Kai

Kai


Ab dem ersten Tackt wird hier klar: IRON WALRUS haben sich ihren Bandnamen schon ganz zu Recht ausgesucht. Die Band ist heavy, behäbig und man sollte nicht unter deren Räder geraten. Manchmal sind sie aber auch ein wenig zu unbeweglich.

Das kommt nicht oft vor, aber ich werde hier von einer Band auf meine eigenen Worte festgenagelt: Bei der AUSTIN DEATHTRIP Debüt-EP von 2012 habe ich die Frage gestellt, ob sie das Niveau wohl auf weiteren Veröffentlichungen halten können. Und jetzt schreiben mich die Bengel an und wollen diese Frage tatsächlich beantwortet haben. Sowas aber auch ...

Die LOMBEGO SURFERS sind bereits seit Anfang der 90er unterwegs und verdingen sich seitdem in Sachen dreckiger Punkrock mit großer Rock-Kante. Das Ganze wird ziemlich oldschoolig gemacht und konzentriert sich auf die Einfachheit und Rohheit des Rocks.

Allein der Umstand, dass SEAHAVEN von Uncle M betreut werden, bedeutet, dass es sich hier wohl nicht um Musik von der Stange handelt, sondern um etwas Individuelleres. Das ist manchmal großartig, manchmal durchwachsen ... so wie im Falle der Amis hier.

Hier ist vom Namen her bereits klar: das muss Hardcore sein. Und auch wenn Name und Albumtitel nicht unbedingt extrem inspiriert klingen, machen die Niederländer von ALL FOR NOTHING hier doch eine Menge richtig.

Was verbindet GLASJAW, THURSDAY und FROM AUTUMN TO ASHES? Na, jetzt zumindest die Band GET INVOLVED!. Denn hier treffen sich die Musiker der genannten Bands und frönen dem Posthardcore, der gerne mal heftig ist und vor allem durch seinen Gesang auffällt.

Ein „Konzeptalbum". Eine Band mit „Image" und einem „Running Gag". Da scheiden sich vermutlich bereits an dieser Stelle die Geister. Aber keine Sorge, ich habe die Platte an unwissenden Individuen getestet, die lediglich auf die Musik reagieren konnten. Und siehe da: DIE BULLEN funktionieren auch ohne Kenntnisse ihres „Masterplans"!

Die „Live At Skaters Palace"-Platte ist noch nicht ganz kalt – bzw. hat sich noch nicht zu Ende auf dem Plattenspieler gedreht – da kommt CHUCK RAGAN bereits mit der nächsten Veröffentlichung um die Ecke. Und wenn ich das richtig sehe, scheint die Besetzung sehr ähnlich zu der Live-Besetzung zu sein. Aber wie auch immer, mit „Till Midnight" scheint Chuck seinen Bandsound gefunden zu haben!

MORNING GLORY sind eine dieser Bands aus dem LEFTÖVER CRACK-Umfeld, und das hört man. Allerdings sind sie nicht nur ein Nebenprojekt, sondern haben bereits einige Veröffentlichungen hinter sich. Mit „War Psalms" gehen die Amis nun den nächsten Schritt.

Bei meiner musikalischen Sozialisation und meinen Vorlieben sind GAMEFACE vermutlich eine dieser Bands, die ich eigentlich lieben müsste. Leider ist ihr Comeback-Album „Now is what matters now" einfach eine wesentliche Stufe zu poppig, um irgendwie über die fünf Punkte drüber zu kommen.

Die Kanadier sind zurück. Und sie scheinen echt übel gelaunt zu sein. Bereits im ersten Intro-Song wird klar: COMEBACK KID sind düsterer und wütender geworden. Und damit liefern sie hier einen ziemlichen Brocken von einem Album ab.

Bei den SCANDALS bekommen vermutlich viele Punkrocker feuchte Augen. Die typischen drei oder vier Akkorde, eine glaubwürdige, aber nicht zu raue Stimme, Verbindungen zu THE GASLIGHT ANTHEM (mit deren Sänger hat der SCANDALS-Fronter nämlich zusammen Akustik-Songs gemacht) und jetzt hier auch noch Gunner Records als Partner. Das nächste große Ding?

Sonntag, 09.03.14 – Münster, Sonne, Aa-See. Studenten und anderes Pack kommt aus den Löchern, trinkt Bier, versammelt sich auf Decken und grillt den Sommer an. So war bereits um fünf Uhr (offizieller Start der Veranstaltung) an der Baracke mächtig was los – auch wenn gar nicht alle auf die Show, sondern lieber das tolle Wetter genießen wollten. Dennoch füllte sich der Laden schnell und zeigte sich mit guter Fülle auf einen Sonntag Nachmittag bzw. Abend von einer sehr ansehnlichen Seite.


Wenn Bridge9 eine Band namens SILVER SNAKES rausbringt, vermute ich erstmal so etwas wie EXPIRE oder BACKTRACK. Aber weit gefehlt. Denn die Amis machen melodischen, atmosphärischen Posthardcore, der aber auch eine starke Grunge-Kante hat. Klingt komisch, ist aber so.


Der Name WOLVES LIKE US geisterte jetzt schon ein wenig länger herum und deshalb habe ich auch laut „hier" gerufen, als es um das Review ging. Jetzt, da ich mir endlich ein Bild von den Norwegern machen konnte, bin ich nicht mehr ganz so sicher, warum dieser Name immer so extrem positiv besetzt wirkte.

Irische Musik ist ja nicht nur in Irland populär. Außerdem wird sie auch nicht nur in Irland gespielt, sondern rund um die Welt. Genauso verhält es sich auch mit irisch geprägtem Punkrock – und die kanadische Variante des „Celtic-Punk" kommt seit 1990 von den MAHONES. Also durchaus berechtigt, dass die Herren und die Dame ein Live-Album rausbringen.

26.02.14, Sputnik Cafe / Münster – Um acht Uhr war an der Sputnikhalle noch ziemlich wenig los. Vermutlich weil es ein Mittwoch war und irgendwie gibt es ja auch keine wirklich hippe Szene für die Musik, welche die Amis von OLD MAN MARKLEY spielen. Und so waren insgesamt auch leider keine 80 Leute bei diesem wunderbaren Konzert dabei ... aber der Reihe nach.

Ähnlich wie vor kurzem bei BITUME kommt mir mit PASCOW jetzt wieder eine Band unter, die ich vor zig Jahren gehört habe und die heute erstens noch da und zweitens noch klasse ist. Auch PASCOW haben damals schon nicht in die Schublade „Deutschpunk" gepasst und mit "Diene der Party" unterstreichen sie das nochmal deutlich.

EX FRIENDS sind Punk. Punkrock. Mit Dreck. Aber auch mit Pop. Gegründet 2011. Und „Rules For Making Up Words" ist ein kleines, knackiges Album geworden, welches typische Streetpunkakkorde und die typische Whiskey-Stimme mit Frauengesang und der Lust verbindet, viel mehr als Streetpunk zu machen. So erinnern sie vermutlich doch eher an RVIVR als an RANCID.

Ich hatte THROWDOWN eigentlich immer unter Hardcore abgelegt, lese im Info zu „Intolerance" jetzt allerdings, dass sie wohl auch stark mit Bands wie LAMB OF GOD verglichen werden. Mit dem neuen Machwerk dürften sie allerdings eher klarmachen, dass sie mehr zum Hardcore als in den Metal gehören.
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