Kai

Kai


Auf das neue WOLF DOWN-Album dürften einige Hardcorefans gewartet haben. Da ich die Band selber nur von ein oder zwei Videos her kenne, war ich auch ein wenig gespannt. Und obwohl sie hier Vieles richtig machen, kann ich leider nur sagen, dass „Incite & Conspire“ etwas an mir vorbei geht.

Und ein weiteres Mal Poppunk aus Deutschland. Und wieder mal ziemlich, ziemlich gut. Die BLACKOUT PROBLEMS aus München sind sehr melodisch, legen aber Wert darauf, etwas auszusagen. Und zwischendurch schaffen sie damit ziemlich viel Atmosphäre.

Mit „D'accord“ sind FJORT bei mir damals ziemlich eingeschlagen. Sowohl auf Platte als auch live. Aber ich hatte sie auch erstmal gar nicht auf dem Zettel. Selbst wenn so ein umtriebiger Musiker wie David dort den Bass bedient. Irgendwann hatte ich mich an dem deutschsprachigen Screamo/Posthardcore doch etwas sattgehört. Und nun legen sie mit „Kontakt“ ihr nächstes Werk vor – und ich bin wieder an Bord.

Die TERRORGRUPPE war hierzulande eine der wenigen Deutschpunkbands, die es spielend außerhalb des „Deutschpunk-Genres“ geschafft hat und damit sogar international Aufmerksamkeit erregen konnte. Man tourte, nahm jahrelang Platten auf und erspielte sich einen Ruf als wunderbare Liveband. Je älter die Band wurde, desto mehr entfernte sie sich vom schnellen Skatepunk und wurde immer poppiger (ohne dabei an Biss vermissen zu lassen). Sie selbst nannte das „Aggro-Pop“ – und dann war irgendwann Schluss. Aber jetzt, nach vielen Jahren, sind die Berliner wieder da, haben eine EP und jetzt sogar ein neues Album („Tiergarten“) am Start. Mehr als ein Grund also, den Jungs mal auf den Zahn zu fühlen.

Das war ja beinahe abzusehen: In Zeiten von AFD und Pegida MUSS sich die TERRORGRUPPE ja eigentlich wieder zu Wort melden. Und genau das tun sie mit „Tiergarten“ auch. Allerdings sollte man von den Berlinern besser keine Wunder erwarten.

„Elf mal Punkrock, der sich langsam anschleicht, aber nicht mehr aus deinen Gehörgängen verschwindet.“ Steht zumindest im Infoschreiben. Das Problem ist nur, dass PARANOYA genau den gegenteiligen Effekt haben. Denn leider bleibt hier gar nichts hängen. Weder musikalisch noch gesanglich.


Oh man. Was für ein Bandname. Und dann auch noch der Album-Titel. Das kann ja nichts werden. Und genau so kann man sich täuschen. Denn obwohl die beiden Österreicher von BAGUETTE mit ihrer Namenswahl den Eindruck erwecken, grottenschlechten Poppunk abzuliefern, sind sie dennoch ziemlich ernst zu nehmen. Denn der garagige Noise-Rock groovt wie Hulle, hat hymnische Momente und überrascht mit grandioser Musikalität.


Durch VON BRÜCKEN ist mir wieder deutlich geworden, wie sehr „Kontext“ manchmal eine Rolle spielt. Als ich den Sänger von VON BRÜCKEN musikalisch kennen gelernt habe, spielte er noch bei JUPITER JONES und hat mit „Raum um Raum“ ein unfassbar gutes Punk-Album mit Emoeinschlag rausgebracht, was in Deutschland bis heute seines Gleichen sucht. Bei allem, was bei dieser Band danach kam, wurde meine Erwartungshaltung nicht mehr erreicht. Die Band wurde immer softer, bis sie schließlich im Pop und den Charts angekommen ist und dadurch in meinen Ohren belanglos wurde. Zwischendurch gab es mal ein Projekt Namens HEISTERKAMP, auf dem Sänger Nicholas ruhige Popmusik machte – damit kam ich seltsamerweise wunderbar klar.


04.12.15 – Münster / Cafe Lorenz. Manchmal kann man auch einfach auf gut Glück auf eine Show gehen und sich dabei gut amüsieren. So geschehen an diesem Freitag in Münster, denn die einzige Band, die ich vorher überhaupt gehört hatte, waren die MUNCIE GIRLS aus England – und selbst von denen kannte ich nur zwei Songs (wovon einer auch noch ein RAMONES-Cover ist).

„And We Are Still Fucking Angry!“ Ja wirklich? Hört man kaum. Nein, Scherz beiseite – HUMAN TOUCH klingen ohne Ende angepisst und druckvoll und ich ärgere mich bereits, dass ich die Vorgänger-EP irgendwie übersehen habe. Denn diese LP haut dir echt den Staub aus den Boxen.


Das letzte richtige LEFTÖVER CRACK-Album ist ca. zehn Jahre alt – aber ok, bei den vielen Nebenprojekten wird einem nicht so schnell langweilig – und deswegen wird es jetzt höchste Zeit, mal wieder etwas Neues von den Lieblings-Anarchos von FAT WRECK zu hören. Und ich kann direkt festhalten: sie sind abwechslungsreich wie immer. Vielleicht noch eine Spur dreckiger und härter.


Das hier ist sowohl für die Band als auch für mich undankbar, aber ab und zu kommen solche Konstellationen nun mal zu Stande. Deswegen vorneweg: Ich kann hiermit sehr wenig anfangen, kenne mich aber auch im Genre nicht so aus. Wollen wir dennoch mal schauen, was zwischen DEAF WISH und mir passiert?

Posthardcore aus Innsbruck. Mit Konzept. Und Soundlandschaften. Aber auch mit Gesang, den man mögen muss.

Befreundete Musiker machen gerne zusammen Musik. Und wenn sie schon nicht gemeinsam Songs machen, dann teilen sie sich zumindest einen Silberling. So geschehen mit CHUCK RAGAN und ROCKY VOTOLATO.

2013 hatte ich mit ihrem ersten Output bereits viel Spaß. Dieser Tage kommen nun zehn neue Stücke der Hardcoreband mit Mitgliedern von TO KILL, THE BLACKOUT ARGUEMENT, GWLT, HUMAN TOUCH, WITHIN WALLS und weiteren europäischen Bands auf den Markt. Und die „Thirst“-EP ist als Bonus noch direkt mal oben drauf.


CITY LIGHT THIEF. Eine dieser Bands, die man ganz leicht lieben oder hassen kann. Ich habe sie immer geliebt. Tue ich auch jetzt noch. Aber das ist der erste Output, den ich nicht total abfeiere. Zwar zeigen sie auch hier wieder, wie gut sie sind, aber ihr letztes Album fand ich doch wesentlich bewegender.

Es tut mir leid, H2O. Es tut mir leid, dass ich euch beim ersten Mal sehen zu langweilig fand. Zu positiv. Zu „lala“. Es tut mir leid, dass ich mich danach nie weiter mit euch auseinandergesetzt habe und außer "Passion Before Fashion“ eigentlich nie wirklich etwas von euch kannte. Und dass ich am Anfang immer über PMA kichern musste – wie ein kleiner Junge, der an PMS dabei denkt. Es tut mir leid! Dafür finde ich eure neue Platte aber wirklich gut. Alles wieder klar zwischen uns?

Auch wenn ich ihre anderen Werke nicht mehr richtig in den Ohren habe, müsste dies nun das dritte Album der Hamburger sein, welches ich zu Gehör bekomme. Und insgesamt Album Nummer Vier der Band. Meine Güte, haben die Skapunker sich entwickelt.

„Echoes“ ist ein Debütalbum. Und dafür schon relativ gut ausgereift. Allerdings fehlt noch ein wenig die eigene Note bzw. es mangelt auch etwas an Bandbreite. Aber HUNTED LIKE THIEVES haben ihren Werdegang ja auch noch vor sich.

Manchmal macht es einem auch ein so guter Laden wie UNCLE M nicht einfach. Denn diese Split der MUNCIE GIRLS und der SANDLOTKIDS lässt mich ein wenig ratlos zurück.
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