KMFDM - Köln / Underground

Das Underground ist an diesem Abend mit ca. 250-300 Besuchern gut gefüllt, wovon die meisten auch erst gegen 20:00 Uhr eintreffen. Nicht weiter schlimm, denn die Band um Mastermind Sascha Konietzko lässt sich noch gut 20 Minuten Zeit, bevor der Donauwalzer als Intro erklingt. Ein schöner Kontrast vor dem folgenden Soundgewitter.

Da es keine Absperrung gibt und die Bühne eher nur eine Stufe vom Hallenboden trennt, sind die Fans der ersten Reihe mit den Musikern fast Auge in Auge und mehr als nur zum Greifen nahe. Leider ist die Bühne nicht gerade ein Platz für Entfaltung, so dass ich die gewohnten, lasziven Bewegungen von Lucia Cifarelli vermisse. Jules Hodgson und Steve White an den Gitarren hauen einem die harten Riffs um die Ohren, während Sascha wie gewohnt cool mit Sonnenbrille und Ziggi an den Reglern seines Pultes schraubt. Am Drumkit gibt Andy Selway den Berserker, was leider nur richtig wahrzunehmen ist, wenn man aus erhöhter Position einen Blick auf die Bühne wirft. Lucias Stimme ergänzt das Klangbild perfekt. Die Setlist ist ein Mix aus alten und neuen Stücken inclusive Tracks vom "Blitz"-Album.
Klassiker wie "Looking for Strange" und "Megalomaniac" dürfen natürlich nicht fehlen, der Zugabenblock mit "WWIII", "Adios", "Godlike" bildet den kraftvollen Abschluss. 90 Minuten wird durchgepowert, und somit gilt für mich der Titel der Tour.

Ob eine so kleine Bühne, eine magere Lightshow mit 90% Rotanteil und eine übersteuernde Anlage KMFDM gerecht werden, sei mal dahingestellt. Dafür war es ein kleiner, schweißtreibender
Club-Gig, und das hat auch was für sich!

Setlist:
-DIY
-Bait&Switch
-Tohuvabohu
-Son of a gun
-Hauruck
-Looking for strange
-Potzblitz
-Attak/Reload
-Saft+Kraft
-Megalomaniac
-Light
-Free your hate
-ADAW

Zugaben:
-WWIII
-Adios
-Godlike

Fotos (c) BurnYourEars / Oliver Heling