Kai
I AM REVENGE stammen aus Hamburg und spielen metallischen Hardcore, wie ihn BURY YOUR DEAD und THE ACACIA STRAIN bekannt gemacht haben. Dabei klingen sie vom Sound her relativ international, drücken ungemein und haben musikalisch (und nur musikalisch) einen Hang zur Gewalttätigkeit. Mit „Red Gold" kommt Ende Februar ihr zweites Album für Swell Creek Records heraus. Wir fragten nach dem Stand der Dinge bei Sänger Okan und Gitarrist Gabriel.
Was soll ich hier sagen? Die FORUM WALTERS stellen mich mit „Lederhosenpunk" vor ein kleines Rätsel. Kennengelernt habe ich sie auf der Split mit JAYA THE CAT, dann habe ich sie live gesehen und jetzt hier dieses Album entdeckt. Und ähnlich wie bei der Split finde ich die Band gut, muss jedoch ein sehr großes „aber" hinterherschieben.
Im Zusammenhang mit KMPFSPRT habe ich oftmals TURBOSTAAT-Vergleiche gehört. Nachdem ich jetzt zum ersten Mal diese Band gehört habe, stehe ich etwas ratlos davor. Mit TURBOSTAAT und ähnlichen Nordlichtern im deutschsprachigen Punkrock haben KMPFSPRT tatsächlich nur die Sprache gemein. Aber das hier ist weder typisch nordisch melancholisch (außer „Halt.Nein.Anders" und dem etwas härteren "Musikdienstverweigerer" mit Gastauftritt des FRAU POTZ-Sängers vielleicht), noch betont tanzbar.
Mit ihrer ersten EP „Die Stadt gehört den Besten" konnten MARATHONMANN direkt offene Türen bei mir einrennen. Danach kam der Re-Release und dann das erste Album. Auf voller Länge bin ich dann punktemäßig wieder etwas auf die Bremse getreten, da sich das Songwriting der Süddeutschen doch stark wiederholte. Mit der neuen EP gibt es jetzt Nachschlag von den Albumsessions, Akustikversionen bekannter Songs und mit „Wo ein Versprechen noch etwas Wert ist" sogar einen brandneuen Song. Und damit zeigen sich MARATHONMANN wieder im Aufwind.
THE SUICIDE KINGS kommen aus Hessen und spielen eine Mischung aus Hardcore, Punk und Metal, ohne dabei trendy oder zu oldschoolig zu klingen. Sie haben Meinungen und vertreten diese. Bereits das Vorgängeralbum „Menticide" konnte bei BurnYourEars punkten. Und da die Band mit „Generation Suicide" noch mal richtig nachlegen konnte, wollten wir auch noch ein weiteres Mal hören, was den Jungs durch den Kopf geht. Wir befragten Drummer Chris.
Glücklicherweise werden die Metalcoreplatten, die ich zu reviewen habe, immer weniger. Entweder weil meine netten Kollegen mir das abnehmen oder weil es ja einfach mal weniger werden musste. Zwischendurch kommt allerdings immer mal wieder etwas in meine Richtung geflogen, wie in diesem Falle ICARUS DOWNFALL aus Münster. Und wenn ich diese Musik auch nicht mehr im Überfluss in den Ohren habe, gefällt sie mir schon noch ganz gut.
Wie cool, dass es BITUME immer noch gibt. Die habe ich das letzte Mal vor 12 Jahren mit „Wahlwiederholung" gehört. Mit „Zeichen" versuche ich wieder anzusetzen, habe mich aber in den Jahren dazwischen mehr oder weniger komplett vom Deutschpunk verabschiedet. Aber zum Glück gibt es ja intelligenten, deutschen Punkrock mit Niveau und Melancholie, der gerne aus dem Norden der Republik kommt.
Ab und zu gibt es diese Platten, bei denen der Sound auch eine gewisse Haltung ausdrückt. Bei den Slowenen von REAL LIFE VERSION ist das so. Denn die Jungs spielen ziemlich melodischen, leicht melancholischen Midtempopunk, der zwar gefällt, aber niemandem auf die Füße tritt. Und so ist auch der Sound der Platte ausgefallen. Ein wenig zu nah an „nett", um wirklich zu begeistern.
NASHVILLE PUSSY kannte ich bisher nur von einem Festival-Auftritt vor ca. 10 Jahren. Mit „Up The Dosage" bekomme ich sie jetzt das erste Mal auf Platte mit. Und auch wenn ich die Platte ganz gut finde, hätte ich doch noch mit etwas mehr Dreck gerechnet. Schließlich sind die Südstaatenrocker für ihren ausgeprägten Redneck-Style berüchtigt.
Ich hatte die BANDGEEK MAFIA als Ska-Hardcoreband in Erinnerung und hab' deswegen bei der neuen EP direkt „hier" gerufen. Aber ich bin ein wenig verwirrt. Denn vor allem die drei neuen Songs (dazu gibt es noch drei Live-Versionen von älteren Songs) zeigen eigentlich überhaupt keine Hardcore-Elemente mehr bei der Band aus Trier. Habe ich mich da etwa vertan? Das hier ist „nur" noch Skapunk.
Hier passt wirklich vieles zusammen: der Bandname, das Cover, das Intro, viele Textzeilen. CAPTAIN RISIKO gehen da mit so einer Art Piraten-Corporate-Identity voran. Und da mich die wirsche Art der Band im ersten Augenblick sofort an ANTITAINMENT erinnert, bin ich auch erst mal ganz aufgeschlossen und freudig, wenn „Sjöfart" anfängt.