Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!
Power-Metal: Die Amerikaner Holy Mother schießen das fünfte Album aus ihren Stacks, und „Agoraphobia" (SPV) kleckert wahrlich nicht: Mit dem ersten Release auf SPV wird gleich geklotzt, dass es des Headbangers pure Freude ist.
„Destroy Yourself To Rise" – programmatisch gemeint ist der Titel nicht, das gleichnamige Album (Rabazco) der Berliner Formation Kamikaze 52 klingt nämlich recht eingängig.
Klasse Musik – aber wer soll dieses Album kaufen?! Jeder einzelne Track auf „Mother Nature" birgt ungewohnte Melodien, einfallsreiche Arrangements, computergenerierte Sounds und klaren Gesang. Das ist aber auch schon nahezu alles, was die 15 Songs der Deutschen gemeinsam haben.
Acht Jahre Durstrecke und jetzt das: „Killing Joke" (Sony) treibt einem Tränen der Freude in die Augen.
Novokain nennt sich eine neue deutsche Formation am Synthie-New-Rock-Himmel, „Naked Truth" lautet der Titel (Netmusiczone Records) der EP. Vier Tracks sollen vermutlich den Eindruck vermitteln, dass wir es hier mit einer demnächst total angesagten Band zu tun haben, die ihr eigenes Ding macht. Angesagt vielleicht, eigenständig eher nein.
Dem Cover mit den Engelsstatuen nach zu urteilen, könnte man Closer Than Kin für eine Gothik-Band halten. Doch weit gefehlt, die Amis spielen nämlich Hardcore. Oder besser gesagt, die in Mode gekommene Mischung aus Hardcore, Punk und Metal mit einem Tüpfelchen Emo.
Mit Nu Metal aus deutschen Landen habe ich bisher eher negative Erfahrungen gemacht. Kopieren, Klauen, uninspiriertes Nachriffen – viel mehr war selten drin, der Titel für die peinlichsten Newcomer hingegen nicht weit. Welch freudige Überraschung, als ich die Klänge von Fates zweitem Album „Rock" hörte. Diese Band versucht, dem Stallgeruch ein wenig eigenes Aroma beizumengen. Das Experiment war erfolgreich, das Ergebnis gestaltet sich in der Kombination weitgehend eigen, schön melancholisch und sehr melodiös.
Nasum wurde 1992 ins Leben gerufen, um dem Grindcore in alter Napalm Death-Tradition zu huldigen. Einen weiteren Beleg des geglückten Ansinnens lieferten die Schweden bereits Mitte Mai dieses Jahres mit ihrem dritten regulären Album „Helvete" (Relapse Records), das sich aufgrund der Irrwege in der Redaktion aber erst kürzlich auf meinem Schreibtisch eingefunden hat. Da die wahren Nasum-Fans unter Euch das Teil deshalb schon längst besitzen dürften, fasse ich mich kurz für all die anderen.
Compilations für den Sommer die 3129igste. Die Dinger turnen einen meist schon ab, bevor man den „Aus der TV-Werbung"-Hinweis gesehen hat, der überwiegende Teil ist einfach Schrott für debile Charthörer, die sich ihren Musikgeschmack von MTV und Viva diktieren lassen. Genug geschmäht, schließlich handelt es sich bei „Selekta - Best Of Dancehall, Reggae, Dub, Ska" (WSM/Warner Music) nicht um einen Schnellschuss aus der Hitparade, sondern um eine wohl recht liebevoll zusammengestellte Compilation aus vorzeigewürdigen Songs der jeweiligen Richtung (so jedenfalls die Macher... ich glaub`s mal).
Und wieder einmal kommt wahrlich gestörte und verstörende Musik aus dem Hause Relapse: Exhumed legen mit „Anatomy Is Destiny" ein Album vor, das laut Platteninfo klassische Metal-Elemente mit modernem extreme Death-Metal verbindet. Ja, stimmt. Und eine ganze Menge Gore spielt auf den elf Tracks ebenfalls eine nicht untergeordnete Rolle.
Es ist Sommer, der Tag neigt sich dem Ende zu und Du fährst mit dem Auto auf freier Landstraße in den glutroten Sonnenuntergang hinein. Im Player läuft leise „Alternative Moments 4"...
„Dark Roses - 36 Mystic And Electropop Romatics" (Sony) ist eine Zusammenstellung von recht guten Songs aus den im Titel genannten Musikbereichen. Neben bekannten Aushängeschildern der Electropop-Szene wie Camouflage oder Schiller & Heppner haben sich auch einige Tracks aus dem Metal-Bereich eingschmuggelt, so von Type O Negative oder Die Krupps.
Peter Framptons Album „Now" (SPV) ist sein erstes Studiowerk seit neun Jahren. Vielleicht hätte er sich noch zwei Jährchen länger hinsetzen sollen, das Ergebnis ist nämlich zum Gähnen.
Dass die "Hörsturz"-Reihe (Sony) nicht die schlechteste unter den Serien-Compilations ist, dürfte sich bereits herumgesprochen haben. Volume 5 macht da keine Ausnahme und bietet 40 Tracks für Ohr und Beine.
Pothead kamen einst aus Seattle/USA und zogen Anfang der Neunziger nach Berlin. Seitdem hat das Trio tolle Alben eingespielt, darunter „Desiccated Soup"(1995) und „Learn To Hypnotize" (1997), mit dem sie erstmals auch breiteren Käuferschichten bekannt wurden.
„Trapt" (Warner Music) hat in den USA bereits Gold eingefahren, jetzt visiert das Album der gleichnamigen Band auch bei uns die CD-Player an. Oder sollte ich besser sagen, die Charts?
Yeah, das ist ein schönes Wiederhören! Im letzten Jahr hatte ich das Vergnügen, mit Pun aus Düsseldorf eine Bühne zu teilen – schon damals gefiel mir die Band, die live routiniert und druckvoll rüberkam. Mit „Perseverance" hat der Vierer nun sein viertes Demo am Start, fünf Songs sind vertreten.
Bardrive habe ich in Göttingen live gesehen und sie hinterher nach einem Stück Musik gefragt. Ihre alternativen Gitarren-Pop-Songs hatten es mir angetan.
Neun Songs, drei Bands, ein Split-Album: „Think.Try" erscheint auf Hurry Up Records und lässt uns laut Platteninfo dem Besten lauschen, was Italien und Australien an Hardcore-Metal aufzufahren haben.