Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis
Mal wieder eine Zeitreise in die verrückten 70er-Jahre, als alles bunter, besser und analoger war. THE GOLDEN GRASS klingen so, wie sie aussehen: Als würden sie im Woodstock-Matsch zwischen Seifenblasen tanzen, wären sie nicht zu spät geboren worden. Das Label Svart Records hat seinen Retroriecher bis nach Brooklyn ausgestreckt, um das Trio noch vor dem ersten Live-Auftritt unter Vertrag zu nehmen. Meiner Meinung nach war das zu früh.
Der riesige Erfolg wäre verdient gewesen, aber er blieb aus – Tommy Victor, der Mann hinter PRONG, sieht es jedoch gelassen und bleibt positiv. Warum, erzählte er am Rande der aktuellen PRONG-Tour in Hamburg in einem überraschend persönlichen Interview. Um sein neues, starkes Album „Ruining Lives“ ging es aber natürlich auch …
PRONG sind also zurück. Dabei waren sie nie weg – das letzte, sehr gute Album „Carved Into Stone“ ist schließlich erst zwei Jahre alt. Aber bei einer Band, die nach wie vor auf ihre glorreiche Vergangenheit reduziert wird, fühlt sich eben jedes neue Album an wie ein Comeback. So auch „Ruining Lives“, dem der unvermeidliche Vergleich schon mitgeliefert wird: Das Cover mit Auge und Gabel zitiert unverkennbar und offensiv DAS Album von 1994. Ist PRONG also, endlich, ein neues „Cleansing“ gelungen?
Der Anfang ist mir fast ein bisschen zu einfach: Postrock der ganz reduzierten Sorte, ein Lied, das auf einem einzigen, auf Viertelnoten pendelnden Riff basiert. Obendrauf werden dann die üblichen Lagen aus flirrenden Gitarren und sich minimal ändernden Melodien gepackt. Doch es kommt noch viel, viel mehr.
MANTAR haben mit ihrem Debüt „Death By Burning“ für mächtig Aufsehen gesorgt. Am Rande des Hell Over Hammaburg-Festivals, bei dem das Hamburger Duo kurzfristig aufs Billing gerutscht ist, haben wir uns mit Hanno (Gesang/Gitarre, im Bild links) und Erinc (Schlagzeug) für ein Interview getroffen. Ein Gespräch über die geile Zeit, die die beiden gerade erleben, über Sinn und Unsinn von Texten und eins der geilsten Plattencover aller Zeiten.
Weder online noch im Booklet erfährt man Substanzielles über EYSENBREY. Schade, denn wenn man etwas über eine Band weiß, fällt es ja doch leichter, sie einzuordnen. Wüsste ich etwa, dass es sich um ein integratives Projekt des Jugendheims Sankt Magnus oder einen der berüchtigten Scherze meines Kumpels Christian aus Niedernjesa handelt, könnte ich mit „Die Schlacht Part I“ was anfangen. So muss ich aber leider davon ausgehen, dass EYSENBREY eine ernsthafte Black Metal-Band ist.
Es geht los: Die Musik zupft sanft an dem Teil vom Hirn, der für die Assoziationen zuständig ist, und lädt mit einer sanften Handbewegung ein, zu folgen. Runter in den Kaninchenbau geht es, direkt in die schwarze Leere zwischen den Sternen. Dort schwebt man dann, rotiert langsam um die eigene Achse, ist umhüllt von schwarzer Kälte, weißem Rauschen und gleißendem Licht.