Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Asura - Eternal
Das japanische Sextett ASURA charakterisiert sich selbst als "Heavy-Metal-Dance-Band“. Was sich der geneigte Musikfan darunter vorzustellen hat? Nicht viel erst einmal, beschränkt sich der "Dance“-Part doch vor allem auf den visuellen Aspekt der Live-Show und diverse Musikvideos. Auf dem neuen Album "Eternal“ ist von den angepriesenen Tanzelementen hingegen wenig zu hören. Statt aufgesetztem Elektro-Beat liefern die Japaner hier nämlich ziemlich ordentlichen Power Metal, dem Fans seine fernöstliche Machart schnell anmerken dürften.
LTNT - Yode (EP)
Während auf kompletten Alben von Künstlern viel eher ein Gesamtkonzept verfolgt wird, stellen EPs für sie eine Möglichkeit dar, übrig gebliebene Songs, die nicht mehr auf ein Album gepasst haben, Gedankenexperimente oder Songs, die musikalisch komplett aus der Reihe fallen, ganz random auf eine kleine Scheibe zu packen. Was man daher an diesen EPs wirklich schätzen kann, ist, dass man die experimentierfreudigere Seite einer Band kennenlernen kann – aber auch die Vielseitigkeit, sowie den musikalischen Prozess und die persönliche Note.
Baretta Love - s/t Tipp
- Punk, Indie, Blues
Label: Kidnap Music (Cargo Records) / Rookie Records
VÖ: 17.08.2018
Bewertung:
BARETTA LOVE melden sich nach sechs Jahren mit ihrem neuen selbstbetitelten Album zurück. Wenn eine Band ein Album selbstbetitelt, hat das immer was mit Aufbruch und Neustart zu tun und auch beim Trio aus Berlin hat man das Gefühl, dass sie nach einer EP und dem Debüt "Minimal Play" nun ihren ganz eigenen Sound gefunden haben.
Krakow - Minus Tipp
Für alle, denen KRAKOW noch nichts sagt: Die Band gibt es bereits seit 2005 und sie kommt nicht, wie der Name vermuten lässt, aus Krakau, sondern aus Bergen in Norwegen. Seit der Gründung hat das Quartett eine Demo, drei EPs und sechs Alben veröffentlicht. Nach dem großartigen Werk "Alive" von 2017 erscheint jetzt das siebte Album "Minus".
Sinsaenum - Repulsion For Humanity Tipp
Um das erste Album von SINSAENUM habe ich einen Bogen gemacht: Angesichts des Personals – Ex-SLIPKNOT-Drummer Joey Jordison und DRAGONFORCE-Bassist Frédéric Leclerq – fürchtete ich ein technikstrotzendes Trommelfeuer ohne Feeling. „Repulsion For Humanity“, der zweite Streich der Truppe, überrascht mich überaus positiv.
Warner Drive - ... Till The Wheels Fall Off
Es gibt wieder neuen Punkrock aus Hollywood, denn WARNER DRIVE sind mit ihrem vierten Album zurück. Das Neulingswerk trägt den Titel „... Till the Wheels Fall Off” und ist eine Platte geworden, auf der sich Punkfans jeglicher Coleur sofort heimisch fühlen werden.
Imber Luminis - Contrasts
Dass ausgerechnet der Black Metal und insbesondere sein postmetallischer Ableger gerne mit Gegensätzen hantiert, dürfte niemanden mehr überraschen. Ob laut und leise, ob rasend schnell und unendlich langsam – das Spiel mit den Kontrasten zählt längst zum industriellen Standard. So auch für IMBER LUMINIS, dem Ein-Mann-Projekt des Belgiers Déhà, dessen aktueller Output "Contrasts“ seinem Namen alle Ehre macht.
Corpus Delicti - Break Everything Tipp
Man mag meine Unpünktlichkeit bei der Besprechung des Debütalbums der Schweizer Thrash Metal-Truppe CORPUS DELICTI bemängeln. Aber: So wie die Entstehung von "Break Everything" etwas länger dauerte, brauchte auch ich eine Weile, um es würdigen zu können.
Crystal Viper - At The Edge Of Time
CRYSTAL VIPER haben im vergangenen Jahr mit dem Album „Queen Of The Witches“ ein hochgelobtes Comeback gefeiert. Nun legen sie nach: Mit der limitierten EP „At The Edge Of Time“ geben die polnischen Heavy Metaler um Frontfrau und Songwriterin Marta Gabriel ein weiteres musikalisches Lebenszeichen von sich.
Weed Demon - Astrological Passages (Re-Release)
„Looking for your new favorite album to smoke weed to?“ fragen WEED DEMON auf ihrer Facebook-Seite. Damit dürfte bärtigen Truckercap-Trägern klar sein, wohin die Reise geht. Allen Glattrasierten, die diesen Text lesen, sei gesagt: WEED DEMON spielen eine schwere Mischung aus Stoner, Doom, Sludge und Klischees.
Revaira - In Between Tipp
Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab. Wenn man glücklich ist und denkt, dass nichts diesen Zustand ändern könnte, kann ein kurzer Augenblick, ein Schicksalsschlag oder ein Zufall, vielleicht sogar ein Missgeschick das Blatt wenden, und glaubt mir – man kann wirklich sehr tief fallen. Die Kunst ist es nun, aufzustehen und sich eben nicht in seinem Selbstmitleid zu suhlen.
Gus G. - Fearless
GUS G. hat mit „Fearless“ sein drittes Album herausgebracht. Im Gegensatz zu seinen beiden ersten Scheiben „I Am The Fire“ (2014) und „Brand New Revolution“ (2015), zwei „klassischen“ Soloalben mit wechselnden Sängern, hat sich der griechische Gitarrist mit Dennis Ward (PINK CREAM 69) und Will Hunt (EVANESCENCE, BLACK LABEL SOCIETY) zwei echte Schwergewichte der Musikbranche ins Boot geholt.
Slavery Farm - Reborn
Dass diese Burschen hier schon Erfahrungen in diversen Bands und Projekten sammeln konnten, hört man gleich im ersten Moment. Dafür spricht auch die Tatsache, dass sich das Quartett aus Rotterdam erst vor gut einem Jahr unter dem Namen SLAVERY FARM zusammenfand. Innerhalb kürzester Zeit haben sie also ihre erste Scheibe komponiert und eingebrettert, ein Umstand der bei kompletten Neulingen eher seltener Natur ist.
Motorowl - Atlas Tipp
MOTOROWL, das klingt eigentlich eher nach simplem Hard Rock, schweren Lederjacken, Auspuffknattern und Harley Davidson. Die Thüringer liefern aber auch auf ihrem zweiten Album "Atlas" eine ganz andere Art von Musik ab – Psychedelic Rock gepaart mit Doom.
Compressor - Oblivion (EP)
Nach der beachtenswerten 2017er-EP „Inferno“, legen die Hildesheimer Death/Thrasher COMPRESSOR nun noch ein selbstproduziertes Kurzwerk nach. Mittlerweile werden die Burschen durch Hellmut, welcher auch bei CASUS in Lohn und Brot steht, an der Klampfe unterstützt und dieser Wechsel tut der Band offensichtlich gut. Denn COMPRESSOR präsentieren sich auf „Oblivion“ deutlich strukturierter, aber auch kompromissloser.
ZSK - Hallo Hoffnung
ZSK melden sich mit "Hallo Hoffnung" zurück, endlich wieder Punkrock aus Berlin. Auf den ersten Blick ist das ein ziemlich zahmer Titel, der eher im Gegensatz zur destruktiven Haltung steht, mit der man Punk so gerne in Verbindung bringt. Aber keine Bange – schroffe, schnell getaktete Riffs treffen auf eingängige Hooks und Rhythmen, zu denen sich gleichermaßen tanzen wie pogen lässt.
Real Friends - Composure
Jeder hat mal eine Jugendsünde begangen, an die man, nun älter und weiser, ungern zurückdenkt. Man schreibe das Jahr 2013, als mein 13-jähriges Ich dem Pop-Punk verfallen war. Nach einigen Jahren der Abstinenz werde ich nun mit REAL FRIENDS‘ neuer Scheibe „Composure“ mit diesem düsteren Kapitel meiner Vergangenheit konfrontiert.
Gogol Bordello - Seekers and Finders
GOGOL BORDELLO sind zurück! Die Gypsy-Punks aus den USA haben endlich wieder ein neues Album auf den Markt geworfen. „Seekers and Finders“ heißt die neue Scheibe, auf der Leadsänger Eugene Hütz und Konsorten ihre bewährte Mischung aus Roma-Folk und Punk Rock präsentieren.
lynch. - XIII
Erst 2004 gegründet, bringt die japanische Nagoya-Kei-Band LYNCH. diesen Sommer mit "XIII“ ihr schon 10. Studioalbum (!) auf den Markt. Schon das allein muss dem Quintett erst einmal jemand nachmachen, wären da nicht auch noch die unzähligen EPs und Singles, welche die Diskografie der Truppe schmücken. LYNCH. sind produktiv und das seit Jahren. Das große "Aber“? Gibt es natürlich auch. Denn schon lange muss sich die Band den Vorwurf gefallen lassen, musikalisch auf der Stelle zu treten.