Kai
AKELA haben mir bereits vor zwei Jahren mit ihrem Debüt-Album „Orientation" gefallen und es scheint, als hätten sie eben jene Orientierung seit dem auch beibehalten. Denn dieses neue Release zeigt die Lüdenscheider in ihrer typischen Pose: langsam, druckvoll, rau und erdrückend – aber eben auch melodisch.
Endlich mal wieder was von SNUFF! Ich hatte sie in den letzten (8-9?) Jahren irgendwie aus den Augen verloren – aber soweit ich das nachlesen kann, haben die auch eine ewig lange Pause eingelegt. Jetzt saß ich hier voller Vorfreude und komme am Ende nicht über sieben Punkte bei diesem Album hinaus. So ein Mist.
Es gibt Bands, die sich einfach nicht unterkriegen lassen. LESS THAN JAKE zählen auf jeden Fall dazu. Seit Anfang der 90er bis heute stehen sie für poppigen Skapunk mit Drive und Melodie. Mit „Greetings & Salutations" gibt es jetzt zwei Tour-EPs und zwei unveröffentlichte Songs als Bonus zusammen auf einem Silberling – mit ein paar kleinen Hits und einigem Füllmaterial.
Skapunk. Eigentlich direkt was für mich. TEN INCH P. mischen noch etwas Alternative und Blues mit dazu und könnten daher schon spannend sein. Sind sie aber leider nicht. Das hier klingt eher wie ein Besuch im örtlichen JZ mit einer örtlichen Band, die sowohl den Kids als auch ihren Eltern gefällt, aber im Endeffekt auch schnell wieder vergessen ist.
Die Jungs nennen sich BLITZ KIDS, haben ein echt cooles Cover und die EP heißt "Never Die". Ich hatte mit relativ heftigem Punk oder Hardcore gerechnet und deswegen das Review übernommen. Jetzt lege ich die Platte in meinen Player und finde sechs Songs, die zwischen Emo und Mainstream-Rock/Pop angesiedelt sind...
Nachdem die letzte österreichische Band in meinem Player REANIMA waren, bin ich von unseren südlichen Nachbarn ja mittlerweile einiges an Krach gewohnt. TREATED dagegen gehen wesentlich stärker in die Hardcore-Ecke, mischen das Ganze mit ein paar poppigen Melodien und klingen hier auf ihrer Debüt Full Length eigentlich wie A DAY TO REMEMBER, die man wieder ernst nehmen darf.
Gitarren schrammeln, ein Schlagzeug groovt sich ein, „We are HOT WATER MUSIC – we salute you!" und dann „A Flight And A Crash", „Remedy", „Wayfarer", "Trusty Chords", "Jack Of All Trades" und "Rooftops". Und danach immer noch über eine Stunde HWM. Muss ich noch irgendwas dazu sagen, warum dieses Live-Album eine Empfehlung geworden ist?
Mit „Phantoms" ist den Berlinern von den DRIFTWOOD FAIRYTALES etwas gelungen, was andere Bands so vergeblich immer und immer wider versuchen: sie haben sich entwickelt und sie haben eine Stück Musik geschrieben, dass man nicht sofort einordnen und bewerten kann und welches auf jeden Fall Reaktionen hervorrufen wird. Zum Guten und zum Schlechten! So habe ich beim ersten Auflegen des zweiten Albums der Berliner direkt innehalten müssen: Wow! Die ersten Songs versprechen Großartiges und berühren mich direkt und ohne Umschweife – und dann fängt das Album meiner Meinung nach leider an, nachzulassen und die Geschichte dreht sich.
Wie bereits an mehreren Stellen erwähnt, ist das schöne am Burnyourears-Alltag das Auseinandersetzen mit Musik, die sonst nie den Weg in meinen Player gefunden hätte. Auch KOLDBRANN aus Norwegen fallen in diese Kategorie. Zwar sind es nur zwei Songs, aber immerhin höre ich jetzt mal wieder ein wenig Black Metal.
Warum die Reihe eigentlich noch „Punk Goes Pop" heißt, ist mir ein wenig unklar. Sicherlich waren auf früheren Runden des Fearlesss Records-Samplers auch wirkliche Punkbands vertreten, aber mittlerweile sind es ausnahmslos eigentlich Scream / Emo / Metalcore-Bands. Aber egal, denn das Prinzip ist ja das gleiche geblieben: moderne Gitarrenbands der gerne etwas härteren Art covern die Stücke, die einem das ganze Jahr über im Radio das Leben schwer gemacht haben.
Lifefore überraschen mich immer wieder. Im Falle von HANGING GARDEN muss ich mich zum ersten Mal ernsthaft mit einer DarkMetal-Platte auseinandersetzen, was eigentlich nicht wirklich mein Fall ist. Und auch „At Every Door" wird dies nicht ändern. Aber zumindest hat es mich Respekt für ein Genre gelehrt.
Stil (Spielzeit): Metalcore / Math (36:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Season Of Mist / Soulfood (16.11.12)
Bewertung: 7/10
Die GOODTIME BOYS machen wesentlich düsterere Musik, als ihr Bandname erahnen lässt. Sie stammen aus Cardiff, sind musikalisch irgendwo zwischen modernem, verzweifeltem Hardcore und atmosphärischem Screamo angesiedelt und haben vor kurzer Zeit eine Doppel-EP für das renommierte Ami-Hardcore-Label Bridge 9 herausgebracht. Wir unterhielten uns mit einem der Gitarristen, Kai Woolen-Lewis, über Bandnamen, Einflüsse und wie aus Spaß Ernst werden kann. Alles auf Deutsch übrigens!
Stil (Spielzeit): Skapunk / Reggae / Pop
Label/Vertrieb (VÖ): 7Days Music / Sony (16.11.12)
Bewertung: 7/10