Kaum am ROCKSMITH-Stand angekommen, wird mir sofort die Klampfe in die Hand gedrückt. Hierbei handelt es sich um die Epiphone Les Paul aus dem Bundle, das Instrument macht einen soliden Eindruck, fühlt sich beim Spielen gut an und scheint für einen Einsteiger ein guter Deal zu sein. Erwähnt sei noch, dass die Epiphone Les Paul nur einen Humbucker als Tonabnehmer hat. Wie dieser an einem echten Verstärker klingt, weiß ich nicht.
Laut Audio Designer Brendan West haben die Entwickler sehr eng mit Epiphone zusammengearbeitet, diverse Prototypen gingen wieder zurück. Schließlich handelt es sich um einen wichtigen Deal – und wenn schon die Gitarre keinen Spaß macht, hängt man sein neu entdecktes Hobby schnell wieder an den Nagel. Epiphone ist bekannt und Brendan West kann dieses Bundle jedem ohne schlechtes Gewissen empfehlen.
Jetzt wird aber gespielt... oder gelernt? Nein, es macht tierisch Spaß, meine Lieblingssongs zu zocken und zu sehen, wie der Highscore und mein Können von Versuch zu Versuch weiter ansteigen. Aber ich muss nicht jedes Mal den kompletten Song spielen: Im „Practise Mode" suche ich mir den gewünschten Part aus, den ich üben möchte, und muss so für das Solo nicht immer den kompletten Song durchackern. Nach bereits 10 Minuten im „Practise Mode" kann ich das Intro zu "Hangar 18" von MEGADETH spielen. Ich bin begeistert und will die Gitarre gar nicht mehr aus der Hand geben. Ein wenig später klappt das Gleiche mit "Breaking The Law" von JUDAS PRIEST. Da ich mich beim Spielen auf den Bildschirm konzentrieren muss, beginne ich bereits von Anfang an damit, blind zu spielen.
Bass Feature
Mit dem neuesten Update ist auch das Bass Feature an Bord, ich tausche die Gitarre also gegen einen Viersaiter. Spielmodi und Features sind die selben, nur spiele ich diesmal die Bassspur. Dies klappt auch deutlich besser als die ersten Versuche an der Gitarre: ob mit oder ohne Plek, beides funktioniert sehr gut. Solide schreddere ich mich durch "Painkiller" und freue mich am Ende riesig über den guten Highscore.
Die Bass-Unterstützung wurde bei allen Songs in Rocksmith integriert. Somit kann der Spieler nicht nur die Rolle des Bassisten übernehmen, sondern auch seine Fähigkeiten auf den dicken Saiten verbessern. Außerdem bietet Rocksmith neue Bass-Herausforderungen, Tutorial-Videos und neue Minispiele. Der Spieler kann sogar eine sechssaitige Gitarre dazu verwenden, einen viersaitigen Bass zu emulieren. Umfangreiche Statistiken und Auswertungen erlauben es dem Spieler, seinen Fortschritt einfach zu verfolgen.
Minispiele
Um spezielle Techniken (und diesen ganzen langweiligen Kram) zu meistern, waren die Entwickler äußerst kreativ: In diversen Minispielen werden mir Tonleiter, Chords, Riffing, Picking und die Handhabung der Gitarre spielend beigebracht.
Beim Game "Ducks" sehe ich im Interface ein Griffbrett, auf dem in verschiedenen Bünden Enten landen wollen. Diese schieße ich ab, indem ich die Saite im jeweiligen Bund anschlage. Bei "Superducks" funktioniert das mit sechs Saiten. Im nächsten Spiel darf ich einen Vogel zum Rennen animieren, indem ich die richtige Saite möglichst schnell anschlage. Leider ist es egal, ob dies im Rhythmus geschieht oder nicht. Wie sagte ein GameOne Redakteur: „Zombies sind wie Zuckerstreusel auf dem Eis, sie machen alles besser." Im nächsten Minispiel muss ich möglichst schnell den richtigen Chord anspielen, damit die auf mich zurennenden Zombies abgeschossen werden.
Multiplayer
Begeistert bin ich auch vom Multiplayer-Modus. Damit ist es möglich, zu zweit zu jammen, vorausgesetzt jeder hat ein Komponentenkabel. Möglich ist dies mit zwei Gitarren oder einer Gitarre und einem Bass.
Der Sound
Die Entwickler wollten einen möglichst authentischen Sound im Spiel, und jeder Titel hört sich tatsächlich genauso an wie im Original – egal, ob ich den Track mit einer Stratocaster oder einer Les Paul spiele. Wer am Sound drehen möchte, kann sich in einem umfangreichen Editor austoben. Dieser bietet eine große Anzahl an In-Game-Pedalen, Verstärkern und Boxen. Dank zahlreicher Kombinationen der einzelnen Bauteile kann der Sound bis zur Perfektion ausgebaut werden. Ob Crunchy Distortion, Vintage Tremolo oder Psychedelic Reverb: Wenn der Sound gefällt, wird er abgespeichert und kann auch im Spiel jederzeit verwendet werden. Rocksmith taugt somit auch als kleiner Verstärker oder man testet sich durch verschiedene Sounds und geht einen Tag später ins Musikgeschäft
Die Songliste findet ihr HIER und einen Überblick über verfügbare DLCs gibt es HIER.
Das Spiel erscheint am 27.09.2012 für PS 3 und XBOX 360 und am 18.10.2012 für PC.
Für Konsolen liegt die UVP bei 89,90 € das Bundle mit Gitarre kostet 199,90 €.
Für PC liegt die UVP bei 69,90 € und das Bundle mit Gitarre kostet 179,90 €.
Mein erster Eindruck vom Spiel ist äußerst gut, und sobald ich ein Exemplar in Händen halte, geht's hier weiter. Das Spielen macht deutlich mehr Spaß, als mich durch Tabulaturen zu arbeiten oder verwackelte YouTube-Videos mit grottigem Sound zu Rate zu ziehen.
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