Schmutzige Riffs und geisterhaft hohe Hintergrundtöne sind der Beginn einer Wanderung durch das dunkle finnische Moor. Sanfter Männergesang geleitet den Hörer durch die Nebelschwaden, dann kommen die ersten Growls und die Stimmung wird härter. Auch wenn doomig langsam gewatet wird, machen die Drums ein bisschen Feuer unter dem Hintern.
Knapp neun Minuten sind in „Verihaaksi" (übersetzt: Das blutige Wrack) genügend Zeit, um in tragischer Langsamkeit die wandernde Seele durch den Wald irren zu lassen. Melancholische Leadgitarren, unheimlicher Sprechgesang und tonnenschwere Saitenarbeit lassen das Wrack müde lächelnd im Sumpf versinken.
Doch KUOLEMANLAAKSO können auch einfach düster rocken, während der Mann des Gesangs zwischen tiefsten Gurgellauten, kräftigem Shouting und klaren Vocals seine Bandbreite ausreizt, die er auch schon sehr gut bei SWALLOW THE SUN einsetzt. „Arpeni" spielt zunächst mit den gemeinen Harmonien einer Moorhexe, dazu schlägt immer wieder die Todesglocke. Dabei geht es in (übersetzt) „My Scars" um Narben, die entstehen, wenn ein Mensch mit dem Todesschiff hinausfahren muss. Genial wird es in „Glastonburyn Lehto" mit akustischem Rock, der als Begleitmusik eines Tarantino-Films eine Situation heraufbeschwört, in der ein tödliches Ritual von einer rachsüchtigen Frau konsequent durchgeführt werden könnte.
In fast einer Stunde erzählen KUOLEMANLAAKSO düstere Geschichten über den Tod und ähnliches. Musikalisch passen sie in die Schublade zu SWALLOW THE SUN oder SAATTUE. Während sich bei den anderen jedoch deutlich mehr angenehme Harmonien befinden, trauen sich die Finnen um Laakso, ihren Sound disharmonischer zu gestalten, wodurch es eine Stufe ungemütlicher wird. Eine gute Idee ist es, die finnischen Texte im Booklet auf Englisch zu übersetzen, wobei der finnische Gesang dem Ganzen noch eine weitere mystische Note verleiht. Die Jungs finden einfach eine prima Balance zwischen letaler Gemächlichkeit und zum Sterben schönen Mid-Tempo-Grooves, die mit Endzeit-Lead-Melodien die schwarzen Gedanken versüßen.
Da die Finnen nur eine begrenzte Menge an Menschen darstellen, ist es nicht verwunderlich, dass mancher Musiker in mehreren Bands sein Unwesen treibt. Laakso von CHAOSWEAVER startete zunächst im Alleingang vor vier Jahren sein Projekt und als die Band später vollständig war, kam vor zwei Jahren das Debüt zur Welt. Prominenz am Mikro ist Kotamäki, der schon bei ALGHAZANTH war und immer noch bei SWALLOW THE SUN singt.
Manuel
"Größtenteils harmlos."