Kai

Kai


Ich habe gestern ARLISS NANCY in Münster gesehen und war mal so gar nicht überrascht, dass der Drummer ein OWLS BY NATURE-Shirt trug. Das war nämlich auch mein erster Gedanke, als ich „The Forgotten And The Brave" zum ersten Mal gehört habe.

Die Original RAMONES sind ja nun leider alle tot, aber CJ RAMONE war ca. ab den 90ern bei den Punk-Urgesteinen mit dabei und bringt jetzt bald ein Soloalbum raus. "Understand Me" ist eine Single als kleiner Vorläufer – und im Gegensatz zu seiner alten Band setzt er mittlerweile auf verfrickelten Jazz-Hardcore.

IT LOOKS SAD klingen auch ein wenig so, wie sie heißen. Aber das liegt vor allem an ihrem postpunkigen, leicht wavigen Sound. So erinnern mich die cleanen Gitarren ein wenig an THE CURE, wobei die Jungs aus Charlotte, USA klarmachen, dass sie eher aus dem Punk kommen.

Der Name der Band ist mir schon öfter begegnet, aber diese kleine EP ist jetzt das erste Mal, dass ich THE COPYRIGHTS auch wirklich höre. Und ich denke, ich werde auch in Zukunft nichts dagegen haben, die Jungs aus den Staaten wiederzuhören – wenn ich jetzt auch nicht unbedingt Releasetermine in meinem Kalender ankreuzen werde.

Den Namen KEITZER habe ich immer eher im Grindcore/Powerviolence-Umfeld gelesen und mich deshalb mal mit ihrem neuen Werk befasst. Aber was ich höre, klingt für mich wesentlich mehr nach Death Metal, als nach irgendwas Hardcore-Verwandtes.

Mit DAILY RIOT hatte ich vor einigen Jahren bereits das Vergnügen – sie klingen auch heute noch ungefähr so, wie ich sie in Erinnerung hatte: Oldschooliger 90er NYHC mit leicht punkiger Note (na ja...) und ab und zu sogar mit deutschen Texten, nicht zu sehr auf dicke Hose und absolut nicht an moderne Sounds angelehnt. Und auch im Jahre 2014 macht sie genau das sympathisch.

Auch mit „... und wir vergessen was vor uns liegt" werden die vier Bayern MARATHONMANN ihre Erfolgsgeschichte weiter schreiben. Und soweit ich das mitbekommen habe, gab es dazu auch einen Charteinstieg. Gar nicht so schlecht für eine Punk/Emo/Indie-Band.

„Egyptian" Metal steht drauf, ich gehe also erstmal davon aus, dass diese Band tatsächlich aus der Wüste kommt. Aber weit gefehlt: MAAT kommen aus Berlin und haben ihren Deathmetal lediglich mit ägyptisch klingenden Einsprengseln gefärbt. Schade, anders herum hätte ich es spannender gefunden ...

Baracke, Münster – Meine Güte, das war vermutlich die verklemmteste Sauna, die ich mir vorstellen kann. Bis auf zwei Menschen hat sich keiner auch nur irgendwas ausgezogen. Aber Moment, ist Bier üblich in einer Sauna? Oder Gitarren? Ich muss mich wohl irgendwie vertan haben, denn dieser tropische Raum war dann doch wohl ein Konzertgelände. Aber mit gefühlten 50 Grad war das eben nicht mehr ganz so einfach zu unterscheiden. Und vor allem die GOODTIME BOYS aus England sollten das zu spüren bekommen.

WIZO sind zurück! Hat jemand damit gerechnet? Hat jemand darauf gewartet? Nachdem 2004 das Comeback-Album „Anderster" ja nur kurz begeistern konnte und sich die Band dann ein Jahr später auflöste, war das Thema irgendwie durch. Mit „Punk gibt's nicht umsonst" versuchen sie es jetzt noch mal. Geniestreich oder Anachronismus?

Nach drei EPs wurde es Zeit für die SXE-Hardcore-Crew von TEST OF TIME, ein Album aufzunehmen. „By Design" ist jetzt der erste Langzeittest der Band aus Boston. Und wie man dem Aufkleber auf der CD entnehmen kann, richten sich die Jungs an Fans von Bands wie HAVE HEART, IN MY EYES und BANE. Stimmt ja auch grob ...

R.A. (oder RUDE AWAKENING) sind eine absolute Testosteron-Überdosis. Ihr New York Hardcore ist so überwältigend angriffslustig, dass ich da auf keinen Fall in der Nähe des Pits stehen möchte ...

HASS? Wow, die gibt es immer noch? Aber wie ich nachlesen konnte, gab es einige Jahre, in denen die Band geruht hat oder nicht existent war. Mit „Kacktus" veröffentlichen sie jetzt jedenfalls ihr achtes Album – und ich hab ja immer ein wenig Angst vor Deutschpunk, weil ich das als Kiddie-Punk total abgefeiert habe und danach heftig aussortieren musste, weil nun mal auch viel Schrott dabei ist. Aber wenn man von dem typischen Gesang absieht, geht „Kacktus" eigentlich ziemlich steil!

Ich habe PANTEON ROCOCO mal auf einem Festival gesehen und kann nur sagen, dass sie live eine ziemliche Bombe sind. Dementsprechend gespannt war ich zu hören, wie die Mexikaner auf Platte klingen. Und ja, sie lassen auch aus der Konserve heraus die Sonne aufgehen.

"Old Departures, New Beginnings" ist sozusagen ein musikalisches Burger-Menu: Das tut weh, ist sperrig, man kann das auch nicht jeden Tag am Kopf haben – aber wenn man zuschlägt und sich den Kram reinzieht, ist es das Geilste auf der ganzen Welt." So steht es im Infoschreiben zu dieser Platte. Und ich finde, das fasst es auch wunderbar zusammen.

GWLT setzen sich aus Leuten von THE BLACKOUT ARGUMENT, EMIL BULLS, NEW RECRUITS und diversen anderen Bands zusammen und können somit auf meterweise Erfahrung setzen. „Psychogenese..." ist mittlerweile die zweite EP (insgesamt wird es eine Trilogie werden) und muss sich an ihrem ersten Output messen lassen.


Woran genau erkennt man „Deathpunk"? Ich hab das Wort immer nur mit TURBONEGRO in Verbindung gebracht – die dürfen das! BOY haben sich ein „düsteres" Image zugelegt und wildern auch irgendwo zwischen Punk und Rock n Roll. Und dreckig ist die Musik. Aber was genau daran jetzt Deathpunk ist, erschließt sich mir nicht. Aber irgendeinen Namen muss das Kind ja nun mal tragen...

Auch wenn die GOODTIME BOYS aus England bereits Veröffentlichungen auf Bridge9 raushaben: „Rain" ist ihr Debütalbum, weil es das erste Mal ist, dass die Gute-Laune-Jungs etwas in dieser Länge abliefern. Und auch wenn die Musik hier jetzt nichts Brandneues ist, zeigen die Engländer deutlich, warum sie ihren Platz auf diesem Label verdient haben. Auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, sie würden noch besser auf Topshelf Records passen.

MASKED INTRUDER haben das Potential zu polarisieren. Zum einen ist Ihr Poppunk so zuckersüß, dass man sich Insulin für die Ohren besorgen möchte und zum anderen klingt der Sänger (Blue) ungefähr so wie Kermit der Frosch auf Helium. Und beides wird von der Band komplett ausgelebt.

RISE FROM ABOVE? Die habe ich doch schon mal besprochen ... aber irgendwie hatte ich die etwas anders in Erinnerung. Aber ein Blick auf den Infozettel erzählt die Geschichte: die Band aus Rostock hat den Sänger gewechselt. Und es hat ihnen absolut nicht geschadet.
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