Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!
Die Welt braucht Bands wie CARGO CITY, die Musik spielen fernab von angesagten Strömungen. Bands, nach deren Konzerten man gut gelaunt vor die Tür tritt und wünscht: „Hoffentlich werden die mal bekannter, sie hätten`s verdient."
NAYLED kommt aus Buxtehude und beschäftigt fünf Bandmitglieder. Die aktuelle EP umfasst fünf Tracks, wurde im Soundlodge-Studio produziert und heißt „Phantom E.P.". Überraschenderweise klingt das Teil recht amtlich für ein Demo, und auch die Songs gefallen mir überdurchschnittlich gut. Zeitgemäßer Metal-Core verbindet sich mit einigen Death-Metal-Zitaten zu einem recht eigenständigen und gefälligen Sound.
"Hooray! It`s A Deathtrip!" Und was für einer! Traurig, dass SOUNDGARDEN und KYUSS das Zeitliche gesegnet haben? Dann führt Euch THE QUILL mit „Hooray..." (SPV) ohral ein, denn diese Band muss die Reinkarnation zu Lebzeiten sein: eine Mischung aus arschfetten MONSTER-MAGNET-Gitarrenwänden, KYUSS-Melodien und SOUNDGARDEN-Gesang.
Auhaua-ha, die sind angepisst. THE AGONY SCENE ist eine neue Band aus Oklahoma und debütiert mit ihrem selbstbetitelten Album bei Century Media. Schon mal was von Zwischentönen gehört? Die fünf Jungs anscheinend nicht, mit wenigen Ausnahmen regiert der Dampfhammer.
Ich war nie HARMFUL-Fan. Kann „Sanguine" das ändern? Meine erste Bekanntschaft mit den drei Jungs und ihrer Mischung aus Noise- und Alternative-Rock habe ich 1999 in Hamburg gemacht, als sie als Vorband von PARADISE LOST spielten. Damals war mir der Sound zu schraddelig, zu schräg. Entweder hat sich mein Geschmack verändert oder „Sanguine" ist einfach ein cooles Teil.
Alben wie „From The Heart - Live In Bratislava" (Netmusiczone) benötigen eine gewisse Gemütsstimmung, um angemessen rezipiert werden zu können. Draußen wird's wieder früh dunkel, der ein oder andere verfällt im Herbst eh immer in Melancholie und zündet Kerzen an – genau die richtige Zeit für Musik von ANNE CLARK.
Eine feine Mischung aus Metal, Punk, Hardcore und ein wenig Emo findet sich auf „Prey on Life" (Relapse) von Burst. Komprimiert und gepackt in zehn Songs, die nach dem klingen, was die Band sich vorgenommen hat: Emotionen, Atmosphäre und Aggression in einen intensiven Mix zu packen.
„The Perfect Is The Enemy Of The Good" (Relapse) stellt eine Herausforderung dar. Nicht nur in technischer Hinsicht für Burnt By The Sun, die diese brutale Death'n'Grind-Noise-Schlachtplatte eingespielt haben. Das Album hinterlässt neurales Chaos und somit einen orientierungslosen Hörer.
„The Mercury Lift" von Haste wird Euch gefallen. Es besitzt sogar das Potential, zu einem Eurer Lieblingsalben zu werden, sollten Alben von Boy Sets Fire oder Thursday in Eurem Regal stehen.
Alter, was brodelt denn da aus meinen Boxen? Tieeeefe Gitarren mit maaaaassiven Riffs, die ihren Ursprung in den 70ern haben. Dazu derber Gesang, knarzig und böse. Und weiblich, wie ¾ der Besetzung von My Ruin, der Band um Sängerin Tairrie B, ehemals Frontfrau von Manhole / Tura Satana.
Tendenziell werden Bands wie Flattbush nicht ernst genommen. Extreme Musik spricht eben keine Massen an, und ein Output wie "Smash The Octopus!" ist nun wirklich schwer verdaulich.
Post Stardom Depression kommen aus Tahoma, Washington – einem amerikanischen Arbeitslosen-Loch, das auch Curt Cobain oder The Sonics eine Zeit lang "zu Hause" nannten. Um auf andere Gedanken zu kommen, formten die vier Jungs eine Band, spielten in Hinterhöfen und schafften es dann irgendwie, als Vorband bei den Queens Of The Stone Age anzuheuern.
Jahaa, so muss das klingen – direkt in die Fresse und mit Verweisen auf die ganz Großen wie Slayer. Genannte Band wird Stampin' Ground gewaltig beeinflusst haben, zumindest finden sich etliche Anlehnungen auf "A New Darkness Upon Us" (Century Media).
Bald zehn Jahre ist es her, da erregten Tiamat mit ihrem Album "Wildhoney" die Metal-Gemeinde – dunkel und majestätisch die Songs, noch wechselnd zwischen rauem und klarem Gesang. Den Death Metal vergangener Tage hatte man nahezu vollständig abgeschüttelt, Aggression war Atmosphäre gewichen, doch befand man sich noch zwischen den Pforten.