Link: http://www.crikey.de
Das Begleitschreiben von CRIKEYs „Future of the loss“ liest sich wie die Liste der Vorlieben eines Metalheads: Power-, Trash-, Death- und Heavy Metal-Einflüsse. Auf den ersten Blick nicht weiter spannend. Erst wenn die Worte langsam ins Gehirn eintröpfeln, fängt man an sich zu fragen, wie das denn eigentlich wohl funktionieren soll, besonders, wenn auch noch Atmosphäre und Violinen mit von der Partie sein sollen.
Mysteriös. Klingt ein bisschen nach „alles gleichzeitig wollen“, aber geht das? Mitnichten, aber etwas Eigenes kann entstehen, was sicher wichtiger ist als die passende Sortierung in die einzelnen Schubladen.
Die mit sieben Mitstreitern bestückte Band CRIKEY konfrontiert uns auf ihrer 10-Track CD mit treibenden, wenn auch teilweise etwas arg abgenutzt klingenden Riffs, einem leicht folkigen Touch, was natürlich in erster Linie mit der dankenswerterweise dezent eingesetzten Violine zusammenhängt sowie einer sehr eigenen Note, die dank des Zusammenspiels der zwei Sänger entsteht. (Die Dame, die in der etwas arg seichten Ballade „Leave“ als Sängerin mit von der Partie ist, soll auch erwähnt werden, ist aber sonst nicht Bestandteil des Duos vor dem Mikro.)
Die Idee, zwei Sänger praktisch gegeneinander kämpfen zu lassen und dadurch neue Soundeindrücke zu erschaffen, ist nicht neu, allerdings hat die Mischung aus tiefen Vocals in Death Metal-Manier und bissigen Parts, die eher im Trash-Bereich anzusiedeln sind, durchaus ihren eigenen Charme.
Sagen wir es mal so: ich kaufe den Jungs ab, was sie da machen. Zwischen ihnen entsteht eine gewisse Dynamik, die auf der gesamten „Future of the loss“ präsent ist, wodurch im Umkehrschluss natürlich wieder ein sehr eigener Sound und ein einprägsames Erkennungsmerkmal entsteht.
Instrumental gesehen bewegen wir uns in einem lockeren Feld der oben genannten Einflüsse, wobei klar gesagt sein muss, dass es leider an dieser Stelle etwas an Highlights mangelt. Mir fehlen Passagen, die einfach im Ohr hängen bleiben und sich nicht mehr verabschieden wollen. Songs wie „Arise from Fall“ und „Dreamt to cure the pain“ bewegen sich unzweifelhaft auf dem richtigen Weg, aber der richtige Kick fehlt am Ende dann doch noch.
Fazit: Hoffnungsvolle, junge Combo, die sicherlich noch das ein oder andere erreichen kann. Mich persönlich würden die Live-Qualitäten interessieren, da ich mir durchaus vorstellen kann, dass die Jungs und das Mädel ein ziemliches Feuerwerk auf der Bühne anzünden. Was die CD selbst angeht, können Fans von etwas ausgefalleneren Combos, die aber trotzdem noch eindeutig Metal anbieten, ruhig ein Ohr riskieren.