Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Witherscape - The Inheritance Tipp
Dan Swanö hat wieder was Neues am Start! Eine gewisse Grundqualität kann man bei dem umtriebigen Multi-Instrumentalisten und Musikproduzenten immer erwarten. Groß vorstellen muss man dieses Genie sicherlich nicht, da der Schwede im Death Metal, Black Metal und im Progressive Rock / Metal schon seit zwanzig Jahren einige markante Spuren hinterlässt. Mit WITHERSCAPE liefern Swanö und sein Kollege Ragnar Widerberg ein Konzeptalbum ab, welches sich mit einer fiktiven Geschichte aus Stockholm zum Ende des 18. Jahrhunderts befasst. Der Protagonist verliert seine komplette Familie wegen einer seltsamen Krankheit und erhält als Nachlass einen Schlüssel zu einem Haus im Norden. Was ihn dort erwartet, ist unklar und „The Inheritance" befasst sich eben mit genau dieser Reise ...
Exhumed - Necrocracy Tipp
Ctulu – Seelenspiegelsplitter
Da sind sie wieder, die Jungs aus Delmenhorst. Gerade einmal zwei Jahre hat es gedauert, bis sie ihre dritte Scheibe „Seelenspiegelsplitter" zusammengezimmert haben. Trotz widriger Umstände, die sich in einigen Besetzungswechseln niederschlug, wurden mehrere Konzerte gespielt und Songs geschrieben.
N.R.F.B. - Trüffelbürste
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Als ich gelesen habe, dass Jens Rachut (ANGESCHISSEN, BLUMEN AM ARSCH DER HÖLLE, KOMMANDO SONNE-NMILCH...) bei N.R.F.B. dabei ist, habe ich direkt „hier" geschrieen. Schließlich sind DACKELBLUT und OMA HANS einfach geniale einheimische Bands und sein einzigartiges Organ und die Texte haben den Weg für alle MUFF POTTERs und TURBOSTAATs dieses Landes geebnet. Nur leider habe ich vergessen, dass Rachut auch anders kann...
Blackout Problems - Twentyfourseven EP
Punkrock/Alternative/Rock-Band mit einem Akustik-Ding? Ok, gib mal her, da gibt es ja ein paar ganz nette Sachen mittlerweile. Aber wer hätte gedacht, dass die „Twentyfourseven" EP von BLACKOUT PROBLEMS tatsächlich genau das ist: „ganz nett"...
Svartsyn – Black Testament
Anfang der Neunziger als Ein-Mann-Projekt begonnen, scharte der eine Mann namens Ornias einige Musiker um sich, um sich der schwarzen Untergrundmusik anzuschließen. Unter dem schwedischen Wort für Pessimismus widmeten sich die Burschen seit vielen Jahren den dunklen Klängen, doch im Laufe der Jahre veränderte sich die Besetzung, bis nun beim siebten Album wiederum nur noch der eine Mann übrig blieb.
Stigma - For Love & Glory
Muss ich Vinnie Stigma vorstellen? Für diejenigen die es brauchen: Gitarrist von AGNOSTIC FRONT und somit eine New York Hardcore Legende! Mit „For Love & Glory" gibt es hier ein Soloalbum (sein zweites), welches sich vor allem dem Punkrock verschrieben hat. Und auf dem er singt.
Autopsy – The Headless Ritual
Seit AUTOPSY vor drei Jahren aus der Versenkung wieder auferstanden sind, beehren sie uns nun mit ihrer zweiten Platte. Allen, die tatsächlich noch nicht mit der amerikanischen Truppe in Berührung gekommen sind, sei gesagt, die Bande um Fronter Chris Reifert gibt es schon seit 26 Jahren, doch Mitte der Neunziger wurde die Todesbleimaschine auf Eis gelegt. Und nun gibt es einen neuen Teller voll Geschnetzeltes.
Chthonic - Bú-Tik
Die taiwanesischen Black-Metal Pioniere CHTHONIC haben zwar bereits ein paar Veröffentlichungen vorzuweisen, waren jedoch bislang eine Band, die nicht unbedingt jeder auf dem Zettel hatte. Es wäre nicht nur der Band selbst zu gönnen, wenn sich dies jetzt ändern würde, denn auf „Bú-Tik“ präsentieren die Damen und Herren einen sehr stimmigen Mix aus Black Metal der Marke CRADLE OF FILTH und Folk-Epik von Bands wie ENSIFERUM (mit denen bereits eine Tour bestritten wurde) oder TURISAS.
Fueled By Fire - Trapped In Perdition
Mit „Trapped In Perdition“ bringen FUELED BY FIRE aus Kalifornien ihren dritten Longplayer an den geschmackssicheren Metalhead. Das Album wurde im Death-Metal Mekka Florida mit niemand geringerem als Erik Rutan (ex-MORBID ANGEL, HATE ETERNAL) aufgenommen und produziert – dass das nur eines bedeuten kann, macht bereits der Opener deutlich: Während der Vorgänger „Plunging Into Darkness“ noch hauptsächlich auf reinen Thrash setzte, herrscht hier eine ausgewogene Mischung aus Thrash-Riffs und old-school Death-Metal (der tatsächlich stark an alte MORBID ANGEL erinnnert), allerdings zu jeder Zeit ungemein druckvoll klingt und glasklar produziert wurde.
Light Your Anchor - Hopesick
Vor einigen Tagen habe ich die Band HEARTS & ANCHORS reviewt, die melodischen Hardcore mit Mosh spielen. LIGHT YOUR ANCHOR haben nicht nur vom Namen her Ähnlichkeit. Auch ihre Musik verbindet melodischen Hardcore mit Metalcore-Moshparts, Screams in den Strophen mit klarem Gesang in den Refrains (und die Tatsache, dass sie jetzt ein Album nach einer ersten EP veröffentlichen). Also wieder eine Band, die sich aufmacht, COEMBACK KID in Deutschland zu vertreten (wobei die Gitarristen hier mehr Metal-Einflüsse verarbeiten) und dabei eine ganz gute Figur macht.
The Flying Eyes - Lowlands
THE FLYING EYES sind vor allem eines: Lässig! Auch wenn die meisten beim Begriff Retro-Rock schon das kalte Kotzen kriegen, THE FLYING EYES belehren den Hörer eines Besseren. Der Zusatz „psychedelisch" kann grundsätzlich so stehen bleiben, wer aber auf abgedrehte Endlosschleifen hofft, um seinem Rausch zu frönen, der wird enttäuscht. THE FLYING EYES sind auf „Lowlands" über große Strecken instrumental, klingen aber nicht ziellos verdrogt, vielmehr agieren sie immer auf Basis des traditionellen Rock.
Devariem - Planet Earth: Ground Zero Tipp
DEVARIEM werfen mit "Planet Earth: Ground Zero" ihr Debütalbum in den Ring. Der Titeltrack macht den Opener und drückt das Gaspedal bereits von der ersten Sekunde an bis auf den Asphalt. Ein verspieltes Riff folgt und nach kurzer Zeit steigt Shouter Alex ein. Der Song knüppelt von Anfang bis Ende in hohem Tempo durch und lässt etwas Zeit zum Verschnaufen im etwas gemächlicheren Midpart, welcher direkt zum Headbangen einlädt und schließlich in ein Solo übergeht.
I Is Another - s.t.
Eigentlich hätten die beiden Jungs dieses Album auch „There is no „i" in team" nennen können, denn möglich geworden ist I IS ANOTHER vor allem durch RIVAL SCHOOLS, durch die Ian Love und Jonah Matranga (ONLINEDRAWING, NEW END ORIGINAL, FAR) sich kennen lernten und seitdem gerne zusammen arbeiteten und sich gegenseitig unterstützen. Und dieses Album ist nun die erste wirklich kombinierte Zusammenarbeit unter einem einzigen, gemeinsamen Banner.
Bad Ideas - Compromise
BAD IDEAS haben wohl eigentlich als Solo-Projekt des Sängers gestartet. Und wenn man sich diese wunderbar zerbrechliche Stimme anhört, kann man sich auch direkt vorstellen, dass die Songs auch gut alleine funktionieren würden. Dennoch ist das zweite Album von BAD IDEAS ein richtiges Band-Album geworden!
Brutus - Behind The Mountains
BRUTUS sind skandinavische Retro-Bartträger, davon gibt’s in letzter Zeit ja recht viele. „Behind The Mountains“ ist ihr zweites Album, und es sieht sehr hübsch aus: Das bunte, psychedelische Cover, in dem auch die Band selbst verewigt wurde, passt super zu dem LED ZEPPELIN-inspirierten Sound, der drauf ist. Auch die Bandfotos sprechen eine deutliche Sprache, auf alt getrimmt sehen sie aus, als hätte Onkel Oswald sein altes Album vom Dachboden geholt.
Keen Wit - The Streets Of No Return
Fünf Jahre Arbeit stecken in „The Streets Of No Return“? Das hätte der Promozettel besser verschweigen sollen, denn das Debüt von KEEN WIT, wie der Gitarrist und Komponist Luke May sein Baby nennt, klingt eher nach einem Schnellschuss.
Goatess - s.t. Tipp
Zugegeben, ich war skeptisch: GOATESS, der Name klang mir doch zu sehr nach HUNTRESS, nach Retroschiene, weil’s jetzt alle machen, nach zweiter, wenn nicht gar dritter Reihe des derzeitigen Okkult-Rock-Trends. Aber was mir dann entgegenschallte… damit hatte ich nicht gerechnet.