Konkhra – Nothing Is Sacred



Stil (Spielzeit): Death Metal (42:21)
Label/Vertrieb (VÖ): ChopShop Rec./Soulfood (27.03.09)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.konkhra.com
http://www.myspace.com/konkhra

Da kann man ja nur „Herzlichen Glückwunsch" sagen!
KONKHRA beschenken sich zu ihrem 20sten Bandjahr mit der Veröffentlichung ihres sechsten Studioalbums. Seit dem letzten etwas groovigeren Scheibchen ist auch schon einige Zeit vergangen, so als ob der dänische Vierer nur auf seinen Geburtstag gewartet hätte.

Mit einer amerikanischen politischen Rede wird man im Schlusswort auf das Kommende eingestimmt: „Go home and die."
Wie bei einer morbiden Bearbeitung eines Hackbretts schreddern die Burschen brutal vorwärts. Für die Melodie sorgen zweistimmige Streitaxtkämpfe, für ursprüngliche Erdigkeit das Reibeisenorgan des Fronters und die Riffs für die Nackenwirbeltätigkeiten.
Warum vor „Breathe The Fear" ein fingierter Telefonanruf über Area 51 und Aliens vorgeschaltet ist, mag mit dem Text zusammenhängen, ist mit anderthalb Minuten doch etwas lang geraten. Der folgende Song lässt jedoch fröhlich den Schädel schwenken, während man permanent zum Atmen aufgefordert wird.
In „The Legacy Of Truth" werden als kleiner Bonus Chor-Elemente eingeschaltet. Zum Glück kommt dies nicht zu oft vor, da sonst leicht der ruppige Charakter flöten ginge, doch in solch kurzem Einsatz macht dies nicht viel aus.
Stellenweise recht technisch und gewürzt mit netten Soli brettern KONKHRA konsequent durch Themen wie Religion, Politik und Krieg. Doch fraglich ist, warum im letzten Track noch eine Dame die Prügelei gesanglich unterstützen muss. Experimente hin oder her, aber der feminine Part passt meines Erachtens nur bedingt ins Geschehen dieses Ohrenmassakers.

„Nothing Is Sacred" ist ein schöner Kracher geworden, der auf der Landjäger-Skala einen relativ hohen Härtegrad anzeigt. Ein bisschen fehlt der Wiedererkennungswert an mancher Stelle, aber dafür kann man die Platte dann noch einmal hören. Brutalo-Lauschern, die auch schon mal ABORTED und Konsorten gehört haben, sollten sich einen Happen genehmigen.


Dieses Album gibt es in einer limitierten Auflage als Doppelausführung, ohne dass etwas davon außen auf der Hülle sichtbar wäre.
Jedenfalls liegt noch ein vollständiges zweites Booklet zu der zweiten Platte bei. Zu hören sind hier neun Songs (34:33 min.) von KONKHRA, als sie sich noch VICIOUS CIRCLE nannten. Die zusammengefügten Demos „Malgrowth" und „The Vicious Circle" gehören zum ersten, was KONKHRA je aufgenommen haben (laut Heftchen 1990/1991, noch vor ihrer ersten offiziellen EP als KONKHRA).
Der Sound auf diesem Teil (auch mit „Death Cult 20th Anniversary" betitelt) ist ein bisschen rumpeliger, aber man kann grundsätzlich attestieren, dass das Todesblei von KONKHRA auch in den Anfängen schon manch anderen überrockte. Fanatiker und Anhänger des düsteren Death Metals werden zu solch einem zusätzlichen Schmankerl nicht nein sagen. Und wen's nicht interessiert, der kann einfach beim neuen Album bleiben.
Manuel

"Größtenteils harmlos."