Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Knuckledust - Bluffs, Lies And Alibis Tipp
Und wieder mal komme ich dazu, über BurnYourEars eine meiner Wissenslücken zu stopfen, da ich mich jetzt zum ersten Mal eindringlich mit den Briten von KNUCKLEDUST beschäftige. Und ja, dieses Album (so eine Art Comeback, weil der letzte Release ca. fünf Jahre her ist) bläst mir ordentlich die Rübe frei!
Nefesh – Shades And Light
In Italien gibt es also „Schatten und Licht". Vor über sechs Jahren ins Leben gerufen, rockt ein bisher eher unbekanntes Quintett nun mit seinem Erstlingswerk um die Ecke, nachdem es vor längerer Zeit positive Reaktionen auf eine Demo-Scheibe gab.
Mehrfach will man mir erzählen, dass NEFESH eine Art progressiven Death Metal spielen. Doch egal, wie pingelig man mit Genrebezeichnungen umgeht, mir persönlich fallen hier keinerlei besonders tödliche Momente auf.
Mehrfach will man mir erzählen, dass NEFESH eine Art progressiven Death Metal spielen. Doch egal, wie pingelig man mit Genrebezeichnungen umgeht, mir persönlich fallen hier keinerlei besonders tödliche Momente auf.
Einstürzende Neubauten - Live At Rockpalast (DVD+CD)
EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN sind Kult, Blixa Bargeld und Kollegen polarisieren mit ihrer sperrigen, bissigen Kunst. Von Anfang an, seit 1980, konnte die Band nicht wirklich zugeordnet werden und legt auch wenig Wert darauf. Die Person Blixa Bargeld kann man keinem schön reden – wer ihn nicht mag, mag ihn nicht und umgekehrt. Mit seiner deutlichen und bedrohlichen Aussprache erinnert er mich teilweise an Oswald Henke (GOETHES ERBEN, HENKE...), nur deutlich abstrakter. Anbiederung an das Publikum oder sonstiges Geschwaffel á la „das war, jetzt kommt" gibt's nicht. Gezeigt wird ein Mitschnitt aus der Düsseldorfer Philipshalle von 1990, über eine satte Spieldauer von 132 Minuten mit durchgehend tadelosem Sound und Bild.
Dyst - Judges And Butchers
Wenn DYST hier mit "Sailors Grave" das Album beginnen, denke ich erstmal in Richtung AS WE FIGHT, dann kommt ganz kurz etwas EMMURE dazu und im zweiten Song gehen dann ein paar Riffs in Richtung AS I LAY DYING – aber so richtig gut beschreibt das die Norweger leider doch noch nicht.
Die Chefs - Ist Das Kunst Oder Kann Das Weg?
DIE CHEFS aus Sinsheim mit ihrem aktuellen Album „Ist Das Kunst Oder Kann Das Weg?"... hm, ein ausgelutschter schlechter Joke als Albumtitel und ein selbstüberschätzender Bandname, den die Truppe selbst mit Größen wie DIE TOTEN HOSEN und DIE ÄRZTE in Verbindung bringt, fängt ja gut an.
Warrior Soul - Stiff Middle Finger
Upps, was ist denn da passiert? Das ist mein erster Gedanke, als ich „Stiff Middle Finger" von WARRIOR SOUL zum ersten Mal höre. „Occupy" klingt, als ob (mindestens) zwei kreative Köpfe etwas ganz anderes wollen. Stonerartige Riffbretter, ein dichter schon fast dumpfer Sound und dazu ein räudiger, verruchter Sprechgesang, der aber irgendwie so klingt, als ob jemand zu einem Instrumental improvisiert. Nebenbei tönt noch ganz dezent eine Art Maultrommel, klingt crazy und kann mich nicht wirklich überzeugen – aber am Ball halten.
Path Of Samsara - Black Lotus
Nach der Lektüre des Waschzettels der dreiköpfigen Truppe namens PATH OF SAMSARA aus Fresing / Bayern, schwebt über meinem Kopf ein Fragezeichen. Wie klingt wohl Black Magic Rock´n´Roll mit spirituellen Texten, und was bedeutet der Hinweis, dass PATH OF SAMSARA bei Konzerten „... durch ihre bloße Präsenz und ihre herausragende Musikalität" alle Besucher in ihren Bann ziehen? Ein kurzer Blick auf die Internetpräsenz gibt nicht viel Aufschluss, sehen eigentlich ganz normal aus, die Herren...
DDP - Tempo Alter
DDP (aka Der Dicke Polizist) hatten bei ihrem aktuellen Werk „Tempo Alter" gleich zwei große Produzenten an der Hand. Kurt Ebelhäuser von BLACKMAIL und Wally Walldorf haben die Band bei ihrem sechsten Schlag unterstützt. „Tempo Alter" trifft den Tenor der Platte ganz gut. Tempo im Sinne von „nach vorne gehen" , aber auch Tempo im Sinne von Taschentuch und einer dezenten Traurigkeit. Beide Extreme sind auf „Tempo Alter" vertreten und eventuell auch genau so beabsichtigt.
Donkey Pilots - Garbage Man
Bands wie DONKEY PILOTS haben es leider in den Neunzigern deutlich einfacher gehabt. Ihr erdig rockiger Sound mit einigen Grunge-Einflüssen wirkt natürlich heute, im Vergleich zu Core, Death Metal und diversen Paganauswüchsen, schon eher altbacken.
The Blackout - Start The Party
THE BLACKOUT meinen es todernst mit ihrem Albumtitel „Start The Party" und poltern gleich im Titeltrack ordentlich los. Allerdings eher auf rockigem Ballermannniveau, mit einem buchstabierte P-A-R-T-Y im Refrain, erinnert mich spontan an Funpunkzeiten von THE OFFSPRING oder auch UGLY KID JOE. Das Zitat im Promozettel „We are like the Beastie Boys meets Andrew W.K meets Dirty Sanchez" finde im Bezug auf die BEASTIE BOYS stark übertrieben und im Bezug auf Dirty Sanchez (einfach mal Google fragen...) eher eklig.
Manilla Road - Mysterium Tipp
Im Underground-Lager genießen MANILLA ROAD spätestens seit ihrem Epic-Meisterwerk "Crystal Logic" und "Open The Gates" absoluten Kultstatus. Nachdem Bandchef Mark Shelton MANILLA ROAD 1990 auf Eis legte, belebte er die Truppe nach der Jahrtausendwende wieder. Seither hat die Truppe einige Alben auf den Markt gebracht, dem sich mit "Mysterium" nun ein neues Werk anschließt.
Dirty Kirst - Absence Makes The Music Faster
Im Info wird es schon geschrieben: Musik "für 90s melodic Punk Rock Fans" und ja, DIRTY KIRST passen mit ihrem zweiten Album wunderbar in diese Schublade – aber sie ist ein wenig zu eng, da die vier Jungs aus Cambridge auch noch eine ganz, ganz kleine Priese modernen Hardcore eingestreut haben.
Shaking Godspeed - Hoera
So hört es sich also an, wenn in einem Land ein Großteil Drogen legalisiert wird? Kreativ, fließend und tendenziell mitreißend! SHAKING GODSPEED sind keine dieser ausgelutschten Retrobands, die seelenlos die Riffs von BLACK SABBATH und Co. durchkauen, sondern eine erfrischende, durchgeknallte Rock Band aus Holland mit derbem Sound.
Man The Change - Defeated EP Tipp
Seit einiger Zeit kommen immer öfter richtig starke Veröffentlichungen heraus, bei denen der Punkrock mit etwas Emo angereichert wird und damit den ganzen Emo/Posthardcore-Begriff wieder ins richtige Licht rückt – weg von bescheuerten Frisuren und Kajal. MAN THE CHANGE sind wieder mal so eine Band. Und wieder mal lohnt es sich, zuzuhören.
Spektr – Cypher
Und wieder einmal schaffen es Franzosen, ihren Sonderstatus zu wahren. Seit knapp zehn Jahren in Paris aktiv, laden uns die beiden Düsterheimer kl.K. und Hth nun ein, in ihr drittes Werk einzutauchen. Namen wie „Cypher", „The Singularity" oder „Solitude" deuten auf die einsame, sprachlose Finsternis, in die wir von SPEKTR geschickt werden.
Voivod - Target Earth
Mit ihrem von Industrial und Electro beeinflussten, progressiven Thrash Metal genießen VOIVOD eine Ausnahmestellung. Bereits seit 1982 sind die Kanadier aktiv, ihre Popularität bekam durch den zwischenzeitlichen Einstieg von ex-METALLICA-Bassist Jason Newsted einen Push. Einen Tiefpunkt erlebte die Band mit dem Tod von Gitarrist Denis "Piggy" D'Amour, der als früherer Hauptsongwriter dank seiner auf Festplatte gebannten Kompositionen auch nach seinem Tod Material für zwei weitere Alben ("Katorz" und "Infini") liefern konnte. Das mehrfach verschobene "Target Earth" stellt nun das erste Werk seit Piggys Tod dar, auf der keine Songidee des früheren Gitarristen mehr Verwendung findet.
Stratovarius - Unbreakable (EP)
Den 22. Februar sollten sich STRATOVARIUS-Jünger ganz dick im Kalender anstreichen. An diesem Tag erscheint nämlich das neue Album "Nemesis", der erste Output ohne Drummer Jörg Michael, der gebührend verabschiedet wurde. An seiner Stelle trommelt Rolf Pilve, als kleinen Vorgeschmack auf das Album bringen die Finnen vorab eine EP namens "Unbreakable" heraus. Die können sich ungeachtet des starken Titeltracks jedoch selbst die härtesten Anhänger sparen.
The Baboon Show - Dancehall Killers (Single)
THE BABOON SHOW, eine schwedische Band aus Stockholm im Stile von BLONDIE, sind heißer Scheiß! Selten kommt es vor, dass ich eine Band zum ersten Mal höre, mich auf Anhieb verliebe und sofort zum Konzert düsen will. Dumm nur, dass man dann die feine rote Platte dauernd umdrehen muss, da pro Seite nur ein Song drauf ist. Akute Sehenscheidenentzündungsgefahr im Fall von THE BABOON SHOW, denn beide Songs auf der Single sind der Knaller und absolute Hitgranaten.