Firewind - Few Against Many

firewind few against many

Stil/Spielzeit: Power Metal (45:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (18.05.2011)
Bewertung: 6,5/10

firewind.gr

Die griechische Power Metal-Bastion FIREWIND lässt sich mit dem Komponieren neuer Alben angenehm wenig Zeit. Gerade mal zwei Jahre hat "The Premonition" auf dem Buckel, da erscheint auch schon der neue Longplayer "Few Against Many". Im direkten Vergleich zum Vorgänger stellt sich der Longplayer jedoch als Schnellschuss heraus.

Die Durchhänger auf "Few Against Many" der Auslastung von Gitarrist Gus G. bei OZZY zuzuschreiben, wäre vermutlich zu kurz gegriffen. Trotzdem kommt einem die zusätzliche Belastung als schlagendes Argument in den Sinn, wenn man sich das durchschnittliche Material auf "Few Against Many" erklären möchte. Zu einem gewissen Teil hat sich der Sechssaiter ohrenscheinlich von der musikalischen Ausrichtung Osbournes inspirieren lassen, denn manche Songs auf "Few Against Many" klingen überraschend (und unpassend) modern – beispielsweise der Opener "Wall Of Sound" mit sehr gewöhnungsbedürftigem "Wall of sound – yeah yeah yeah" oder "Glorious". Auch das öde "Losing My Mind" und das durchschnittliche "Destiny" sind weit von gelungenen FIREWIND-Kompositionen entfernt. Dem gegenüber stehen mit dem Titeltrack (durch guten Refrain, tolle Gitarren und Soli einer der besten Albumtracks), "Another Dimension" (mitreißend thrashig, klasse Gitarrenarbeit, melodischer Refrain), "Edge Of A Dream" (schöne Ballade mit Unterstützung von APOCALYPTICA) und "No Heroes, No Sinners" (Stampfer mit verhaltenen Strophen und epischem Refrain) gerade noch genügend hochwertige Songs auf dem Album, um Power Metal-Fans zufrieden zu stellen. Der rockige Spätsiebziger-Touch durch Hammond-Einsätze ("Another Dimension", "Long Gone Tomorrow") ist ein neues und frisches Detail, ansonsten ist das Meiste beim Alten geblieben. Gus G. zaubert an der Gitarre, Apollo Papathanasios Vocals sind gut, waren aber auch schon mal besser, die Keyboard-Einsätze sind etwas zu häufig. Ein Kritikpunkt ist die Produktion, die gar nicht überzeugen kann. Vor allem Jo Nunez' Drums klingen sehr verwaschen und unsauber.

Sicher ist "Few Against Many" kein schlechtes Album. Die moderne Ausrichtung, das holprige Songwriting, das neben richtig starken Tracks auch einige Durchhänger abwirft und die höchst mittelprächtige Produktion lassen aber Enttäuschung aufkommen. Das kennen wir nicht zuletzt mit "The Premonition" deutlich besser von den Griechen.