Chrischi

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...


NAPALM DEATH sind seit mehr als 30 Jahren aktiv und weit davon entfernt, die Biege zu machen. Oder auch nur ein Stück leider zu werden. Zwar hat es seit dem meisterlichen Gewitter "Utilitarian" ganze drei Jahre gedauert, bis uns die Grindcore-Legende aus dem britischen Birmingham mal wieder einen fetten Hassbatzen um die Ohren pfeffert, doch eins kann ich euch versprechen: Das Warten hat sich gelohnt!

Stjepan Hauser und Luka Sulic sind absolute YouTube-Stars, deren Videos bereits über 100 Millionen Mal gesehen wurden. Begonnen hat 2011 alles mit einem Cover des MICHAEL JACKSON-Hits “Smooth Criminal”, den das Duo auf ihren elektrisch verstärkten Celli neu interpretierte. Seitdem sind die beiden klassisch ausgebildeten Cellisten wohl die bekanntesten Musiker Kroatiens.


ATLAS LOSING GRIP verabschieden mit ihrem dritten Album Sänger Rodrigo Alfaro – und das mit einer melodischen Wucht, die mich bereits beim ersten Hören von "Currents" geplättet hat. Ohne die beiden ersten Longplayer zu kennen, muss ich sagen, dass auf diesem Werk wirklich alles stimmt, was man sich von einer Truppe wie ATLAS LOSING GRIP wünschen kann.

Das 2008 erschienene "Black Ice" enthielt mit "Rock N Roll Train", "War Machine", "Anything Goes" und "Stormy May Day" einige teils untypische Höhepunkte, bot aber leider auch viel Durchschnitt und machte den Eindruck, zu sehr in die Länge gezogen zu sein. "Rock Or Bust", die 15. Studio-Veröffentlichung, ist mit elf Tracks und einer Spielzeit von 35 Minuten das kürzeste aller AC/DC-Alben – und genau deshalb so gut, auch wenn nicht jeder Song ein Volltreffer ist.

Auf kaum eine andere Band passt "Alle Jahre wieder" so gut wie auf MOTÖRHEAD. Gut, letztes Jahr im Winter hat es nicht geklappt, aber nach Lemmys Genesung ist auch 2014 wieder auf das Trio Verlass: Im November oder Dezember ist MOTÖRHEAD-Time, fast immer ist die Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf mit dabei. So auch an einem kalten Mittwochabend, bei dem sich beim Einlass um 18 Uhr noch bequem Plätze in der ersten Reihe finden lassen.


"Black Symphony" war ein echtes Paradebeispiel dafür, wie gut Symphonic Metal und ein Orchester mit Chor zusammenpassen und perfekt man dieses Zusammenspiel auf DVD/BD zeigen kann. Seit dem Konzert mit dem Metropole Orchestra sind sechs Jahre vergangen. Mit zwei weiteren Alben ("The Unforgiving" und "Hydra") ist es für die Holländer mal wieder an der Zeit, eine Live-Retrospektive einzustreuen, die einmal mehr schon vom Umfang her gewaltig ist. "Let Us Burn - Elements & Hydra Live In Concert", so der vollständige Titel, beinhaltet gleich zwei abendfüllende Konzerte: Den "Elements"-Auftritt zum 15-jährigen Bandjubiläum 2012 in Antwerpen und der letzte Gig der "Hydra"-Europa-Tournee 2014 aus Amsterdam.

Als PINK FLOYD vor einigen Monaten aus dem Nichts ein neues Album ankündigten, waren Aufregung, Freude und Skepsis gigantisch. Die Aussicht auf ein neues Lebenszeichen der Legende dürfte für viele Fans das Größte überhaupt gewesen sein, nachdem die Chance auf eine Reunion im Original-Lineup mit dem Tode Richard Wrights endgültig vorbei war. Selbst Kritiker mussten anerkennen, dass diese überraschende Ankündigung seine Wirkung nicht verfehlte.

Das erste Album seits sechs Jahren. Das erste Album ohne den 2010 verstorbenen Bassisten Paul Gray. Das erste Album ohne Drummer Joey Jordison, der 2012 aus der Band geworfen wurde. Bange Fragen: Klingen SLIKNOT jetzt wie STONE SOUR? Können die großen Lücken, die Gray und Jordison hinterlassen haben, gefüllt werden? Haben die Jungs aus Iowa ihre Daseinsberechtigung verloren? Klare Antworten: Nein. Ja. Und nein.

Zeitgleich mit "IV" wird auch das fünfte Studioalbum von LED ZEPPELIN "Houses Of The Holy" in remasterter Fassung und in verschiedenen Konfigurationen wiederveröffentlicht. Grundlage für die Rezension ist erneut die Doppel-CD mit Companion Disc, die für den Fan unverzichtbar sein dürfte – selbst, wenn "Houses Of The Holy" in meiner persönlichen LED ZEPPELIN-Favoritenliste nur einen der unteren Plätze einnimmt.

Die zeitgleiche Wiederveröffentlichung der ersten drei LED ZEPPELIN-Alben ermöglichte eine intensive Beschäftigung mit den Neuauflagen. Als diese zeitlich bedingt langsam verebbte, blieb die Frage: Wann kommt endlich der Rest? Erneut zum selben Zeitpunkt werden nach fünf langen Monaten nun die nächsten beiden Alben des Backkatalogs in verschiedenen Konfigurationen wiederveröffentlicht: Das unbetitelte vierte Album und "Houses Of The Holy".

Seit "Of Empires Forlorn" kann man WHILE HEAVEN WEPT nicht mehr wirklich als Epic Doom Metal Band (was für ein Zungenbrecher) bezeichnen. Die Fortführung des 2003 begonnenen Sounds mit verstärktem Einfluss von klassischen und Progressive Metal-Elementen findet ihren vorläufigen Höhepunkt auf "Suspended At Aphelion", für den der Begriff Epic Metal weitaus passender ist. Doom findet nur noch am Rande statt.

15 Jahre ist es bereits her, dass SONATA ARCTICA ihr auch heute noch von Fans geliebtes und Genre-Feinden innig gehasstes Debüt "Ecliptica" veröffentlichten. Da von der ursprünglichen Besetzung mit Sänger Tony Kakko und Drummer Tommy Portimo nur noch zwei Mitglieder übrig sind, und die Finnen das Jubiläum ganz besonders zelebrieren wollten, haben sie den Erstling kurzerhand im aktuellen Lineup nochmal neu aufgenommen.

AT THE GATES genießen Legendenstatus. Nach der EP "Gardens Of Grief" und den Alben "The Red In The Sky Is Ours", "With Fear I Kiss The Burning Darkness" und "Terminal Spirit Disease" veröffentlichte die Band aus Göteborg mit "Slaughter Of The Soul" Mitte der Neunziger die Blaupause für das Genre Melodic Death Metal. Danach war Schluss – bis 2007, als AT THE GATES erste Reunion-Konzerte spielten. Ob ein neues Album kommen würde, war ungewiss. Die quälend lange Wartezeit von sieben Jahren ist mit dem Release von "At War With Reality" – dem ersten Album seit 19 Jahren – nun endlich vorbei.

Die CD-Version des OZZY OSBOURNE-Karriererückblicks "Memoirs Of A Madman" kann man sich sparen. Best Of- und Live-Compilations gibt es wie Sand am Meer, da hilft auch eine unveröffentlichte Liveversion von "Paranoid" nicht weiter. Die in edles Kunstleder gebundene Doppel-DVD mit dickem Booklet macht da gleich viel mehr Freude – auch wenn sie sich an eingefleischte OZZY-Fans richtet.

Vermisst eigentlich noch irgendjemand Mike Portnoy? Ich glaube nicht. Dafür macht Mika Mangini seinen Job einfach zu gut, wie zuletzt das selbstbetitelte Opus der Prog Metal-Großmeister unter Beweis stellte. Und weil die Band mittlerweile so entspannt zusammenspielt und ihren zweiten Frühling durchlebt, folgt nach "Live At Luna Park" schon wieder ein Livemitschnitt - diesmal vom Frühjahr 2014 aus Boston, mitgeschnitten während der "Along For The Ride"-Tour, und teilweise mit Unterstützung von Studenten des Berklee College Of Music, mit dem die DT-Mitglieder eng verbunden sind.

ROBERT PLANT ist das einzige der vier Mitglieder, das nach der Auflösung von LED ZEPPELIN eine Solokarriere begann, die bis heute andauert. Zwischendrin kooperierte er sogar mit seinem alten Weggefährten Jimmy Page, im Gegensatz zu dem Gitarristen, der an vielen verschiedenen Projekten beteiligt war und sich heute auf das Hüten alter LED ZEP-Schätze versteht, konzentrierte sich der Sänger aber auf Alben unter seinem eigenen Namen. "Lullaby and... The Ceaseless Roar" ist bereits sein 13. Studioalbum ("No Quarter" und "Walking Into Clarksdale" mitgezählt).

Jedes einzelne auf CD oder DVD/BD veröffentlichte QUEEN-Konzert aus den Achtzigern hat seinen Reiz und zeigt eine der besten und erfolgreichsten Rockbands in unterschiedlichen Phasen. Ein Livemitschnitt der puren, unverfälschten Heavy Rock-Band aus den Siebzigern war jedoch so etwas wie der Heilige Gral der Bandgeschichte – bis jetzt. Denn "Live At The Rainbow '74", das eigentlich schon vor 40 Jahren (!) als erste QUEEN-Livescheibe erscheinen sollte, erblickt nun endlich, endlich das Licht der Welt.

Nach dem schwachen "Infected" haben HAMMERFALL wohl selbst gemerkt, dass es so nicht weiter geht. Nach einer Auszeit im letzten Jahr starten die Schweden 2014 auf ihre alten Stärken besinnt wieder voll durch: Auf dem ersten Gig nach der Pause, dem Wacken Open Air 2014, spielte das Quintett mal eben das komplette Debüt "Glory To The Brave" und nährte damit die Hoffnungen auf ein Studioalbum, das back to the roots geht.

Minimalistischer Band-Schriftzug, düsteres Cover mit schneebedeckten Gipfeln und klarem Wasser: Man würde BLACK BOOK LODGE noch weiter nördlich als Dänemark verorten. Tatsächlich stammen die vier Jungs aber aus Kopenhagen und liefern mit "Tundra" ihr Debüt ab, das Stoner- und Doom-Fans gutes Futter für ihre nach neuen Sounds dürstende Ohren bringt.

"Pale Communion", das zehnte Studioalbum der Schweden OPETH, wird polarisieren wie vor drei Jahren bereits "Heritage". Auf dem Vorgänger ging die Tendenz der einstigen Death Metal-Institution ganz in Richtung Progressive Rock, Mikael Åkerfeldt verzichtete komplett auf Growls. "Pale Communion" ist nicht die von enttäuschten Altfans ersehnte Rückkehr zu härteren Klängen, sondern eine konsequente Fortführung des auf "Heritage" vorgestellten Sounds.
Seite 17 von 56