Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
War With The Newts - Muerte мій Amour Tipp
Bands wie WAR WITH THE NEWTS liebe ich, macht euch also gefasst auf eine Lobhudelei zu deren Debüt "Muerte мій Amour", die subjektiver wohl kaum sein könnte. Manchmal muss das aber sein. Zum Beispiel dann, wenn die Band dich schon beim ersten Durchlauf während der Autofahrt zwingt, dass du jeden Song etwas lauter stellst. Wenn sich anerkennendes Kopfnicken in begeistertes Mitwippen steigert und alles in voller Lautstärke und mit ekstatischem Gezappel hinterm Lenkrad endet. Erfrischend unprätentiös und fernab jeglicher Trends scheinen WAR WITH THE NEWTS hemmungslos loszurocken. Ein anschließender Blick auf Bandfotos im Netz zeigt zum Glück auch keine durchgestylten Möchtegern-Coolios, sondern ein fröhliches und real runtergerocktes Hängertrio. Musikalisch erwartet uns eine bunte Schorle aus Grunge, Punk, Hardcore und Noise.
The Ocean - Phanerozoic I: Palaeozoic Tipp
Okay, ich gebe es zu, ganz unvoreingenommen an die neue THE OCEAN Scheibe „Phanerozoic I: Palaeozoic“ zu gehen, kann ich nicht. Dafür liebe ich eigentlich alles zu sehr von dem Kollektiv. Auf der anderen Seite müssen es die Musiker um Mastermind Robin Stubs auch erst einmal wieder schaffen, meine hohen Erwartungen zu erfüllen.
Haken - Vector
Nur wenige Monate nach ihrem ersten Livealbum beglücken HAKEN alle Frickel-Freunde mit ihrem fünften Studio-Output. "Vector" ist der direkte Nachfolger des 2016 veröffentlichten "Affinity" und mit 44 Minuten Spielzeit das bislang kürzeste Album der Bandgeschichte.
Amon Amarth - The Pursuit Of Vikings (2DVD+CD)
Zum 25. Geburtstag beschenken AMON AMARTH sich selbst und ihre Fans mit einer Dokumentation, die das letzte Vierteljahrhundert Revue passieren lässt. Dazu gibt's Livematerial vom Summer Breeze Open Air 2017, auf dem die Schweden seit Jahren Stammgast sind. Doch Vorsicht: Hier wurden seitens Band und Plattenfirma entweder Wochen lang falsche Infos verbreitet, oder der angedachte Umfang heimlich, still und leise eingedampft.
Neat Mentals - Humanoid
NEAT MENTALS pfeifen auf lästige Begrüßungsrituale und legen umgehend los auf ihrem ersten Album "Humanoid". Das Quartett leistet sich eine charmante Zeitreise mit Stopps irgendwo zwischen den Achtzigerjahren und Anfang der Neunziger, als Punkrock noch unvermeidlich mit Skateboard fahren (in den mir bekannten Fällen leider eher mit "so tun als ob" und dann mächtig auf die Schnauzen legen) und Garagensound verbunden war.
August Burns Red - Winter Wilderness (EP)
Langsam kommen sie wieder aus ihren Höhlen gekrochen: Die Weihnachtssongs um das berühmt-berüchtigte "Last Christmas“. Wer inzwischen entschieden die Schnauze voll vom WHAM!-Hit an der Supermarktkasse hat, dem bietet sich nun eine echte Alternative: Die "Winter Wilderness“-EP der amerikanischen Metalcore-Formation AUGUST BURNS RED. Wäre da nur nicht der letzte Song der Tracklist – "Last Christmas“ ist einfach überall.
Hilma Nikolaisen - Mjusic
Der Albumtitel „Mjusic“ des zweiten Albums von HILMA NIKOLAISEN erscheint auf den ersten Blick ziemlich einfallslos. Dabei hieß ganz genau so Hilmas erste Punkband mit ihrem Bruder mit einem zarten alter von fünf Jahren. Wie man also vermuten kann, steckt der Nachfolger von „Puzzler“ voller Energie, Verspieltheit und Freude an der Musik.
Kalidia - The Frozen Throne
Beim Anblick des gelungenen Artworks von "The Frozen Throne“ bricht umgehend Nerdalarm aus. Kein Wunder, erinnert der eisige Thronsaal mit seinen bleichen Schergen doch rasch an das Bethesda-Epos "Skyrim“ oder vergangene WoW-Tage. Wer das Browserfenster an dieser Stelle am liebsten gleich wieder schließen möchte, sei beruhigt: KALIDIA lassen auf ihrem zweiten Album nicht den sabbernden Computersüchtigen raushängen. Stattdessen bietet die italienische Power-Metal-Gruppe thematische Vielfalt samt Piraten und jeder Menge griechischer Mythologie. Doch kann soviel Bandbreite noch kohärent wirken?
Chapel of Disease – ... And As We Have Seen The Storm, We Have Embraced The Eye Tipp
Laue Lüftchen sind nicht die Sache von CHAPEL OF DISEASE. Nach dem starken "The Mysterious Ways Of Repetitive Art" (2015) hätte sich die Band entspannt zurücklehnen, hier und da etwas Feintuning vornehmen und ein Nachfolgealbum der Marke „Nummer sicher“ nachschieben können. Mit der neuen Platte "... And As We Have Seen The Storm, We Have Embraced The Eye" gehen die Kölner Komplex-Metaller allerdings gleich drei Schritte weiter: Die vier Jungs aus der Domstadt lassen sich von Risikobereitschaft und Experimentierfreudigkeit ungezwungen treiben und entfachen einen Sound-Hurrikan, der von Death-Metal-Puristen gewaltigen Gegenwind bekommen könnte. Diejenigen aber, die nichts auf Genre-Fesseln und stilistische Einbahnstraßen geben, sollte das neue Werk ordentlich durchpusten und enthemmt abrocken lassen.
Kingcrow - The Persistence Tipp
Mit „The Persistence“ veröffentlichen die Italo-Progger KINGCROW ihr siebtes Album via Sensory Records. Mit jedem Album haben sich KINGCROW einen Schritt weg von ihren Metal-Wurzeln bewegt und werden heute als eine der aufregendsten Bands angesehen, die die italienische Prog-Szene zu bieten hat. Bei Italien und Prog werden sofort Assoziationen zu den angestaubten Werken von 70er-Kollegen geweckt, mit denen KINGCROW allerdings nur sehr wenig am Hut haben. Einflüsse verschiedenster Musikrichtungen von Prog-Rock, Ambient, Alternative Rock und Metal werden zu einem modernen New Artrock verarbeitet.
Ivan Ivanovich and the Kreml Krauts - Wodoworot
IVAN IVANOVICH AND THE KREML KRAUTS aus Trier – der ältesten Stadt Deutschlands – sind kein Newcomer und "Wodoworot" ist auch nicht das erste, sondern bereits das dritte Album. Seit 2007 sorgt die acht Mann starke Band mit Polka-Punk für gute Laune, durchgeschwitzte Shirts und platt getanzte Füße.
Esben And The Witch - Nowhere Tipp
Wer ESBEN AND THE WITCH musikalisch in die Finger bekommen möchte, verliert sich schnell in den nebulösen Beschreibungen übereifriger Promoter. Ein kurzes Bedienen der allgegenwärtigen Suchmaschinen spuckt ein Sammelsurium unterschiedlichster Kategorisierungen aus, deren Bandbreite von Alternative Post Rock bis zu Expansive Primal Goth Punk reicht. Wohin das führt? Nirgends. Denn wer die Essenz der aktuellen Scheibe "Nowhere“ in der Genrebezeichnung sucht, dem entgeht rasch ihr facettenreicher Charakter.
The Disaster Area - Alpha//Omega
Schwarz und Weiß. Freude und Trauer. Leben und Tod. Einsamkeit. Das Leben besteht aus Gegensätzen und genau mit diesen beschäftigen sich THE DISASTER AREA auf ihrem Album „Alpha//Omega“. Dabei ist die Thematik inspiriert von eigenen Erfahrungen – von Krankheit und Verlusten, aber auch von eigenem Erstarken und Mut fassen.
Opeth - Garden Of The Titans: Live At The Red Rocks Amphitheater Tipp
Auf ihrer erfolgreichen Konzertreise zum aktuellen Album "Sorceress" machten OPETH im Mai letzten Jahres an einer ganz besonderen Station Halt: Dem Red Rocks Amphitheater in Colorado (USA). Weil man nicht allzu häufig an solch speziellen Orten spielt, entschieden sich die Schweden dazu, den Gig für die Nachwelt festzuhalten.
War On Women - Live From Magpie Cage - Acoustic EP
Für eine Band auf Höhenflug ist eine EP immer eine gute Idee – damit hält man die Fans bei Laune und überbrückt die Wartezeit bis zum nächsten Album. WAR ON WOMEN haben erst im Frühjahr ihr starkes Album „Capture The Flag“ rausgehauen. Die EP „Live From Magpie Cage - Acoustic“ ist ein Gegenentwurf zu ihrem energiegeladenen Hardcore. Fünf Stücke haben sie dafür bis aufs Skelett aus Gitarre und Stimme ausgezogen und in ruhigen Versionen live auf die Bühne gebracht.
Farmer Boys - Born Again Tipp
- Alternative Metal/Crossover mit Filmmusik-Bombast
Label: Arising Empire
VÖ: 02.11.2018
Bewertung:
14 Jahre nach ihrem vierten und bislang letzten Album "The Other Side" meldet sich eine echte Crossover-Institution zurück. Mit dem passend betitelten "Born Again" feiern die FARMER BOYS ihre Wiedergeburt. Und was für eine!