Modern Metal / Metalcore Reviews
Modern Metal und Metalcore Rezensionen, Meinungen und Kritiken
Exit Wounds - Visions
Es ist schon tragisch, dass Bands wie EXIT WOUNDS nicht die Aufmerksamkeit zuteil wird, die sie verdienen, denn die EP "Visions" ist wirklich ultrastark. Die Amerikaner bieten ein ausgesprochen gut gemachte und ausgewogene Metalcore-EP, die sicherlich auch von den (nur) knapp zwanzig Minuten Spielzeit und der daraus resultierenden Knackigkeit profitiert.
While She Sleeps - So What?
Müsste "So What?" von WHILE SHE SLEEPS danach bewertet werden, wie sympathisch die Band ist, würde hier die Höchstwertung stehen. Leider geht es um die Musik auf dem aktuellen Album der Metalcore-Band aus Sheffield und die überzeugt nicht so ohne Weiteres.
In Flames - I, The Mask
„Call My Name“, „Follow Me“, „Stay With Me“ – es ist ein Graus. Die Tracklist des neuen IN-FLAMES-Albums "I, The Mask“ liest sich wie eine Do-It-Yourself-Einführung in den Popjargon. Zugegeben, sonderlich kreativ haben sich die Schweden bei der Wahl ihrer Songtitel noch nie angestellt. Und auch musikalisch stellt das 13. Werk der Truppe eine Rückkehr zu alten Tugenden dar. Viele Elemente des elektronische angehauchten und kontrovers diskutierten Vorgängers "Battles“ wurden über Bord geworfen, der Fokus liegt wieder auf der metallischen Brachialität der Frühwerke.
Crystal Lake - Helix Tipp
CRYSTAL LAKE aus Japan sind hierzulande nicht vollkommen unbekannt, spielen aber (noch) nicht ganz oben mit, was sich mit ihrem neuen Album "Helix" allerdings ändern könnte. Gerade jetzt, wenn viele Bands in den Augen ihrer Verehrer zu soft oder zu einfallslos erscheinen, können Bands wie CRYSTAL LAKE punkten und das Feld von hinten aufrollen. Die Band bietet deutlich mehr an, als andere Modern-Metal-Bands und spielt mit offenen Karten, was ihre Vielfalt und unterschiedlichen Vorlieben angeht. Es knallt und rummst ordentlich auf "Helix", Bassbomben und heftige Riffs werden von stark melodisch geprägten Momenten und klugen kalten Elektrosounds flankiert.
Currents - I Let The Devil In
Die Metalcore-Djent-Bande CURRENTS liefert mit der EP "I Let The Devil In" einen kleinen Happen für die Fans, die nicht mehr länger warten können. Weniger als zwei Jahre nach ihrem letzten Album ist das eine beachtliche (und sicher auch marketingstrategisch gute) Entscheidung, um im Gespräch zu bleiben und in der Flut an guten Metalcore-Bands nicht unterzugehen. CURRENTS hätten es verdient, oben mitzuschwimmen – wer genau hinhört, kann feine Differenzierungen hören, die sie einzigartig machen.
Callejon - Hartgeld im Club Tipp
CALLEJON haben bereits auf dem 2013 erschienenen Album „Man spricht Deutsch“ bekannten deutschsprachigen Songs die Metal-Kutte angezogen. Diesmal legen die Jungs mit „Hartgeld im Club“ ein weiteres Coveralbum nach, das neben zwei neuen, eigenen Tracks ausschließlich deutschsprachige Hip-Hop-Songs beherbergt.
August Burns Red - Winter Wilderness (EP)
Langsam kommen sie wieder aus ihren Höhlen gekrochen: Die Weihnachtssongs um das berühmt-berüchtigte "Last Christmas“. Wer inzwischen entschieden die Schnauze voll vom WHAM!-Hit an der Supermarktkasse hat, dem bietet sich nun eine echte Alternative: Die "Winter Wilderness“-EP der amerikanischen Metalcore-Formation AUGUST BURNS RED. Wäre da nur nicht der letzte Song der Tracklist – "Last Christmas“ ist einfach überall.
The Disaster Area - Alpha//Omega
Schwarz und Weiß. Freude und Trauer. Leben und Tod. Einsamkeit. Das Leben besteht aus Gegensätzen und genau mit diesen beschäftigen sich THE DISASTER AREA auf ihrem Album „Alpha//Omega“. Dabei ist die Thematik inspiriert von eigenen Erfahrungen – von Krankheit und Verlusten, aber auch von eigenem Erstarken und Mut fassen.
Atreyu - In Our Wake Tipp
ATREYU wagen sich mit "In Our Wake" definitiv auf die nächste Stufe. Weg von den kleinen Bühnen, stramme Marschrichtung ins Stadion. Dabei umschiffen die Amerikaner (wieder) gekonnt die üblichen Stolperfallen. Trotz aller Eingängigkeit klingen die 12 Songs nicht plump oder anbiedernd, kleine Überzuckerungen hier und da fallen nicht weiter ins Gewicht. Das liegt zu einem an den wirklich sehr guten Kompositionen und zum anderen an der angenehm kratzigen Stimme von Alex Varkatzas. Besonders mitreißend ist aber das enorme Selbstbewusstsein der Band. "In Our Wake" ist kein Versuch, sondern der nächste logische Schritt.
Amaranthe - Helix Tipp
Wenige Bands werden in der Metalszene so kontrovers diskutiert, wie die schwedischen Melodic-Metaller von AMARANTHE. Von abschätzigen Kommentaren, ob des poppigen Gesamtsounds, bis hin zu sexistischen Verunglimpfungen durfte das Sextett schon alle erdenklichen Negativerlebnisse über sich ergehen lassen, welche anonyme Internetnutzer für verhasste Prominenz in petto haben. Nichtsdestotrotz halten die Schweden stur und stolz an ihrer ureigenen Mischung aus Pop und Metal fest, welche inzwischen eine ganze Heerschar an Szenenewcomern inspiriert. Das neue Album "Helix“ stellt dabei keine Ausnahme dar.
Annisokay - Arms Tipp
Im Jahre 1987 fragte Michael Jackson im Song „Smooth Criminal“, ob „Annie“ ok ist. 20 Jahre später nahm sich eine junge Band aus Halle (Saale) der Frage an und gab mit ihrem Bandnamen zugleich die Antwort, ANNISOKAY war geboren. Die fünf Jungs aus Sachsen-Anhalt widmen sich musikalisch allerdings einer härteren Gangart als der King of Pop und lieferten mitte August mit "Arms" ihr viertes Album ab.
Revaira - In Between Tipp
Das Leben ist ein ständiges Auf und Ab. Wenn man glücklich ist und denkt, dass nichts diesen Zustand ändern könnte, kann ein kurzer Augenblick, ein Schicksalsschlag oder ein Zufall, vielleicht sogar ein Missgeschick das Blatt wenden, und glaubt mir – man kann wirklich sehr tief fallen. Die Kunst ist es nun, aufzustehen und sich eben nicht in seinem Selbstmitleid zu suhlen.
Between Oceans - Oxymoron
Für einen Musikredakteur gibt es quasi nichts Schöneres, als eine CD zugeteilt zu bekommen, deren Titel allein schon genug Stoff für eine passende Einleitung bietet. Ein Oxymoron ist nämlich – na, wer hat im schulischen Deutschunterricht nicht geschlafen? – ein rhetorisches Stilmittel, bei der eine Formulierung durch sich selbst widersprechende Begrifflichkeiten geschaffen wird. Der "stumme Schrei“ ist das vielleicht bekannteste Beispiel und diente jedenfalls in der Schulzeit des hiesigen Schreiberlings als Merkhilfe. Und tatsächlich eignet sich diese Figur auch, um die Musik der Dänen von BETWEEN OCEANS zu beschreiben.
Our Last Oath - Revival (EP)
Lange Zeit war es ruhig bestellt um das schwäbische Quintett OUR LAST OATH, dessen Musik irgendwo zwischen Metalcore und Melo-Death anzusiedeln ist. 2011 gegründet, veröffentlichte die Formation um Robin Khorrami und Fabian Bauer zwar schon bald eine erste EP ("Distance“), litt in der Folge allerdings stark unter dem sich im Underground rasch drehenden Besetzungskarussell. Nachdem die Schwaben vor ein paar Jahren endlich ein beständiges Line-Up finden konnten, kehren OUR LAST OATH nun mit ihrer neuen EP "Revival“ aus der Versenkung zurück.
The Plot In You - Dispose
„Metalcore existiert nicht ohne die ganzen Breakdowns, die die ganzen Emotionen wegnehmen!“ Das oder so etwas Ähnliches wird man bestimmt irgendwann von einem Metalcore-Widersacher gehört haben. THE PLOT IN YOU zeigen mit ihrem neuesten Album „Dispose“, dass es auch anders geht.
I Promised Once - Salvation
Mit I PROMISED ONCE veröffentlicht eine Band ihr neues Album, welche schon allein mit ihrer Besetzung für Aufsehen sorgt. Zwar sind international besetzte Bands im Zeitalter der Globalisierung längst keine Seltenheit mehr, jedoch lässt sich die Anzahl deutsch-japanischer Formationen an einer Hand abzählen. Dafür steht die japanische Metalszene einfach zu weit im Abseits, auch wenn die Bandszene dort einiges zu bieten hat. Ob I PROMISED ONCE auch dazugehören, haben wir im Review herausgefunden.
MyChildren MyBride - Vicious World
Nach einer langen Pause von fünf Jahren sind MYCHILDREN MYBRIDE zurück mit ihrem neuen Album „Vicious World“, und außer einem Labelwechsel zu eOne hat sich auch das Line-Up drastisch verändert: Die Band besteht nur noch aus zwei Mitgliedern und dem Gastsänger Matthew Hasting (THE WORD ALIVE), der die Songs mit seinen Cleanvocals untermalt.
Brutal Vision Sampler Vol.3
Zum dritten Mal veröffentlicht das Bielefelder Label Noizgate Records seinen Sampler "Brutal Vision". Diesmal unter dem Motto "Core in the name of love". Wie die letzten Jahre auch, befinden sich auf dem Sampler einige Deafground und Noizgate Records Künstler.