Kai

Kai


SAVE THE EMBERS kommen aus Nürnberg und machen melodischen Hardcore, der eher im Punkigen als im absolut Modernen wildert. Und für ein Debüt-Album ist das hier ziemlich stimmig.

Nicht alles, was leicht abstrakte deutsche Texte stakkato über Punkrock schreit, ist gleich TURBOSTAAT. Aber es ist ja auch nicht alles Holz, was brennt.

VENEREA? Die gibt es immer noch? Waren das nicht die, die „Love Is A Battlefield“ Mitte der 90er zu einer MelodyCore-Hymne gemacht hatten? Jau. Ich hab sie in den letzten 12 Montan auch zwei Mal live gesehen. Dafür, dass die Schweden seit ca. 25 Jahren mit dabei sind, klingen sie immer noch ziemlich frisch.

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, komme ich durch BurnYourEars immer mal wieder dazu, eklatante Wissenslücken zu schließen. In diesem Fall ist das glücklicherweise endlich auch so mit DISCHARGE geschehen. Eine Band, die so eine wichtige Rolle im politischen HardcorePunk hat, mir aber bisher immer nur als Patch auf den Kutten von Crustpunkern in AJZs über den Weg "gelaufen" ist. Aber mit „End Of Dyas“ darf ich mir die Briten endlich mal geben.

„Drawn“: eine Platte zum Geisterscheiden. Denn vor allem an Sänger Nics Stimme werden viele Leute zu knacken haben. Aber wer mit Emo und der Musikszene der 2000er etwas anfangen kann, der mag hier etwas für sich finden.

Zunächst habe ich nur „Incredible Pens“ von BRIGHTR gehört und wollte die Platte gar nicht haben. Viel zu fröhlich und zu „babadabdabda“ für eine Singer/Songwriter-Platte. Was soll ich damit? Aber nachdem ich jetzt „Year One“ komplett hören konnte, ergibt sich da ein ganz anderes Bild.

Melodischer Punkrock aus Deutschland funktioniert seit einiger Zeit ja echt gut. Und auch RESOLUTIONS aus Hannover machen da keine Ausnahme. Wären die Jungs nur etwas experimentierfreudiger und abwechslungsreicher, wäre das hier eine absolute Empfehlung.

Beim ersten Reinhören dachte ich, die Bands käme aus Südamerika. Feuriger Skapunk in mir nicht verständlicher Sprache. Aber weit gefehlt. Also zumindest geografisch, da NH3 aus Italien stammen. Der Rest passt aber.

Früher fand ich Live-Platten immer ziemlich cool. Aber irgendwie hat das abgenommen. Zu oft konnten Platten die Stimmung nicht wirklich gut vermitteln. Und wie wird das dann wohl bei ALEXISONFIRE sein? Vor allem, wo es sich doch um ihre Abschiedsshow handelt (aufgenommen Dezember 2012). Ich möchte mal sagen: na, so mittel ...

THIS CHARMING MAN Records begeistert mich immer öfter. Ich habe FJORT und FREIBURG über sie kennengelernt und jetzt setzen sie mit HEY RUIN noch mal einen drauf: Deutschsprachiger, emotionaler Punkrock, der wesentlich norddeutscher als Trier und Köln klingt. Geil!

THE GIVING klingt ein wenig nach einem Horrorfilm, ist aber in der Tat eine Band. Und zwar eine melodische Hardcoreband aus der Schweiz. Und obwohl es noch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern gibt, hinterlassen sie erstmal einen großartigen ersten Eindruck.

Jap, der Name ist fragwürdig. Und auch der Albumtitel klingt nicht grade vielversprechend. Und auch die verbale Schelle von BADESALZ (ich glaube, die sind das) am Ende des Albums kann man so oder so sehen. Aber die Jungs aus Frankfurt am Main machen dann doch wesentlich bessere Musik, als ich auf den ersten Blick vermutet habe.


Wenn ich in dem Bild bleibe, welches das Album-Cover vorgibt, dann müsste ich hier vor allem von ABS, extra sicheren Gurten, Airbags und Handbremsen reden. Denn CONQUERED MIND gehen hier nicht steil, sonder vor allem eines: auf Nummer sicher!

FACE TO FACE sind eine Institution. Wer in den 90ern auf melodischen Punkrock der kalifornischen Art stand, konnte einfach nicht an ihnen vorbeikommen. Und mit ihrem neunten Studioalbum in einem Vierteljahrhundert kehren sie auch wieder dahin zurück, wo es angefangen hat: zu Fat Wreck Chords (dessen Sound sie streckenweise mal mitgeprägt haben). Und ich werde jetzt Königsmord begehen.

Das Trio MUNCIE GIRLS hat sich vor ein paar Monaten mit einer Split EP bei mir vorgestellt, auf der zwei Songs sind. Einer davon ist ein RAMONES-Cover (beide Songs sind übrigens auch hier wieder drauf). Und da kam mir das Ganze doch eher wie ein Schnellschuss vor und hat mich zwar neugierig gemacht, aber nicht sonderlich begeistert. Seitdem habe ich sie mal live gesehen, was auch ganz cool aber noch nichts Weltbewegendes war. Dafür muss ich aber sagen, dass mir ihr Debütalbum dann doch um einiges mehr gefällt, als ich erwartet habe. Denn jetzt wird es endlich ein rundes Ding.

Im Laufe der Zeit hat der ehemalige TAGTRAUM-Sänger/Gitarrist das „Senore“ aus seinem Namen gestrichen und läuft jetzt schlicht und einfach unter dem Namen MATZE ROSSI (ist bestimmt von der Lügenpresse gegendert worden...). Gleichzeitig legt er hier ein Album vor, welches ich so intensiv und gut gar nicht zwangsläufig erwartet hatte. Aber umso mehr freut es mich, dass MATZE hier seine eigene Ausdrucksweise gefunden und seine Stärken damit unglaublich gut in den Vordergrund gestellt hat.

Manchmal nimmt man sich vor, seine eigene Komfort-Zone zu verlassen und über den Tellerrand zu schauen. Manchmal ist das sehr inspirierend. Und manchmal bekommt man das dann total um die Ohren gehauen. Wie in meinem Fall mit der Platte „Hymns“ von BLOC PARTY.

CEDRON haben mich kalt erwischt. Ich hatte die Schweden gar nicht auf dem Zettel und werde direkt umgehauen. Bereits der Opener „Time Heal My Wounds“ ist ein direkter Hit (auch wenn der Anfang mich sowohl an einen Song von JUNGBLUTH als auch SINGLE MOTHERS erinnert) und zeigt das Quartett wunderbar aufgestellt zwischen verzweifeltem melodischem und etwas moshigerem Hardcore. Dazu noch die Lust am Experiment und dennoch gutes Songwriting – und fertig ist eine Platte, die bei mir zur Zeit rauf und runter läuft.

SHELL BEACH aus Ungarn geben u.A. GLASSJAW, DEFTONES und REFUSED als Einflüsse an. Ich kann zwar nichts zu ihren beiden vorherigen Alben sagen, aber auf dieser EP finde ich diese Vergleiche dann doch etwas weit hergeholt.

Bei ihrem letzen Album „Trippin“ habe ich den Düsseldorfern von THE TIPS noch attestiert, ein wenig zu nahe an ihren Vorbildern von SUBLIME zu stehen – obwohl ich die Platte abgefeiert habe. Mit „Twist n Turns“ legen sie nun das nächste Kapitel vor und machen einen großen Sprung nach vorne – und ja, sie schwimmen sich tatsächlich frei.
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