Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Grin - Revenant
Das Duo GRIN aus Berlin definiert den Begriff "Grower" mit seinem Album "Revenant" neu. Der Opener "Alterna" walzt nicht nur ultraschleppend an, sondern verzichtet sogar auf den Gesang. Gesang gibt es auch im weiteren Verlauf erstmal nur sporadisch und dann auch weit entfernt vom üblichen Strophe-Refrain-Strophe-Muster. GRIN bauen nicht nur ihre doomigen Soundwände immer stabiler auf, sondern packen auch von Song zu Song ein Quäntchen mehr Variation in die Waagschale.
Farflung - This Capsule Tipp
This Capsule. Ganz prominent prangt die silberne Kapsel auf dem sterilen Cover der Krautrock-Band FARFLUNG. So richtig nach einer Raumschiffkapsel sieht das Ding nicht aus, es scheint eher eine Pillenform zu haben, aber auch das scheint es nicht zu sein. Was hat es mit dieser „Kapsel“ auf sich?
Circles - The Last One
Unbarmherzig und furchterregend rollt die riesige Welle wie ein schäumendes Monster auf das geradezu winzig anmutende Kind in roten Gummistiefeln zu. Ein ungleicher Kampf, dessen Ausgang kaum Raum für Zweifel lässt. Das Cover des neuen CIRCLES-Albums lässt die Gegensätze aufeinander prallen, stellt die symbolische Unschuld der kalten, emotionslosen Naturgewalt entgegen. Es ist ein Cover, welches auf "The Last One“ passt, wie die Faust aufs Auge.
Beyond The Black - Heart Of The Hurricane
Nach der Trennung von ihren Mitmusikern als egoistisches Soloprojekt verschrien, als Casting-Band gebrandmarkt, von ihren Fans innig geliebt, von Kritikern umso mehr verachtet: BEYOND THE BLACK sind stets für eine Kontroverse gut. Daran wird auch "Heart Of The Hurricane", das dritte Album der Symphonic Metaller um Jennifer Haben und das erste mit ihrer neuen Mannschaft, nicht viel ändern.
Mantar - The Modern Art Of Setting Ablaze Tipp
Major-Deal, massive Livepräsenz auf der ganzen Welt, Headliner-Status: Krass, was MANTAR für eine Karriere hingelegt haben. Der Aufstieg war so schnell und steil, dass die Mucker-Polizei die Patches schon längst wieder abmontiert – nicht underground genug! Aber MANTAR tun niemandem den Gefallen, auszubrennen, im Gegenteil: Mit dem dritten Album „The Modern Art Of Setting Ablaze“ zementieren sie ihren Status.
Skraeckoedlan - Äppelträdet Tipp
Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist es sieben Jahre her, dass die drei bärtigen Schweden SKRAECKOEDLAN ihr Debüt „Äppelträdet“ in Schweden veröffentlicht haben. Das Erstwerk stieß auf dermaßen positive Resonanz, dass 2015 bereits mit „Sagor“ der nächste Output geliefert wurde. Das Trio erlebte auf wundersame Weise einen internationalen Erfolg, sodass es nun endlich Zeit wird, auch „Äppelträdet“ global zu zelebrieren.
Akne Kid Joe - Karate Kid Joe Tipp
AKNE KID JOE aus Nürnberg, nicht zu verwechseln mit ANKE KID JOE, spielen auf ihrem ersten Album „Karate Kid Joe“ einfach Punk. Richtigen Punk, keinen weinerlichen Mimi-Punk, aber auch keinen prolligen Landstreicherpunk. Und AKNE KID JOE sind außerdem schon ausgezeichnet als "letztbeste Band", schreibt euch das mal hinter die Ohren und habt Respekt. Zu hören gibt es Musik für Bierdosentrinker und nicht für larmoyante Kopfpunker, die zu viel nachdenken.
Ondt Blod - Natur
Es gibt viele Gründe, warum man die norwegischen Black-Metal-Punkrocker ONDT BLOD und deren aktuelles Album "Natur" mit KVELERTAK in Verbindung bringen kann. Der musikalische Aufbau ist ähnlich, wenn auch weniger Stile vermischt werden, es gibt gutturales Gekeife und teilweise heftig rockende Gitarren- und Drumparts. Allerdings werden ONDT BLOD genau den Leuten gefallen, denen die genannte Referenzband zu hart ist.
Saltatio Mortis - Brot und Spiele (Deluxe Edition) Tipp
SALTATIO MORTIS sind spätestens seit "Zirkus Zeitgeist" eine der kommerziell erfolgreichsten Mittelalter-Bands Deutschlands. Drei Jahre später veröffentlichen die produktiven Spielleute mit "Brot und Spiele" das elfte Studioalbum im 19. Bandjahr. Ob es an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen kann, erfahrt Ihr hier.
Shrines Of Dying Light - Insomnia Tipp
Doom als Genre verträgt sich im Normalfall nicht mit meinem überaus sonnigen Gemüt. Nachdem der Sommer aber zu übermäßig sonnig für mein armes Gemüt war, bietet die Hitzedepression eine wunderbare Gelegenheit, dem Genre eine angemessene Chance zu geben.
Night Demon - Live Darkness Tipp
Schon mit ihrer selbstbetitelten Debüt-EP haben NIGHT DEMON aus Ventura, Kalifornien, im Metal-Underground für Furore gesorgt, 2015 folgte mit "Curse Of The Damned" das erste Album. Ihr zweiter Output "Darkness Remains" wurde 2017 vom "Deaf Forever"-Magazin zum Album des Jahres 2017 gekürt, der Metal Hammer zeichnete das Trio mit einem Award als beste neue Band aus. Jetzt erscheint mit "Live Darkness" das erste Livedokument der Amerikaner.
Carnation - Chapel Of Abhorrence Tipp
CARNATION schlagen im fernen Belgien unheilige Töne an. Im Promowisch schon vollmundig als die neuen Death-Metal-Overlords bezeichnet, arbeitet sich der Fünfer mit "Chapel Of Abhorrence“ - dem Nachfolger der 2015er Debüt-EP "Cemetery Of The Insane“ - weiter aus dem Underground hervor. Und wer trotz magerem Fünf-Song-Repertoire schon PESTILENCE auf Brasilien-Tour begleiten durfte, muss ja irgendetwas auf dem Kasten haben.
Tarja - Act II (Blu-ray)
Sechs Jahre nach ihrem ersten Live-Dokument "Act I" erscheint in verschiedenen Formaten nun der zweite Akt von TARJA. Die ehemalige NIGHTWISH-Sängerin (ist das wirklich schon 13 Jahre her?) präsentiert auf der Blu-ray zwei sehr unterschiedliche Shows mit verschiedenen Stimmungen.
Deathcall - Eternal Darkness
Vom anderen Ende der Welt kommt diese Scheibe angesegelt und stellt sich nach einer selbstbetitelten EP aus dem letzten Jahr als erstes Langeisen der Band von der neuseeländischen Südinsel vor. DEATHCALL fühlen sich musikalisch im Death Metal-Bereich beheimatet und bieten auf "Eternal Darkness" 12 Tracks mit insgesamt mehr als 50 Minuten Spielzeit. Allein die Spielzeit erklärt also schon mal die recht lange Aufnahmezeit des Albums, denn satte sieben Monate ließ man sich wohl Zeit. Die musikalische Qualität erklärt diese Dauer nämlich nicht.
Dragonlord - Dominion Tipp
DRAGONLORD: ein perfekter Name für eine Power Metal-Band, nicht wahr? Während das Band-Logo diesen Verdacht zu bestätigen scheint, das Cover Art jedoch eher auf eine Death Metal-Band hinweist, erweist sich jedoch all dies als ein Irrtum. DRAGONLORD sind eine knallharte Black Metal Band aus Kalifornien, doch wie die Optik bereits erahnen lässt, zelebrieren die Musiker das Genreübergreifende.
Curse Of Lono - As I Fell
CURSE OF LONO musikalisch in eine Schublade zu schieben, ist eine Herausforderung für sich. Die nach einem Roman von Hunter S. Thompson benannte Band mischt Americana, Roots, Rhythm & Blues, Pop und Alternative Rock zu einem dunklen Cocktail, der auf dem Debütalbum "Severed“ euphorischen Zuspruch erhielt und mitunter schon als Film-Soundtrack genutzt wurde. Die selbst gewählte Bezeichnung des "Cinematic Rock“ hat also ihre Daseinsberechtigung und untermauert diese auch mit dem neuen Album "As I Fell“.
Devin Townsend Project - Ocean Machine - Live At The Ancient Theatre (3CD+DVD) Tipp
20 Jahre nach der Veröffentlichung von "Ocean Machine - Biomech" ist es im September 2017 endlich soweit: Das DEVIN TOWNSEND PROJECT spielt das wegweisende Album in voller Länge komplett live - und zwar nicht einfach so, sondern an einem ganz besonderen Abend vor historischer Kulisse im bulgarischen Plovdiv. Wer (nicht) dabei war, darf das Spektakel nun auf "Ocean Machine - Live At The Ancient Theatre" auf CD oder Blu-ray/DVD nacherleben.
Michael Romeo - War Of The Worlds Pt. 1 Tipp
Während SYMPHONY X auf Eis liegen, hat Flitzefinger und Hauptsongwriter Micheael Romeo anderthalb Jahre lang an seinem zweiten Soloalbum gefeilt. "War Of The Worlds Pt. 1" basiert auf der gleichnamigen Geschichte von Orson Welles und wurde, wie der Titel erahnen lässt, auf zwei Teile aufgesplittet.
Van Canto - Trust in Rust
Der Name VAN CANTO stand schon immer für Innovation: A-Cappella-Metal, bei dem nur das Schlagzeug nicht durch eine Gesangsstimme ersetzt wird (was aber nicht bedeutet, dass Drummer Bastian Emig nicht auch singen kann), Special-Guest-Auftritte mit GRAVE DIGGER und in diversen TV Shows und nicht zuletzt das "Voices of Fire"-Musical plus Tour. Nicht verwunderlich, dass danach erst einmal eine kreative Schaffenspause nötig war, die mit einigen Besetzungswechseln einher ging.