Stil (Spielzeit): Sehr düsterer Doom (57:20 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Tabu Recordings/Soulfood (02.02.2007)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.funeral-doom.tk
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Die „deprimierendste Band der Welt“ ist wieder zurück. Genauer gesagt geht es hier um FUNERAL aus Norwegen, die die letzen vier Jahre mit diversen Rückschlägen und Besetzungswechseln zu kämpfen hatten und jetzt mit ihrem dritten Output „From These Wounds“ wieder auf der Bildfläche erscheinen. Die sieben Songs auf „From These Wounds“ verfügen allesamt über die für Doom nicht ungewöhnliche Dauer von mindestens sieben Minuten und bringen es somit insgesamt auf eine Spielzeit von ungefähr einer Stunde.
Geboten wird dem geneigten Hörer sehr melodischer und teilweise vom Gothic-Metal inspirierter Doom in gemäßigtem Tempo – nicht ganz so schnell wie die US-Kollegen von PLACE OF SKULLS gerne mal in die Saiten hauen, aber auch weit entfernt vom „2 Beats per minute“-Doom der Finnen von REVEREND BIZARRE. Vielmehr erinnert der Sound von FUNERAL, gerade bei Songs wie „The Architecture of Loss“ oder „Red Moon“, an die Briten von MY DYING BRIDE, und zwar in fast allen Belangen. Langgezogene Rhythmen und sehr düstere Riffs werden mit tragenden Melodien kombiniert und das einzige, was mich davon abhält, im nächsten Moment einen Song wie „The Cry Of Mankind“ zu erwarten, ist die Stimme des neuen Sängers Frode Forsmo, der zuvor bei der norwegischen Prog-Doom Band MINAS TIRITH am Mikro stand. Das raue Timbre und die Wechsel von hohen und tiefen Stimmlagen verleihen den Kompositionen auf „From These Wounds“ in Kombination mit dem dezenten Einsatz einiger symphonischer Elemente einen eigenständigen Touch.
Auch wenn FUNERAL sehr stark an MY DYING BRIDE erinnern können sie doch nicht das Niveau der Briten erreichen, denn „From These Wounds“ quält sich eher zäh durch die Gehörgänge und klingt doch ein wenig einseitig. Ich vermisse hier eindeutig die Vielseitigkeit und die Tempiwechsel, vielmehr erscheint es mir, als wenn FUNERAL sich völlig gleichgültig ihrem Schicksal ergeben. Die stilistischen Möglichkeiten des Genres Doom werden hier auf keinen Fall genutzt und auch die Anzahl der Songelemente, an die man sich erinnert, nimmt mit zunehmender Spielzeit des Albums ab. Von der Produktion her ist „From These Wounds“ allerdings recht gelungen, die verschiedenen Spuren wurden ausgeglichen zusammen gemischt, so dass auch der gelegentliche, dezente Einsatz einer Querflöte nicht untergeht. Alles in Allem finde ich „From These Wounds“ allerdings ein wenig langweilig.
Zum Abschluss: Die limitierte Erstauflage wird in einem Digipack inklusive eines Bonustracks mit Namen „Breathing Through You“ ihren Weg in die Plattenläden finden und das Video zu „This Barren Skin“ wurde im Januar veröffentlicht.