählen.
Nitrogods - Roadkill BBQ
Ich mag MOTÖRHEAD. Da sollte man meinen, dass ich bei einer Band, die sich als eine Hommage an die Rock'n'Roll-Legenden sieht und auf ihrer Debütplatte sogar „Fast“ Eddie Clarke dabei hatte, gut aufgehoben bin. Leider nein, denn irgendwie schaffen es die NITROGODS dann doch nicht, von sich zu überzeugen.
Lascar - Saudade
- Atmospheric Black Metal
Label: A Sad Sadness Song / ATMF
VÖ: Bandcamp: 03.08.2017 / CD: 15.09.2017
Bewertung:
Wieder einmal kann das chilenische Ein-Mann-Projekt LASCAR mit seinem atmosphärischen Black Metal überzeugen. Warum LASCAR nach "Saudade" trotzdem eine Frischzellenkur nötig hat, erfahrt ihr im Review.
Motörhead - Under Cöver
Songs anderer Bands nachzuspielen und ihnen den eigenen Stempel aufzudrücken, macht Spaß. Das sahen auch MÖTORHEAD so, die im Laufe ihrer 40-jährigen Karriere zahlreiche Neuinterpretationen mehr oder weniger bekannter Songs eingezimmert haben. Die besten dieser Nummern wurden nun von Mikkey Dee und Phil Campbell für die Compilation "Under Cöver" ausgesucht.
Itchy - All We Know
Mit ITCHY POOPZKID ist das für mich immer irgendwie so ein Ding gewesen – total dämlicher Bandname, aber dann habe ich sie auf einem Festival gesehen und fand sie echt gut. Genau so ging es mir auch mit dem ein oder anderen Album der Poppunker. Auf der anderen Seite hielt deren Halbwertszeit bei mir oft nicht sonderlich lange. Aber jetzt holen die drei Jungs zum Rundumschlag aus!