Stil (Spielzeit): Alternative-Rock/Punk (34:59)
Label/Vertrieb (VÖ): PuPilo Records/Soulfood (24.10.08)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.idioterne.com/
Man sagt den drei jungen Herren von IDIOTERNE ja gerne in letzter Zeit nach, dass sie die neuen BUSH sein können. Nun ja, zugegeben, die Gesangsstimme von Vick Lindström, schwedischer Sänger und Gitarrist von den spanischen IDIOTERNE, hört sich schon ein wenig nach Gavin Rossdale an. Allerdings hat die Musik auf dem Debütalbum „Idioterne“ nicht ganz so viel mit den einstigen Größen gemein.
Und auch AT THE DRIVE IN – deren Lücke IDIOTERNE angeblich gerne füllen würden – finde ich auch nicht wieder im Klangkosmos der Spanier. Und die Einflüsse der Bandmitglieder? QUEENS OF THE STONE AGE und THE POLICE? Kann ich hier auch nicht wirklich raushören. Höchstens vielleicht THE CLASH. Somit steht erstmal kurz eine kleine Enttäuschung am Beginn meiner Auseinandersetzung mit IDIOTERNE, da die Presseinfo doch recht viel versprach mit den angesprochenen Vergleichsbands...
Denn auf den hier abgelieferten zehn Songs ist ziemlich punkiger Alternative-Rock alá GREEN DAY und auch BILLY TALENT angesagt. Bester Beweis dafür sind Songs wie „Reinvigorate“ - dieser Song könnte komplett dem aktuellen GREEN DAY-Werk entnommen sein, sowohl instrumental, als auch stimmlich.
Allerdings schaffen es die Spanier dann doch zwischen drin, eigene Wege einzuschlagen: „Fuck them all, big and small“ oder auch das rotzige „Devil is in hove“ sind schön rotzige und vor allem moderne Grunge-Songs. Und allein hierin liegt IDIOTERNE's Stärke.
Aus der Madrider Untergrund-Musik-Szene kommend, haben IDIOTERNE vor allem in ihrer Heimat bereits eine beachtliche Anhängerschaft um sich herum versammeln können und Bandcontests wie den sogenannten Emergenza-Wettbewerb gewonnen. Auch der Opener „Jive“, welcher in TV-Spots für die Formel Eins läuft, dürfte bereits einigen bekannt sein.
Ob sie es allerdings über ihre Landesgrenzen hinaus zu etwas bringen werden, wird sich zeigen. Als Voraussetzung dafür würde ich ihnen aber schon mal raten, alle Elemente, die allzu sehr an oben genannte Kapellen erinnern, sofort zu tilgen. Denn sonst laufen IDIOTERNE ganz schnell Gefahr, als bloßer GREEN DAY-Abklatsch wieder in die sonnigen Heimatgefilde zurückgeschickt zu werden.
Allerdings rockt die Produktion doch recht gut, mir persönlich zwar an einigen Ecken ein wenig zu eingängig, aber durchaus tanzbare Alternative-Musik mit ziemlich guten Melodien. Auch die Postgrunge-Ansätze die sich teilweise heraushören lassen, klingen interessant. Man mag gespannt sein, was draus wird.