Modern Metal / Metalcore Reviews
Modern Metal und Metalcore Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Caliban - Zeitgeister
Es sind wahrlich verrückte Zeiten im Gange, wenn sich inzwischen sogar die deutsche Metalcore-Institution CALIBAN nach über elf Studioalben dazu durchringt, endlich auch einmal auf Deutsch zu singen. Und das, obwohl das Quintett schon vor zehn Jahren mit dem RAMMSTEIN-Cover "Sonne“ bewiesen hatte, dass besagter Sprachwechsel durchaus funktionieren kann. Entsprechend befriedigt "Zeitgeister“ lang gehegte Sehnsüchte der Fans.
The Disaster Area - Glasshearts
2016 haben THE DISASTER AREA ihr Debüt-Album „Sell Your Soul“ veröffentlicht und sich seitdem eine große Fangemeinschaft erarbeitet, der die Band für ihre Unterstützung nun Tribut zollen will. „Glasshearts“ heißen die Fans nun, ebenso wie das ihnen gewidmete neue Album.
Architects - For Those That Wish To Exist
Es ist ein beliebtes Muster in den unterschiedlichen Coreszenen (und nicht nur dort), dass sich Bands mit wachsendem Popularitätsniveau im Laufe ihres Schaffens ein massentauglicheres Klangbild zulegen. Die britischen Metalcore-Giganten von ARCHITECTS stellen hierbei keine Ausnahme dar. Was sich auf dem 2018er Output "Holy Hell“ schon angedeutet hatte, findet auf "For Those That Wish To Exist“ seine vorläufige Vollendung: ARCHITECTS orientieren sich mehr und mehr am Stadionrock.
Within The Ruins - Black Heart
Viele Jahre ist es her, dass auf BurnYourEars eine Review zu den amerikanischen Core-Jüngern von WITHIN THE RUINS gepostet wurde. Zuletzt hatte unser (ehemaliger) Redakteur Kai dem 2010er Album "Invade“ eine Empfehlung ausgesprochen. Seitdem ist viel passiert: Mit "Elite“ und "Halfway Human“ haben sich WITHIN THE RUINS einen festen Platz in der amerikanischen Metalcore-Szene erspielt, während Tourneen mit den Größten ihrer Gattung inzwischen zur Tagesordnung zählen. Entsprechend ist es an der Zeit, beim neuen Album "Black Heart“ wieder einmal ein Ohr zu riskieren!
Citizen Down - Resist The Cruzifiction (EP)
Mit "Resist The Cruzifiction" veröffentlichen CITIZEN DOWN aus Ratingen ihre Debüt-EP. Darauf kombiniert die junge Band melodischen Metalcore mit Post-Hardcore und eher traditionellem Metal-Gesang und schafft daraus eine interessante Mischung.
Hatebreed - Weight Of The False Self Tipp
Mit ihrem neuesten Album zeigen HATEBREED erneut, warum sie eine DER Hardcore-Bands sind. Mit "Weight Of The False Self" erfinden die Amerikaner das Rad nicht neu, sondern feilen vielmehr an ihrem gewohnten Stil und transportieren diesen zeitgemäß ins Jahr 2020. Dabei erfassen sie mit ihren entschiedenen Texten perfekt die Stimmung dieses Jahres und bieten ein Ventil, um damit umzugehen.
Bring Me The Horizon - Post Human: Survival Horror (EP) Tipp
Mit ihrem letzten Studioalbum „Amo“ haben BRING ME THE HORIZON die Szene gespalten: Sie wurden wegen ihres experimentierfreudigen Albums gefeiert oder stark kritisiert und als „Sell-Outs“ beschrieben. Mit „Post-Human: Survival Horror“ beginnt eine neue Ära, in der man laut Sänger Oli Sykes wohl mit noch mehr EPs rechnen kann. Wobei eine EP mit neun Songs wohl schon fast als Album durchgeht.
Sevendust - Blood & Stone
Seit nunmehr 26 Jahren spielen SEVENDUST soliden melodischen Hard Rock mit kraftvollen Riffs. In einer Welt voller täglicher Veränderungen stehen die Grammy-nominierten Amerikaner für Stetigkeit, denn wo SEVENDUST draufsteht ist auch SEVENDUST drin. Das mittlerweile 13. Studioalbum des Quintetts „Blood & Stone“ bildet da keine Ausnahme.
Fit For A King - The Path Tipp
FIT FOR A KING nehmen uns auf ihrem neuen Album auf eine Reise mit, die den Kampf gegen die inneren Dämonen als Ziel hat. Auch auf "The Path" bleibt die Band aus den USA ihrem Metalcore-Sound treu und bietet die bekannten Harmonien zwischen Klargesang und Screaming.
The Ghost Inside - s/t Tipp
"TGI – from the ashes brought back to life“ – Fünf Jahre nach ihrem tragischen Unfall sind THE GHOST INSIDE zurück auf der Bühne des internationalen Musikgeschäfts. Ein Wunder, kostete der Crash doch nicht weniger als zwei Menschenleben sowie das Bein von Drummer Andrew Tkaczyk. Für Sänger Jonathan Vigil, selbst schwer verletzt mit gebrochenem Rückgrat und zwei gebrochenen Knöcheln, war das Kapitel THE GHOST INSIDE eigentlich schon im Krankenhaus beendet.
Astillane - Dreaming (EP)
ASTILLANE zeigen auf ihrer Debüt-EP „Dreaming“, was sie können. Die fünfköpfige Band aus Münster versucht sich dabei an Progressive Hardcore mit Metalcore-Elementen. Das wird an den ersten vier Songs der EP auch sehr deutlich.
Bleed From Within - Fracture
Ob Metal- oder Deathcore, die Core-Familie erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Umso schwerer ist es, aus dem großen Angebot unter- und mittelklassiger Formationen die wahren Highlights herauszufiltern. Denn wirklich innovativ präsentieren sich hier die wenigsten Acts. Zwischen unzähligen Breakdowns und Schreiattacken bleibt der Anspruch oft auf der Strecke. Ein Glück, dass sich BLEED FROM WITHIN ein wenig erwachsener zeigen.
Parkway Drive - Viva The Underdogs Tipp
Es hätte alles so schön werden können. Nur wenige Tage nach der Veröffentlichung dieses Artikels wären die australischen Metalcore-Heroen von PARKWAY DRIVE wieder auf Deutschlandtour gegangen. Der Coronavirus hat alldem einen Strich durch die Rechnung gemacht – statt Bier und lauter Musik heißt es nun Kontaktverbot und Selbstisolation. Da erweist es sich als unerwarteter Glücksfall, dass mit "Viva The Underdogs“ ein Live-Album der Band in den Startlöchern steht.
American Grim - Ultra Black
Die Entwicklung der drei Leute von AMERICAN GRIM stelle ich mir ungefähr so vor: Aufgewachsen mit RAMMSTEIN und MARILYN MANSON, eingetaucht in den New Metal von KORN und LIMP BIZKIT, immer LINKIN PARK gehört und Metalcore ganz geil gefunden. Probleme in der Kindheit? Klar, hat ja jeder – ob Muddi nur die falschen Frühstücksflocken gekauft hat oder Vaddi Psychopath war, sei mal dahingestellt. Vor ein paar Jahren dann der Entschluss, gemeinsam eine Band zu gründen.
Northlane - Alien
NORTHLANE feiern in diesem Jahr zehnjähriges Bandjubliäum, um so logischer erscheint es, dass sie nach den erfolgreichen Alben „Node“ (2015) und „Mesmer“ (2017) nun „Alien“ veröffentlichten. Sie knüpfen dabei nicht an die vergangenen Alben an. Sie betreten mit „Alien“ Neuland, ein Hybrid zwischen Tech-Metal, wummernden Drum'n'Bass-Beats und knallharten Synthesizern, verlieren dabei aber nicht ihren typischen NORTHLANE-Sound. „Alien“ ist wohl das persönlichste, aber auch verstörendste Album der Band.
Emil Bulls - Mixtape
Um die Jahrtausendwende zählten sie zu den Vorreitern der deutschen Nu Metal- und Crossover-Szene. Mittlerweile sind die EMIL BULLS seit einem Vierteljahrhundert im Geschäft und nicht mehr ganz so wild wie vor 25 Jahren, aber nach wie vor mit Herzblut und Engagement aktiv. Davon zeugt auch die neueste Veröffentlichung "Mixtape", bei der sich die Band vor alten und neuen Einflüssen verneigt.
A Feast For Crows - Re|Awakening
„Re|Awakening“ – A FEAST FOR CROWS neigen schon seit jeher zum Melodramatischen, doch der Titel des zweiten Albums passt eigentlich ganz gut, wenn man bedenkt, dass mit dem Sänger-Wechsel nicht nur eine neue Ära in der Bandgeschichte begonnen hat, sondern sich der Sound auch tausendfach verbessert hat: Der Gesangspart ist endlich nicht nur erträglich, sondern genial!