Kai

Kai


PALINDROME kommen aus Wien, sind zu siebt und machen es ihren Hörern nicht immer einfach. Das Septett ist knietief im Prog- und Artrock zu Hause und hat eine Frau am Mikro. Ihre neue EP „Bundle These Last Scattered Synapses" ist ein ziemlich rockiger Bastard verschiedenster Stile und bedarf mehrer Durchläufe, um sich ganz zu öffnen. Doch das lohnt sich... und es ist an der Zeit, die Band selbst zu Wort kommen zu lassen.

AFTER THE FALL aus Albany, NY sind eine dieser Bands, die einfach alles zusammenwerfen, was dem punkigen Hardcore-Hörer gefallen müsste: Man findet in ihrem Sound Versatzstücke von STRIKE ANYWHERE, A WILHELM SCREAM, PROPAGANDHI, etwas GOOD RIDDANCE aber eben auch neuere Bands wie DEFEATER etc. Und dennoch schaffen sie es, nicht nachgemacht sondern originell zu klingen. Und auf dieses Album habe ich auch dementsprechend gewartet!

Manchmal hat man es als Rezensent nicht einfach: CENTER OF THE SUN machen eine Mischung aus atmosphärischem Punk, Indie, Shoegaze und Grunge. Alles Weitere ist aber irgendwie schwer herauszubekommen.

Im ersten Song stehen noch alle Zeichen ganz deutlich auf Metalcore, aber je länger THIS AIN'T LIFE ihr Debüt-Album vorantreiben, umso deutlicher wird auch, dass die Jungs auch gerne im Hardcore und Screamo wildern. Im Endeffekt ist das der Sound, den sehr viele Bands vor allem vor sieben oder acht Jahren gemacht haben. Damit zwar absolut nichts Neues, aber eine gelungene Mischung – und auch ein Zeichen dafür, dass man im Metalcore eben nicht jedem Trend auf dem Fuße folgen muss, um ordentliche Platten abzuliefern.

Oh man, muss sich das für die Band gut anfühlen: „I Started With The Best Intentions" kommt jetzt endlich raus. Die Aufnahmen sind nämlich mittlerweile das ein oder andere Jahr alt. Aber das Gute daran: sie sind in keinem Moment auch nur ansatzweise unrelevant dadurch geworden. GOODBYE FAIRGROUND liefern hier nämlich eines der besten Alben ab, die ich im deutschen Punkrock-Sektor kenne! Zwar mit deutlichen Einflüssen und Vorbildern, aber in keinem Moment abgekupfert oder nacheifernd!

Ja, ich gebe zu, dass dies das erste Mal ist, dass ich von LENGTH OF TIME höre – und ein wenig schäme ich dafür schon fast, da mir da tatsächlich eine ganz schön krasse Band entgangen wäre, die bereits seit über 15 Jahren dabei ist!

Anscheinend handelt es sich bei TINTA LEAL um eine Art Kollektiv von in Europa ansässigen Musikern, die unter der Regie von Sänger/Gitarrist/Bassist Ralf Garcia dem Hardcorepunk frönen. Mal mehr Hardcore, mal etwas moderner und mal etwas 80er und 90er -mäßig. Und dabei noch zweisprachig!

Irish Drinking Punk gibt es nicht nur auf der Insel selbst. Die Amis haben ein paar Kapellen, die Tschechen... und mit den MAHONES eben auch die Kanadier. Wer mit der ganzen Geschichte nichts anfangen kann, wird auch hier nicht viel Neues finden, aber Genrefans dürfen direkt mal ein neues Bier aufmachen gehen.

Wer dieses Review nach gezielter Suche gefunden hat, wird es vermutlich bereits wissen: ALCOA ist das „Solo"-Projekt von DEFEATER Sänger Derek Archambault. Und wer jetzt hofft, dieses Ding würde so in die Richtung der vier Akustiktracks des letzten DEFEATER-Albums gehen – der kann sich jetzt genau so begeistert zurücklehnen wie ich. Denn ALCOA sind ziemlich genau das.

Als ich das Cover von OFF THE HOOK gesehen habe, dachte ich erst an eine nerdige Version von AGAINST ME!s „As The Eternal Cowboy", aber weit gefehlt, weil die Berliner wesentlich kernigeren Hardcore machen und dabei eher in Richtung SOLDIERS und TERROR gehen.

Die Polen von FAUST AGAIN haben sich bereits 1999 gegründet und legen mit „Illusions" ihr viertes Album vor. Ich kenne ihre älteren Sachen nicht, aber hier zeigen sie sich als eine Metalcoreband, die deutlich auf die Metalseite der Geschichte gefallen ist.

Dass sich Long Islands THIS IS HELL von einer modernen Hardcoreband zu einer Thrashmetalkapelle verwandelt haben sollen, hatte ich gelesen – auch in Statements der Bands. Allerdings hatte ich sie nach „Misfortune" in 2008 total aus den Augen verloren. Ihre neue und recht kurze „The Enforcer"-EP ist jetzt das erste Mal, dass ich die Jungs wieder mitbekomme. Und ja – sie sind tatsächlich eine ziemlich lupenreine Metalband geworden.

JUNGLE ROT sind eine dieser Bands auf Victory, die nun wirklich die Grenze ausloten, bis wohin ein ehemaliges Hardcorelabel eigentlich in den Metal vordringen kann. Denn auch wenn die Amis ganz kleine Dosen von Hardcore-Verwandtschaft in sich tragen (der Snaresound oder "Destruction And Misery"), ist das hier eigentlich ziemlich reiner Metal!

Die Franzosen von AS THEY BURN beginnen ihr Album so, als wären sie die europäische Antwort auf EMMURE, zeigen dann aber doch etwas mehr Bandbreite. Vor allem die elektronische Komponente gibt diesem Album noch mal eine eigene Note.

Und wieder mal eine Band, die an mir vorbeigegangen ist, obwohl sie zu den europäischen Standards gehört: TECH 9 aus Eindhoven sind seit vier Jahrzehnten mit dabei, wenn es um Hardcore-Punk geht. Und so hören sie sich auch an: Punkrock, Streetpunk, Hardcore und etwas Oi – alles zusammen gemischt und dabei jede Menge Dreck am Stecken.

Ich habe FIGHTS AND FIRES vor ein paar Monaten mal live gesehen und war direkt umgehauen: Hardcore, Punk und Rock N Roll auf hohem Niveau von einer Bande übergewichtiger, versiffter Engländer, die ihre Musik bis in die letzte Note zu leben und zu lieben schienen. Mit „We Could All Be Dead Tomorrow" legen sie ein ziemlich räudiges zweites Album vor, welches allen Freunden von rockigem Hardcore direkt ans Herz gelegt sein sollte!

Ich hab mal irgendwo gelesen, dass eine Band, die nicht in den ersten paar Jahren durchstartet, ihr Ding eigentlich begraben kann. Naja. Das mag vielleicht für Verkaufszahlen stimmen (oder auch nicht), aber so ein Album wie „Devil's Harvest" schreibt man nun mal nicht, wenn man grade die ersten paar Tage zusammen im Proberaum war!

MORBUS DOWN (gegründet vor 15 Jahren) haben einen sehr eigenen Sound. Sie spielen Punkrock und Hardcore und klingen damit so, als würden ein paar Deutschpunker in den Hardcore wechseln wollen. Und wenn ich mich recht an ältere Sachen der Band erinnere, sind sie auf „Zündholz" um einiges punkiger geworden.

Und wieder mal komme ich dazu, über BurnYourEars eine meiner Wissenslücken zu stopfen, da ich mich jetzt zum ersten Mal eindringlich mit den Briten von KNUCKLEDUST beschäftige. Und ja, dieses Album (so eine Art Comeback, weil der letzte Release ca. fünf Jahre her ist) bläst mir ordentlich die Rübe frei!

Und wieder mal moderner Metal/Metalcore aus Italien. Bei TERMINAL SICK spielt allerdings auch die Elektronik eine gewissen Rolle und verschafft ihnen somit ein klein wenig Profil.
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