Sotajumala - Teloitus


Review


Stil (Spielzeit): Death Metal (38:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Woodcut Records/twilight-Vertrieb (13.06.08)
Bewertung: Presslufthammer meets Stahlbetonplatte (7/10)
Link: http://www.sotajumala.com

Baller-baller, grunz. Baller-baller, grunz. Kreisch. Baller-baller, grunz. Und das auch noch auf Finnisch. SOTAJUMALA klingt ja auch schon irgendwie martialisch. Offensichtlich nicht ganz unbewusst – „Kriegsgott“ lautet die Übersetzung der, wenn auch ganz ohne Umlaute auskommenden, für mitteleuropäische Zungen dennoch recht komplex zu zitierenden Vokabel, die den lichtscheuen Fünfer aus den Landen erfolgreichen Motorsports, hochprozentiger Spirituosen und mittelmäßig erfolgreicher Fußballer umschreibt (das Lösungswort unseres kleinen Rätsels bitte postalisch an: Mika Häkkinen, Einsendeschluss: Mittsommerfest 2009). 

Ohne umschweife kloppt man sich auf „Teloitus“ also durch acht frisch-fromm-fröhlich-frei blastbeat- und doublebassdominierte Tracks, erholsame Gitarrensoli gibt’s hier und da zwar auch, doch die überwiegende Mehrheit der Nummern kommt konsequenterweise nahezu völlig ohne feingeistige Anflüge wie Melodie oder vergleichbar überschätzten Schönklang aus. Stattdessen gibt’s in technisch beinahe beängstigend präzise präsentierter Ausführung liebevoll mit original nordostfinnischen Hartholzknüppeln auf die volltätowierte Fresse, dass es kracht. Gehässige Vocals abwechslungsreich irgendwo in der großen Variationsvielfalt infernalischer Death-Grunts erzählen manch hingebungsvoll recherchierte Mär aus den Schlachthöfen Helsinkis – vermutlich. Erstens nämlich sind sämtliche Texte des Albums in feinstem Finnisch verfasst, zweitens dürfte völlig undenkbar sein, zwischen all den knapp über Infraschallbereich angesiedelten Gutturallauten, dargeboten von Tieftöner Mynni Luukkainen auch nur eine einzige semantisch eindeutige Silbe zu erkennen. Dennoch – die Produktion groovt, und spätestens falls Deutschland sich zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Rezension morgen Abend bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 gegen Österreich blamieren sollte, sei allen depressiv-aggressiven Gesellen diese knapp 40-minütige Langrille ans Herz gelegt. Der Perfekte Soundtrack zum Holzhacken und Eisennägelkauen. Anspieltipp für Kurzentschlossene: Riistetty Viattomuus. Gesundheit!