Chrischi

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...


Seit der 2008 erschienenen Werkschau “Timeline” und dem vorhergehenden Stuiorelease “01011001” war Funkstille bei AYREON. Multiinstrumentalist und Songwriter Arjen Lucassen wollte mit einem der wichtigsten Kapitel der neuzeitlichen Prog-Musik abschließen, konzentrierte sich auf Nebenprojekte und ein Soloalbum unter seinem eigenen Namen. Nach einer fünfjährigen Auszeit möchte Lucassen AYREON nun wiederbeleben und veröffentlicht mit “The Theory Of Everything” ein Konzeptalbum, das auf zwei CDs Platz findet und ein bisschen reduzierter, aber immer noch unverkennbar nach AYREON klingt.

JOE BONAMASSA kann nicht anders: Am laufenden Band bringt der Bluesrock-Gitarrist neue Scheiben auf den Markt. Selbst nach dem traurigen Ende von BLACK COUNTRY COMMUNION vergeht kein halbes Jahr, in dem Bonamassa nicht von sich hören lässt. Sein neues Album mit Beth Hart ist erst wenige Monate alt, auch der Release seiner akustischen Liveperformance aus dem Wiener Opernhaus liegt noch nicht wirklich lange zurück. Jetzt veröffentlicht der Sänger und Gitarrist gleich vier DVDs/Blu-rays, aufgenommen im März 2013 in London an vier verschiedenen Locations und mit unterschiedlichem Programm.

Wer in den letzten Jahren jeden einzelnen RISE AGAINST-Song sein Eigen nennen wollte, musste mitunter tief in die Tasche greifen und sich etliche Tribute-Compilations, Soundtracks, Split-EPs und ähnliches Zeug kaufen. Jetzt schlagen die Punk Rocker aus den USA zwei Fliegen mit einer Klappe: Mit einer Zusammenstellung aus bereits veröffentlichtem Material verkürzen RISE AGAINST zugleich die Wartezeit bis zum nächsten Studio-Longplayer, der 2014 erscheinen soll. Wie eingangs schon angedeutet, handelt es sich bei "Long Forgotten Songs: B-Sides & Covers 2000-2013" um eine Compilation mit einer ganzen Reihe an schwer erhältlichen und teils unveröffentlichten Tracks aus der Bandkarriere, die absolut homogen und stimmig ausgefallen ist.

Einen Lemmy Kilmister haut nichts so schnell um, selbst wenn man nach seinen gesundheitlichen Problemen in diesem Jahr schon ein bisschen Angst um MOTÖRHEAD haben musste. Mittlerweile geht es der Knarzwarze mit Whisky im Blut wieder besser, so dass dem Release des neuen Albums “Aftershock” und der anstehenden Tour (hoffentlich) nichts mehr im Wege steht. Und das ist auch verdammt gut so, denn der 22. Longplayer der Rocker gefällt mir sogar noch einen Tick besser als der bereits sehr gute Vorgänger “The World Is Yours”.

Es war im Jahr 1992, als ERIC CLAPTON mit seiner Begleitband einen Meilenstein landete. Im Rahmen der MTV Unplugged-Serie vertonte Clapton eigene Nummern und Blues-Songs, mit denen der Gitarrist groß geworden ist, ohne Strom, dafür mit viel Herzblut im akustischen Gewand ganz neu. Die CD des unverstärkten Auftritts verkaufte sich über 19 Millionen Mal und heimste unzählige Auszeichnungen ein. 20 Jahre nach Erscheinen veröffentlicht Reprise nun eine Deluxe Edition, die im Gegensatz zur regulären CD zusätzlich eine Bonus-CD und eine DVD enthält.

Vor einem Jahr spielte Devin Townsend im Londoner Roundhouse eine denkwürdige Show: Zusammen mit seiner Band, Gastmusikern, Akrobaten, Tänzern, mit Hilfe von Videoeinspielungen und vielem mehr ließ der Musiker mit dem DEVIN TOWNSEND PROJECT seine Karriere Revue passieren. Selbstverständlich wurde die ausverkaufte Show in HD für die Nachwelt festgehalten und wird auch als Doppel-CD mit dem Livematerial des Abends veröffentlicht, die man allerdings höchstens als Bonus zur DVD/Blu-ray ansehen sollte.

Zwei Namen reichen eigentlich: Mike Portnoy und Neal Morse. Beide Musiker haben nicht nur lange Jahre in den einflussreichsten Prog Metal/Rock-Bands überhaupt gespielt (DREAM THEATER bzw. SPOCK'S BEARD), sondern machen auch mit zig Soloalben und Beteiligungen von sich reden. Neben TRANSATLANTIC zocken der Drummer und der Vokalist/Multiinstrumentalist auch bei FLYING COLORS, die bereits nach dem Debüt eine Livescheibe heraus bringen.


Das programmatisch betitelte “A Dramatic Turn Of Events” war das erste DREAM THEATER Album ohne Ideengeber und Drum-Maschine Mike Portnoy. Im Rückblick sind an einigen Stellen leichte Unsicherheiten zu bemerken, alles in allem war das elfte Album der Bandgeschichte jedoch ein sehr gelungener Befreiungsschlag – allerdings ohne Input von Neu-Drummer Mike Mangini, da vor seinem Einstieg bereits sämtliche Songs komponiert waren. Wie bemerkbar sich der Einfluss des gar nicht mehr so neuen Schlagwerkers auf dem ganz bewusst selbstbetitelten neuen Album der Progressive-Großmeister macht, erfahrt ihr in diesem Review.

Man könnte meinen, dass der Markt an METALLICA-Livemitschnitten nach Einführung der LiveMetallica-Seite übersättigt ist. Immerhin steht dort (fast) jedes Konzert seit 2004 zum Download in verschiedenen Formaten bereit. Außerdem haben die Jungs innerhalb der letzten Jahre einige Konzerte auf DVD/Blu-ray veröffentlicht, alleine drei verschiedene von der Death Magnetic-Tour. Dass der offizielle Soundtrack zum Kinofilm “Through The Never” trotzdem eine Berechtigung hat, liegt an mehreren Dingen.

SCHANDMAUL geben am kommenden Wochenende nicht nur ihr Jubiläumskonzert zum 15. Geburtstag (herzlichen Glückwunsch übrigens), sondern veröffentlichen parallel zu dem zweitätigen Event in Köln auch ihre erste Werkschau. Bei "So weit, so gut: 15 Jahre Schandmaul (1998-2013)" handelt es sich aber nicht bloß um eine wahllose Zusammenstellung an Liedern aus den Studioalben der Mittelalter-Rocker: Zwölf Songs wurden komplett neu aufgenommen, dazu kommen drei neue Tracks, darunter zwei Instrumentals.

Neuveröffentlichungen alter, gesuchter Alben sind oft ein zweischneidiges Schwert. Wer nicht die Chance hatte, das Original zu ergattern und keine 100 Euro oder mehr für eine gebrauchte Version berappen möchte, freut sich über eine im besten Falle erweiterte Neuauflage des entsprechenden Albums. Fans der ersten Stunde verreißen den Re-Release, weil er sich massiv von ihrem geliebten Original unterscheidet. Auch "Stonehenge", die Neuauflage des Prog-Projektes CHRIS EVANS/DAVID HANSELMANN aus den Achtzigern, bleibt davon nicht verschont.

Nach der Trennung von METALLICA benötigte Jason Newsted erst einmal Abwechslung. ECHOBRAIN, PAPA WHEELIE und IR8 VS. SEXOTURICA hießen die weniger erfolgreichen, OZZY OSBOURNE und VOIVOD die deutlich namhafteren Stationen des Bassisten. Nach einer mehrjährigen Zwangspause aufgrund einer Operation an der Schulter leckte Newsted Ende 2011 wieder Blut, als er anlässlich der Konzerte zum 30. Geburtstag wieder mit METALLICA auf der Bühne stand. Nach der EP "Metal" folgt nun das erste Album seiner eigenen Band unter dem Banner NEWSTED.

Mit der Veröffentlichungspolitik ihres letzten Albums "The Lord Of Steel" haben sich MANOWAR keinen Gefallen getan. Krankte die Hammer Edition an einem fies knarzenden Bass, der das Hörvergnügen stark trübte, ließ die Retail Edition mit neuem, nicht unbedingt besserem Mix der Songs die Höhen und jegliche Dynamik vermissen. Mit der EP "The Lord Of Steel Live" lässt das True Metal-Gespann sein aktuelles Album nochmals Revue passieren und auf einen besseren Sound der Live-Tracks hoffen.

Nach dem knochentrockenen "Louder Than Hell" mussten MANOWAR-Fans sieben lange Jahre auf ein neues Album warten. Das 2003 erschienene "Warriors Of The World", das zum (fast...) zehnjährigen Jubiläum nun mit einem Bonustrack und remastertem Sound neu aufgelegt wird, nimmt aufgrund verschiedener Aspekte einen besonderen Platz in der MANOWAR-Diskografie und ein ist trotz vermeintlicher Schwächen und ungewohnter Momente nach wie vor ein Pflichtkauf für True Metal-Jünger.

Ich habe keinen blassen Schimmer, was HIGH ON FIRE (oder deren Label) geritten hat, aus "Spitting Fire" zwei einzelne CDs statt einer Doppel-CD zu machen, zumal die Spielzeit des Livealbums nur unwesentlich über 80 Minuten liegt. Veröffentlicht werden nun aber zwei separate CDs, und für Fans ist natürlich völlig klar, dass sie beide Volumes besitzen müssen, denn andernfalls fühlt man sich, als würde man nur eine Hälfte des Konzerts besitzen. Halten wir schon mal fest: Die Vermarktung des ersten HIGH ON FIRE-Livealbums ist völlig in die Hose gegangen.

Jill Janus und ihre Jungs haben mit "Spell Eater" ein beachtliches Debüt veröffentlicht. Wahrscheinlich wurde die Band anfangs nicht nur wegen der Musik wahrgenommen, denn Front-Amazone hat zu Beginn noch zu sehr auf (halb-)nackte Tatsachen gesetzt. Die jetzigen Promofotos sind zumindest deutlich züchtiger ausgefallen als noch vor zwei Jahren - vielleicht mag man es auch reifer oder erwachsener nennen. Und irgendwie spiegelt sich dieser Aspekt auch in der Musik auf "Starbound Beast" wieder, denn das zweite Album der Amerikaner klingt sogar noch direkter, kerniger und damit einen Tick besser als der Erstling.

Nach Spuckattacken, Verbalangriffen und einem billigen "FU" in Richtung Michael Wilton, Eddie Jackson, Scott Rockenfield und Parker Lundgren hat Geoff Tate endgültig jegliche Sympathie verspielt. Der einzig mögliche Triumph wäre die Entscheidung des amerikanischen Gerichts, Tate und seiner Armada an Gastmusikern den Bandnamen QUEENSRYCHE zuzusprechen. Bis dahin dürfen sowohl er als auch die vier übrig gebliebenen Mitglieder plus Sänger Todd La Torre (ex-CRIMSON GLORY) den Namen verwenden. Dass Wilton, Jackson und Co. die wahren QUEENSRYCHE sind, zeigen sie mit ihrem selbstbetitelten Output, das nichts weniger als das beste QUEENSRYCHE-Album seit "Empire" ist.

Nach dem Vorgänger „No Guts. No Glory." musste man als Fan des australischen Quartetts ein wenig zittern: Entweder würde der Aha-Effekt der aufgemotzten, energiegeladenen AC/DC-Hommage schneller verfliegen, als Angus seine Shorts ausziehen kann, der Sound könnte sich massiv verändern oder die Band radiotauglicher und weichgespülter für den Mainstream werden. Nichts von alledem ist passiert, stattdessen konzentrieren sich die Australier einfach weiter auf das, was sie seit dem sensationellen Debüt „Runnin' Wild" in Perfektion beherrschen: So heftig rocken, dass reihenweise Kängurubabys aus den Taschen ihrer Mamis purzeln.

Wer sich auch nur ein klitzekleines bisschen für Rockmusik interessiert, wird zumindest mit einem SKID ROW-Klassiker in Berührung kommen: "18 And Life", das zusammen mit anderen Hits wie "Youth Gone Wild" und "I Remember You" aus dem selbstbetitelten 1989er Debüt der Amerikaner einen Multi-Patin-Erfolg machte. Die erfolgreichsten Jahre sind lange vorbei, Sänger Sebastian Bach seit 1995 nicht mehr dabei. Die restlichen SKID ROW-Mitglieder schlugen konsequent jegliches Reunion-Angebot aus. Zuletzt probierte es Bach vor knapp einem Jahr mit einem offenen Brief: Man solle sich den Wünschen der Fans beugen und wieder zusammen spielen, auch wenn er das eigentlich nicht wolle. Aber man dürfe ja schließlich nicht immer nur an sich denken...

Nachdem ICED EARTH mit "Dystopia" ein verflucht starkes Album abgeliefert haben, auf dem Stu Block einen perfekten Einstieg als Sänger gab und Matthew Barlow fast vergessen ließ, war eine Live-Veröffentlichung eigentlich schon Pflicht. Im Gegensatz zu "Festivals Of The Wicked" haben die Amerikaner jedoch keinen Auftritt vor großem Publikum mitgeschnitten, sondern sich als ganz besondere Location ein kleines Amphitheater in Kourion, Zypern ausgesucht. Dort wurde "Live In Ancient Kourion" aufgenommen, mit dem "Alive In Athens" erstmals einen würdigen Nachfolger bekommt.
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