Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Koldbrann - Totalt Sjelelig Bankerott 7"
Wie bereits an mehreren Stellen erwähnt, ist das schöne am Burnyourears-Alltag das Auseinandersetzen mit Musik, die sonst nie den Weg in meinen Player gefunden hätte. Auch KOLDBRANN aus Norwegen fallen in diese Kategorie. Zwar sind es nur zwei Songs, aber immerhin höre ich jetzt mal wieder ein wenig Black Metal.
Forever Young Viktoria - The Hardest Part Of Ending Is Starting Again
FOREVER YOUNG VIKTORIA wurden mir von den großartigen ERIC PONTI empfohlen und man kann nach ein paar Sekunden auch direkt sagen, warum: auch FYV machen sich über den Hardcore her und zaubern ihre eigene abgefahrene Version daraus. Sei es durch Chaos, Lärm oder diese fiese Stimme.
Time Mage - Black Invocation
Wenn ein Promozettel mit den Worten „... schaut mal, ob ihr bekloppte Leute in der Redaktion habt und drückt ihnen die CD in die Hand ..." endet, dann ist das in erster Linie ein cleverer Schachzug. Wenn du dann die CD kriegst, fängst du an, dir Gedanken zu machen. Eigentlich zitiere ich ungern aus Promozetteln und mache mir lieber selbst meine Gedanken. Aber was TIME MAGE aus Viernheim über ihre Musik schreiben, ist so treffend, dass ich es teilweise zitieren muss.
Brothers In Arms - Invictus
Ha, diese Platte macht Spaß! Man kann sie lieben oder hassen. Ich kriege beides nicht wirklich hin und lasse mich deswegen einfach nur wunderbar unterhalten. Und dafür ist „Invictus" verdammte Scheiße noch mal (ich passe meinen Wortschatz etwas der Platte an!) sehr gut geeignet.
V.A. - Punk Goes Pop 5
Warum die Reihe eigentlich noch „Punk Goes Pop" heißt, ist mir ein wenig unklar. Sicherlich waren auf früheren Runden des Fearlesss Records-Samplers auch wirkliche Punkbands vertreten, aber mittlerweile sind es ausnahmslos eigentlich Scream / Emo / Metalcore-Bands. Aber egal, denn das Prinzip ist ja das gleiche geblieben: moderne Gitarrenbands der gerne etwas härteren Art covern die Stücke, die einem das ganze Jahr über im Radio das Leben schwer gemacht haben.
Hellstorm – Into The Mouth Of The Dead Reign
Seit geschlagenen siebzehn Jahren rumpelt es im italienischen Untergrund um die Truppe HELLSTORM, welche die zwei Jungs Hypnos und Ares gegründet haben. Auf diese lange Zeit gesehen gab es eine nicht übermäßige Anzahl an Umbesetzungen, doch die kreativen Schübe, die neues Material an die Öffentlichkeit schubsten, waren selten gestreut. Somit ist vor neun Jahren nach einer Demo-Scheibe das einzig erwähnenswerte Album erschienen und nach einer EP in der Zwischenzeit ist „Into The Mouth..." nun der zweite Output.
Blackmore's Night - The Beginning (Boxset)
Als Ritchie Blackmore in den Neunzigern keine Lust mehr auf DEEP PURPLE hatte und wenig später auch die RAINBOW-Reunion beendete, gründete er zusammen mit seiner jetzigen Frau Candice Night das Renaissance-Projekt BLACKMORE'S NIGHT. Inzwischen hat die Mittelalter-Truppe mehrere Alben veröffentlicht, von denen "Secret Voyage" für mich den vorläufigen Höhepunkt darstellt. Wer erst spät Gefallen an BLACKMORE'S NIGHT gefunden hat und die Frühwerke nicht kennt, sollte sich das Boxset "The Beginning" auf den Einkaufszettel schreiben.
Endezzma - Erotik Nekrosis Tipp
Wer hat's erfunden? Genau, die Norweger. Ja, ich weiß, dass der „Ursprung" des Black Metals einem Album von VENOM zugeschrieben wird, aber die Norweger waren und sind halt doch am aktivsten. Und ENDEZZMA waren Anfang der Neunziger auch schon mit dabei – allerdings als Projekt unter dem Namen DIM NAGEL. Es gab viele Querelen, wenig Aufschwung und so entstand eine lange Pause, nach der vor knapp sieben Jahren die Idee aufkam, die Sache unter neuem Namen aufleben zu lassen.
Shakra - Powerplay Tipp
Acht Alben haben die Schweizer Hard Rocker SHAKRA bereits veröffentlicht, und bislang haben sie es immer geschafft, auf den Vorgänger noch einen drauf zu setzen. Dabei konnten selbst Line Up Wechsel vor allem auf dem markanten Sängerposten die Emmentaler nicht aus der Ruhe bringen. „Powerplay" ist somit der neunte Streich von SHAKRA, und erneut haben sie alle ihre Stärken gebündelt und zu zwölf Hard Rock Hämmern zusammengefasst.
Hanging Garden - At Every Door
Lifefore überraschen mich immer wieder. Im Falle von HANGING GARDEN muss ich mich zum ersten Mal ernsthaft mit einer DarkMetal-Platte auseinandersetzen, was eigentlich nicht wirklich mein Fall ist. Und auch „At Every Door" wird dies nicht ändern. Aber zumindest hat es mich Respekt für ein Genre gelehrt.
Ragnarok - Malediction
In Norwegen geht mal wieder die Welt unter, das ist schon irgendwie ein Fluch. RAGNAROK sind seit Mitte der Neunziger unterwegs und verbreiten auch heute ihren traditionell gebliebenen Black Metal, der uns auf ihrem siebten Album erreicht.
Zen Zebra - Awaystation
Mit ZEN ZEBRA tat ich mich mal richtig schwer. Der theatralisch, größtenteils wehleidige Gesang gepaart mit der chaotischen, aber irgendwie doch auch sehr schönen Musik - ich konnte das nicht in Einklang bringen und mir einfach kein Bild von ZEN ZEBRA aus Leipzig machen.
Alarmsignal - Alles Ist Vergänglich Tipp
ALARMSIGNAL sind die richtige Wahl für jeden, der auf puren Punk Rock mit aussagekräftigen aber verständlichen Texten steht und gerne aus vollem Halse mitbrüllt. Schon der Titel der Platte sagt eigentlich alles: „Alles Ist Vergänglich", genau das ist auch das Motto. Aber nix mit Trübsinn blasen im Hause ALARMSIGNAL, nein, aufrütteln, anprangern, dagegen angrölen und richtig musikalisch Randale machen.
Johnny On The Spot - Emma
JOHNNY ON THE SPOT, ach der schon wieder, so schoss es mir durch den Kopf. Irgendwie war ich der Meinung, dass ich die aus Amerika kenne. Dabei ist „Emma" das Debüt und die Band kommt aus Deutschland. Noch dazu habe ich vorher nicht einen einzigen Ton von der Band gehört. Geht mir mit STEVE FROM ENGLANG übrigens genauso. Aber gut, meine Verwirrtheit mal beiseite: Die scheibe „Emma" der aus dem Schwarzwald stammenden Band hat mich sehr positiv überrascht.
Blackwater – Founded On The Shambles (EP)
Ganz im Norden Deutschlands leben fünf Jungs, die seit einigen Jahren an der Seeluft ihre Instrumente malträtieren. Nach einer kreativen Schaffensphase und mittlerweile neuen Leuten an Bord machen sie sich auf zum Kielholen (sorry, der musste sein).
Monophonist - Bilanz 2010 (EP)
Die vier Bandmitglieder von MONOPHONIST sind allesamt studierte Musiker und kommen aus Köln und Moers. Das heißt für einen Rezensenten, dass „ die was können müssen", noch dazu gibt es ein fünftes Bandmitglied für den Sound. Und um ganz sicher zu gehen, haben MONOPHONIS vierzehn (!) weitere Namen unter dem Titel „An dieser Aufnahme beteiligt" aufgeführt. Doppelt und dreifach hält besser.
X-Vivo - Out Of The Smell Of Decay (EP)
- Industrial / Alternative Rock
Label: record jet / new music distribution
VÖ: 25.01.2013
Bewertung:
X-VIVO ist ein Fünfer, der nach mehreren Rückschlägen und Umbesetzungen aus Kai, Alex, Alina, Olli und Zeus X. Machina besteht. Mit „Out Of The Smell Of Decay" liegt uns zwar das neueste Werk vor, allerdings bestehend aus Remixen des bereits 2009 veröffentlichten Albums „EgoPhobia". Ich kann nur über die aktuelle Platte urteilen.
Dropkick Murphys - Signed And Sealed In Blood Tipp
DROPKICK MURPHYS sind eine der wenigen Bands, die immer besser werden ohne großartig etwas an ihrem Konzept zu verändern. Irgendwie unheimlich und mit dem letzten Album „Going Out In Style“ immerhin auf Platz 6 der US Charts. Passt schon so! Ihr Debüt beim Festival Rock am Ring 2012 hat eindrucksvoll bewiesen, dass die DROPKICK MURPHYS aus Boston ein überzeugender Gute-Laune-Garant sind. Am letzten Festivaltag feierten und tanzten Tausende ausgelassen, trotz Regen, und ließen sich einlullen von der süffig-polternden Fröhlichkeit der sympathischen Truppe.
Sick Of Society - Niemals Wie Der Rest Tipp
Überfallartig dreschen SICK OF SOCIETY mit „Niemals Wie Der Rest" los. Ich habe kaum Zeit in Deckung zu gehen, da startet sie schon kompromisslos, die „voll auf die Zwölf-Mucke". SICK OF SOCIETY scheißen nicht erst seit gestern auf das System und Kommerz, sondern poltern schon seit knapp zwanzig Jahren mit ihrem anarchistischen Fuck-You Punk durch die Republik. Gesanglich kann man sagen, dass Wölfi von DIE KASSIERER dagegen ein ausgebildeter Opernsänger ist, aber geschenkt - es macht mächtig Spaß, diesem authentischen Vortrag zuzuhören, während das Schlagzeug dazu holpert, der Bass scheppert und die Gitarren schön krawallig durch die Gegend riffen, rotzen und knarzen, dass es nur noch eine Freude ist. Hier gilt mal wieder: Was die Musik ausmacht, steht nicht (nur) in den Noten!