Kai

Kai


Jetzt mal ganz unter uns: Was soll ich noch über eine TERROR-Platte schreiben, was noch nicht geschrieben wurde? Dass dieses Mal das Intro etwas nach BIOHAZARD klingt, dass der Song, der so nach MADBALL klingt, auch ein MADBALL-Cover ist („Step To You“), dass die Platte weniger kommerziell ist, als „Keepers Of The Faith“? Ok. Und jetzt?


Der Name AFFENMESSERKAMPF ist mir schon viele Male begegnet, aber leider ist mir die Band bis hierhin noch nie unter die Ohren gekommen. Mit ihrem dritten Album „Clowns In Wut“ ändert sich das jetzt endlich und siehe da ... trotz Band- und Albumnamen geht das hier mehr als nur klar und macht mir ziemlich großen Spaß.


Ich schaue gerade aus dem Fenster und sehe dort seit frühestem Morgen strahlenden Sonnenschein. Dazu dröhnen WORST DAYS DOWN aus meinen Boxen. Und meine Güte – passt das gut! Erinnert mich irgendwie an ein Erlebnis, das ich mit „The 59 Sound“ von THE GASLIGHT ANTHEM hatte ...


Waren NEW FOUND GLORY nicht eigentlich eine total melodische Popcore-Band? Aber irgendwie mit einigermaßen Substanz? Ich habe mich mit denen nie wirklich beschäftigt, aber immer irgendwie gedacht, ich hätte ungefähr verstanden, was diese Band macht. Und jetzt werde ich mit „Makes Me Sick“ konfrontiert und kann kaum fassen, was ich hier höre. Mich erinnert das nämlich eher an Highschool Musical oder Camp-Rock oder sonst einem Teenie-Schmonz, der mit „Rockmusik“ aufgeladen wurde.


Bei MOBINA GALORE ist seit ihrem Debüt-Album „Cities Away“ von 2015 einiges passiert. Unter anderem nämlich Touren mit AGAINST ME! – und das hat dem weiblichen Punkrockduo (Schlagzeug / Gitarre) natürlich einiges an Auftrieb gegeben. Dementsprechend war ich auch gespannt auf ihr Zweitwerk. Aber leider muss ich sagen, dass ich hier sogar beinahe mehr auszusetzen habe, als am Vorgänger.


Als letztes Jahr „Wasted Mind“ von DIRECT HIT rauskam, war ich etwas verwundert: war das die gleiche Band, die ich vorher mal auf einem Festival gesehen habe und die mich da so begeistert hat? Der Name war ja der gleiche und die Vorliebe für melodischen Punk auch. Aber was ist mit dem Gesang? Warum ist der so klar und melodisch? Mit dem Re-Release ihres Debüts „Domesplitter“ verstehe ich meine Reaktion von vor einem Jahr endlich.


Mit CLOWNS-Platten habe ich ja irgendwie leichte Probleme. Denn nach den beiden Shows, die ich von ihnen gesehen habe, war ich mehr als einfach nur umgehauen. Beide Shows waren kleine Offenbarungen. Und die Platten ... nun ja ... die Platten sind „lediglich“ geil. Auch „Lucid Again“ macht da keine Ausnahme. Und dabei hat sich sogar einiges bei den den Australiern getan.


Female fronted New York Hardcore aus den Niederlanden – und das Ganze sogar mittlerweile beim fünften Album. Das verdient schon ein wenig Respekt – auch wenn ALL FOR NOTHING jetzt nicht so viel anders machen, als andere Bands des Genres ... oder als sie selber vorher gemacht haben. Dennoch ist „Minds Awake/Hearts Alive“ ein wirklich gutes Album geworden und kann den Vorgänger „What Lies Within Us“ noch Mal wieder etwas toppen.


So unfassbar oft bringen WESTERN ADDICTION ja jetzt nichts Neues raus, aber wenn, dann macht es meistens ziemlich Spaß. Und genau so ist es auch mit „Tremolous“, einem Album, welches es einem nicht immer einfach macht, anders als erwartet ist, aber bei jedem Durchgang aufs Neue Spaß macht.


So. Jetzt haben mich THE SMITH STREET BAND auch endlich gekriegt. Bisher kannte ich sie nur von der „Don't Fuck With Our Dreams“-EP von 2014, auf der mich lediglich der Titeltrack richtig begeistern konnte, und von einer Show auf dem Groezrock-Festival. Aber dieses Album – das vierte der Australier – packt mich von vorne bis hinten.


Ich habe KIDS INSANE vor ein paar Jahren mit einer EP namens „Frustrated“ kennen gelernt und war ziemlich begeistert. Sie spielen darauf Hardcorepunk, der mich streckenweise an böse GOOD RIDDANCE mit weniger Melodycore erinnert hat, aber auch GALLOWS oder punkige DEFEATER aufblitzen ließen. Und seitdem freue ich mich darauf, ein Album von ihnen zu hören. Jetzt ist „Cluster“ da, überrascht mich ... und kann mich nach einigen Durchläufen doch endlich einfangen.


Wenn sich Leute treffen, die alle ihre Erfahrungen in anderen Bands gemacht und dabei streckenweise sogar schon einiges erreicht haben, dann zusammen ein neues Projekt starten, könnte man eine abgeklärte, hit-orientierte ruhige Kugel vermuten. Schließlich muss man niemandem mehr etwas beweisen. Als sich aber Dan Yemin (Paint It Black, Lifetime, Kid Dynamite), Andy Nelson (Ceremony, Paint It Black), Rachel Wilson (Bridge & Tunnel, Worriers) und Chris Wilson (Ted Leo & The Pharmacists) vor ca. zwei Jahren zusammengetan haben, ging es um etwas anderes. Und daher klingen OPEN CITY nach allem, aber nicht nach ruhiger Kugel, laid-back oder hit-orientiert. Denn das selbstbetitelte Debüt ist verdammt aufgekratzt und spröde.


Nathan Gray kann einfach nicht stillstehen. Auch als es BOYSETSFIRE noch so richtig gab, hat er immer wieder mal ein neues Nebenprojekt rausgehauen und so war klar, dass auch während einer Pause bei BSF wieder etwas kommen würde.


15 Jahre ist für eine deutsche Hardcoreband schon ziemlich beeindruckend. Vor allem, wenn man dann immer noch so brutal holzt, wie es AYS (Against Your Society) auf ihrem neuen Album machen. Bereits nach dem Opener ist klar, dass dies hier nichts für zarte Seelen ist. Zwar besteht der erste Track zum Großteil eigentlich nur aus einem Akkord, aber der vermittelt sofort Druck, Groove und vor allem Atmosphäre.


Kennt ihr diese Videos von amerikanschen Punk- und Hardcorebands, bei denen sie immer in ein paar speziellen Locations ein paar Songs live einspielen und das dann via YouTube zeigen? Genau sowas gibt es natürlich in Deutschland auch. Und eines der bekannteren Studios, in denen diese Videos entstehen, sind die Kaputtmacher Studios im Ruhrpott.


Nach den ersten Sekunden der Platte war mein Urteil eigentlich schon gefällt. Eine neue Mädelsband (zumindest zu 50 Prozent) auf FatWreckChords, die Poppunk macht ... und dann geht der Opener auch noch so dermaßen mittelmäßig los? Da gingen mir direkt Sexismusdiskussionen durch den Kopf – vor allem, da Song Eins genügend Platz bietet, um dabei an etwas ganz anderes zu denken. Aber dann entfaltet sich „Fear Of Missing Out“ doch noch etwas.


LESS THAN JAKE sind immer Garant für musikalischen Spaß. Die Skapunker bringen halt keine schlechten Platten heraus. Allerdings können sie sich manchmal auch in ihrem eigenen Sound verlaufen und sich zu sehr selbst zitieren und dabei dann einfach etwas weniger relevant klingen, als sie es könnten.


MelodyCore kann eine ganze Menge mehr sein, als man landläufig vermutet. Und die Münchener von STRAIGHTLINE treten mit ihrem dritten Album an, um genau das zu beweisen. Und es gelingt.


Wie lange ist das letzte Album von NOTHINGTON noch gleich her? Fünf Jahre? Und dabei machen die Amis doch genau die Sorte Punkrock, die seit einiger Zeit so unglaublich gut ankommt. Ob sie etwas an ihrem Rezept verändert haben? Kurze Antwort: nein!


HACKTIVIST waren mir bisher nur namentlich bekannt. Und so wie es der Name erahnen lässt, geben sich die Briten irgendwie fortschrittlich – wobei mir die ganze Zeit der 90er-Jahre-Crossover-Begriff durch den Kopf geht. Aber dennoch klingen sie auf dieser EP ziemlich frisch in bestimmtem Sinne. Sie selbst bezeichnen das als „Grime“ – was mir ehrlich gesagt gar nichts sagt.

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